Einst

Früher – wie –
wann war das bloß ? –
einst im Nie
in Mutters Schoß ? –
oder früher noch zurück –
einst in andern Welten ? –
war’s für uns die Zeit in Glück ? –
lassen wir’s doch gelten.

Der Mensch ward einst davon besessen,
die gute alte Zeit zu messen.
Lange hat er nachgedacht
und eines Tag’s die Uhr gemacht.
Er maß die Jahre, Tage, Stunden,
Minuten gar und die Sekunden –
nichts sollte je verloren geh’n
solang‘ am Himmel Sterne steh’n.

Und mehr noch wollte er erreichen:
Er bat die Götter um ein Zeichen,
sie mögen ihm Erkenntnis geben
und in den Götterstand erheben,
auf daß er alle Zukunft sehe
und die Vergangenheit verstehe
und alle Grenzen gar erreiche,
daß so die Ungewißheit weiche ......

Früher – oh –
wie war das bloß ?
behütet, froh
in Götterschoß ?
Alles dies wird er nicht wissen,
geschweige denn, es je vermissen;
denn im Mangel des Verzichts
ist er nur ein Nichts im Nichts !

© whp


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Spruch:

Wer nie Saures gegessen hat,
weiß nicht, wie Süßes schmeckt !