Die Unterhaltung mit Lisa
Konrad schloss schnell die Wohnungstür hinter sich. Dann zog er Mantel und Schal aus, hängte seinen Hut an die Garderobe und schlüpfte aus den dicken Winterschuhen. Es war bitterkalt draußen, obwohl es schon Ende Februar war. Der Winter wollte sie dieses Jahr einfach nicht loslassen. Während er in die Küche ging, rieb er sich die Nase, die kalt und gefühllos geworden war im schneidenden Wind. Konrad setzte Wasser auf und hing einen Teeeutel in je eine große Tasse. Dann schlurfte er hinüber ins Wohnzimmer.
„Da bin ich wieder, mein Gott, war das heute ein Gedränge in der Stadt. Als ob es Morgen nichts mehr geben würde in den Geschäften. Da kommen wir als alte Menschen gar nicht mehr mit. Dann war da ein junger Mann an der Bushaltestelle, der …… entschuldige, das Teewasser ist fertig". Konrad erhob sich aus seinem Sessel und begab sich erneut in die Küche. Er schaltete die Elektroplatte unter den Wasserkessel ab und goß die Tassen voll. Zurück im Wohnzimmer stellte er eine Tasse vor seinem Lieblingssessel auf den Tisch, die andere gegenüber.
„Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, ich hatte gerade den Bus bestiegen und schaute, da der Bus recht gut gefüllt war, nach einem Sitzplatz. Ungefähr in der Mitte entdeckte ich einen und bewegte mich darauf zu. Da stieß mich ein junger Mann, gerade mal 20 oder so, fast um, stürmte auf den freien Platz zu und nahm ihn in Beschlag. Da es der einzige freie Platz im Bus war, fragte ich ihn, ob ich mich vielleicht dorthin setzen könne. Er allerdings erwiderte nur, dass er erschöpft sei vom ganzen Tag in der Uni. Außerdem koste sein Ticket genauso viel wie meines, sodass er das gleiche Recht auf einen Sitzplatz habe, wie ich. Schließlich erhob sich eine Frau mit einem Baby auf dem Arm, eine Türkin glaube ich und bot mir ihren Platz an. Ich wollte das nicht, aber sie bestand darauf. Dabei lächelte sie mich an und warf dem Burschen einen Blick zu, der mir ein wenig Angst machte. Der aber reagierte gar nicht darauf und blätterte in einem Heft herum.
Ja meine Liebe, so hat sich unsere Welt verändert. Nicht mehr zu vergleichen mit früher, als Anstand und Höflichkeit … sag mal, erinnerst du dich noch an unseren ersten Urlaub? Das war 1949, nein 1950. Da waren wir doch im Teutoburger Wald. Mein Gott war das herrlich. Alles war grün und so still und friedlich, obwohl in den großen Städten drumherum immer noch ein gewisses Chaos herrschte. Die Spuren des Krieges waren allgegenwärtig, auch wenn der Aufbau stetig voranschritt.
Wir hatten uns in dem kleinen Gasthof eingemietet direkt an dem Birkenwäldchen. Die Reise dorthin war anstregend gewesen und wir sind nach dem Abendbrot direkt ins Bett gegangen und haben geschlafen, wie die Toten. Am nächsten Tag haben wir eine Wanderung gemacht. Ich erinnere mich genau, wir sind ganz früh aufgestanden und gleich nach dem Frühstück losmarschiert. Mittags haben wir dann auf einem Bauernhof Rast gemacht. Ich hatte seit Jahren keine so riesigen Schnitzel mehr gesehen und geschmeckt haben die --- himmlisch. Als wir abends in der Pension ankamen, war der Schreck allerdings groß, denn ich hatte auf dem Bauernhof meine Brille vergessen. Ohne die war ich, wenn es darum ging, etwas zu lesen, aufgeschmissen. Weil wir keine Lust hatten, den ganzen Weg noch einmal zu Fuß zurückzulegen, fragten wir die Gastwirtin, ob es eine Busverbindung in die Nähe des Bauernhofes gäbe. Sie versprach, sich zu umhören und uns am nächsten Morgen Bescheid zu sagen. Wir bedankten uns und an dem Abend hast du mir alles Wichtige einfach vorgelesen.
Am nächsten Morgen haben wir etwas länger geschlafen und fürchteten schon, kein Frühstück mehr zu bekommen. Als wir den Gastraum betraten, war unser Tisch gedeckt und zu unserer Verwunderung lag neben meiner Kaffeetasse das Etui mit meiner Lesebrille. Die Wirtin brachte die Brötchen und den Kaffee und berichtete uns, das sie ihren Sohn mit dem Fahrrad zu dem Bauernhof geschickt habe, um uns den be-schwerlichen Weg zu ersparen. Ich habe mich damals sehr darüber gefreut und wollte dem Jungen 2 Mark geben.
Der lehnte jedoch ab und weigerte sich, die Belohnung anzunehmen. Nachdem wir zurück waren aus dem Teutoburger Wald, fanden wir den Brief von unserer Bank im Briefkasten. Der Kredit für den Bau unseres Häuschens war bewilligt worden. Ui, da haben wir uns gefreut. Ich bin gleich zu Frau Kramer in den Laden an der Ecke gelaufen und habe eine Flasche Sekt gekauft. Damit haben wir dann auf eine gute Zukunft angestoßen. Ich war froh, nach dem Krieg die An-stellung bei der Post bekommen zu haben. Ich konnte mich im Laufe der Jahre bis zum Postinspektor hocharbeiten, sonst hätten wir uns das alles nicht leisten können. Jahrelang haben wir nur für das Haus gearbeitet, aber 1962 konnten wir dann endlich wieder einmal in Urlaub. Weißt du noch, wie du dich gefürchtet hast, weil wir nach Mallorca FLIEGEN wollten? Du wärest viel lieber mit unserem VW – Käfer gefahren, aber die Strecke war unvorstellbar lang, deshalb entschied ich mich seinerzeit, zu fliegen. Das erste Mal im Ausland, meine Güte, war das aufregend, aber das Land war wunderschön und die Leute die Freundlichkeit in Person.
Das erste Glas Wein schmecke ich heute noch, spüre das Prickeln des frischen Rebensaftes auf meiner Zunge und … weißt du was mein Liebling, wir haben noch eine Flasche Wein im Schrank. Sollen wir nicht ein Gläschen trinken? Das haben wir schon so lange nicht mehr gemacht. Ich gehe die Flasche öffnen und hole die Gläser, ich bin sofort wieder hier." Konrad erhob sich aus seiner gemütlichen Sitzgelegenheit und ging hinüber zum Wohnzimmerschrank.
Dort öffnete er das Barfach und entnahm ihm eine Flasche spanischen Rotwein. Den hatte er einmal im Supermarkt gekauft. Im Schrank war er dann aus irgendeinem unerfindlichen Grund in Vergessenheit geraten. Ein Glück, das sich Konrad just während dieser Unterhaltung an ihn erinnerte. Konrad hatte einige Mühe, den Korken aus der Flasche zu ziehen, aber schließlich war es doch geschafft. Er füllte die Gläser zur Hälfte und stellte die Flasche in die Mitte des Tisches. Dann lehnte er sich mit dem Glas in der Hand zurück, prostete seiner Lisa zu und nahm mit einem Augenzwinkern einen Schluck. Danach stellte er sein Glas wieder auf der Tischplatte ab. „Schmeckt der nicht ausgezeichnet? Ach ja, Mallorca, eine fantastische Insel. Ich habe mich ja nicht so recht getraut, als du mich gebeten hast, einen Wagen zu mieten, damit wir uns etwas von der Insel ansehen können. Wir waren in einem fremden Land und ich hatte Angst, dass etwas passieren könne. Schließlich habe ich es doch gemacht, denn du wolltest Land und Leute kennenlernen. Das habe ich auch nicht bereut. Denk nur mal an den Kellner aus dem Speisesaal, der uns eine Route zusammengestellt hat, damit wir in möglichst kurzer Zeit vieles von der Insel bewundern können?
Und als wir dann mittags bei der Rast den Fisch gegessen haben, der uns so fantastisch geschmeckt hat. Aber nachmittags habe ich dann einen gehörigen Schreck bekommen, als dir plötzlich übel wurde und du dich übergeben musstest. Ich habe schon gefürchtet, wir hätten uns vergiftet, aber mir war ja nicht übel, nur dir. Ich habe dann, auch wenn du das nicht wolltest, einfach in der nächsten Stadt angehalten und dich zu einem Arzt geschleppt, ich hatte halt Angst um dich.
Als der Arzt uns, nachdem er dich eingehend untersucht hatte, sagte, dass du schwanger bist, da bin fast verrückt geworden vor Freude. Ja mein Ein und Alles, drei gesunde Kinder hast du mir geschenkt und damit mein Leben zu etwas Unvergleichlichem gemacht. Denk nur an Bernd, den Teufelsbraten. Hat jeden Tag andere Streiche ausgeheckt und uns damit manches Mal bis zur Weißglut getrieben. Dann, als er 11 Jahre alt war, passierte der grässliche Unfall, als er beim Fahrrad fahren unter den Lkw geriet. Wir haben schon gedacht, er schafft es nicht. Tag und Nacht haben wir abwechselnd an seinem Bett im Krankenhaus ausgeharrt, bis es ihm endlich besser ging. Schau ihn dir heute an, den Lause-bengel. Groß, stark wie ein Bär und äußerst erfolgreich in seinem Beruf. Er hat es wirklich weit gebracht im Leben. Seine Frau und die beiden Kinder können mit Fug und Recht stolz auf ihn sein, und ich bin es auch. Auch aus den beiden Anderen haben sich wahre Prachtexemplare entwickelt.
Schau dir Susanne an. Trotz Haushalt und Beruf schafft sie es, zweimal in der Woche nach uns zu schauen und das in unserem Haushalt zu erledigen, was wir nicht mehr schaffen. Und Rainer, seit Jahren schon lebt er in Amerika und arbeitet dort als Manager eines großen Unternehmens. Doch egal, wieviel Arbeit ihn auch fesselt, einmal pro Woche klingelt unser Telefon und er erkundigt sich, ob bei uns alles in Ordnung ist. Sag selbst mein Schatz, sind das nicht prächtige Kinder?
Alles in allem muss ich sagen hatten wir doch ein schönes und erfülltes Leben, findest du nicht? Sicher, es gab Höhen und Tiefen, aber wo gibt es die nicht. Jedenfalls haben wir alle Probleme gemeinsam aus dem Weg geräumt und können jetzt glücklich und zufrieden unseren Lebensabend genießen. Eins jedoch weiß ich, ohne dich ist das Leben nicht lebenswert und ist es nie gewesen. Du warst und bist mein Leben und meine einzige und große Liebe. Ach du lieber Himmel, hast du einmal auf die Uhr geschaut? Es ist schon kurz nach Mitternacht und wir haben fast die ganze Flasche Wein ausgetrunken. So langsam wird es Zeit, schlafen zu gehen. Geh du schon einmal hinüber, ich komme gleich nach. Ich trinke nur den letzten Schluck Wein noch aus.
Susanne schloss die Tür auf und wunderte sich, keine Musik zu vernehmen, denn in der Regel lief hier das Radio den ganzen Tag. Sie stellte ihre Handtasche auf den Boden, zog den Mantel aus und ging dann hinüber ins Wohnzimmer. Dort fand sie ihren Vater schlafend in seinem Sessel vor. Sie lächelte, als sie sein friedliches Gesicht mit dem leichten Lächeln auf den Lippen erblickte. „Guten Morgen Papa, na, wie geht es dir heute?“ Da Konrad nicht reagierte, rüttelte Susanne leicht an seiner Schulter, aber auch das weckte ihn nicht auf.
Susanne bekam einen Riesenschreck und fühlte sogleich den Puls, da erst merkte sie, dass ihr Vater nicht mehr am Leben war. Der eilends herbeigerufene Arzt stellte fest, dass Konrad in seinem Lieblingssessel einfach eingeschlafen und nicht mehr erwacht war. Nun war sein Wunsch, von dem er in letzter Zeit sehr häufig gesprochen hatte, endlich in Erfüllung gegangen. Konrad wünschte sich nichts sehnlicher, als wieder mit seiner Lisa vereint zu sein, die vor etwa zwei Jahren plötzlich und unerwartet verstorben war. Wer allerdings der Besuch war, den er am letzten Tag seines Lebens noch empfangen hatte, dieses Geheimnis nahm Konrad mit ins Grab. Die Tasse Tee und das Glas Rotwein, dass ihm gegenüberstand, waren jedenfalls unberührt.
© 2008-02-21 by Peter Bochanan
Berliner Gören und ich mitten drinNun ja, wenn ich so zurück denke, an die sechziger Jahre, als meine Eltern in den ersten
Sommerferien, welche mir beschert waren, mich für eine Woche nach Berlin
zu meiner Tante Ilse brachten, kann ich nur sagen, es war eine tolle Zeit.
Für einen Jungen vom Lande, gab es nichts aufregenderes, als diese fremde Großstadtwelt
zu entdecken. Verglichen mit der Insel Rügen, wo ich her kam, war hier alles ganz anders.
Noch heute, fünfzig Jahre danach, erweckt das damals Geschehene meine Erinnerung.
Zum ersten Mal sah ich dort Häuser, die so groß waren, dass sie die Sonne verdeckten.
Dann diese überaus breiten Bürgersteige. Obwohl auf ihnen tausende Menschen hektisch
hin und her liefen, wurden sie von mir als solches, zuerst garnicht richtig wahrgenommen.
Das Erschreckendste aber für mich war der Kreisverkehr. Vierspurig angelegt und von der
Wohnung meiner Tante aus gut zu sehen, besaß allein sein Rondell einen Durchmesser,
in dem prompt das ganze Dorf ,wo ich zu Hause war, hätte Platz gehabt. Die Autos
und Straßenbahnen fuhren dort regelrechte Rennen. Meine damals unbändige Wildheit und Neugierde
fand hier den richtigen Nährboden. Weil aber ein Bub von sieben Jahren noch Welpenschutz geniesst
und die Tante Ilse, sie war eine korpulente, gutmütige ältere Dame, es auch so sah,
überlebte ich bei ihr die Tage mit einem blauen Auge. Sie begriff schnell, dass ich mit allen
Hunden gehetzt war und nachdem ich mich in diese neue Umwelt integriert hatte, ohne jeden Zweifel
zwischen die Berliner Gören passte. Grundsätzlich, wenn die Nachbarjungens, eine Meute von
zeitweise acht Mann, mich zum Spielen abholten, ermahnte sie mich mit ihrem erhobenen Zeigefinger,
keinen Ärger zu machen. Gleich am ersten Tag, nahm mich dieses Rudel, der Jüngste war drei,
der Älteste zehn oder elf Jahre alt, zu einer Baustelle mit. Diese lag wenige Straßen von
unserem Häuserblock entfernt. Weil es regnete und mir nicht klar war, was wir da jetzt wollen,
fragte ich den Ältesten in unserer Gruppe, er war unser Hauptmann, was es denn dort gebe.
„Nackte Weiber,“ antwortete er. Ich war sofort still. Noch nie hatte ich bis dahin eine,
geschweige denn mehrere nackte Mädchen gesehen. Um meinen Rang in dieser Bande
durch jenen Makel nicht zu gefährden, liess ich mir das aber nicht anmerken.
Da angekommen, öffnete sich wie selbstverständlich die Tür des dort stehenden Bauwagens.
„Hallo Jungs,“ rief uns ein Bauarbeiter entgegen. „ Besucht ihr uns wieder einmal.
Kommt rein!“ Mir rutschte das Herz in die Hose.Wenn ich da jetzt mit hinein gehe,
sind dort lauter nackte Weiber und was dann? Weniger durch Zufall, sondern mehr
durch mich gesteuert, gelang es mir, den Ort meiner Hilflosigkeit als letzter zu Betreten.
Mir fiel ein Stein vom Herzen. Es gab gar keine nackten Mädchen hier.
Unser Häuptling hatte die Aktfotos, welche zu Hunderten an den Innenwänden des Bauwagens
befestigt waren, gemeint. Obwohl erleichtert überschlugen sich dennoch meine Sinne.
Erst als ich mich durch das Gelächter der Arbeiter, beim tiefen Betrachten jener Bilder
ertappt fühlte, schaltete ich auf cool. Wie John Wayne in seinen besten Filmen, stand ich
mit dem Rücken zur Wand. Keiner durfte über mich lachen und meine Mimik sollte
zum Ausdruck bringen, dass es hier garnichts besonderes zu sehen gab. Nach einer Weile,
die mir aber unendlich lang vorkam, stürmte unsere Gang wieder aus diesem Kabuff nach draußen.
So, als wäre es das Normalste von der Welt, liefen wir nun unweit der Baustelle,
in ein wuchtiges Hochhaus. Dieses war ein riesiger Kasten mit zig Geschäften darin.
Abermals sollte ich aus dem Staunen nicht heraus kommen. Denn, was nun stattfand,
gab es wohl nur in Berlin und sprengte meine verwegensten Vorstellungen über
ungehorsame Jungs. Flippig und ungeniert, vereinnahmten wir nämlich den erstbesten Fahrstuhl,
welcher in der Vorhalle des Gebäudes für Sekunden frei war. Noch nie zuvor, konnte ich
bis dahin das Vergnügen ausleben mit etwas Derartigem zu fahren. Weil einer der Jungs
mir zeigte, wie man den Lift bewegt, kürte ich mich zum Steuermann und liess diesen Aufzug
nun nicht mehr zur Ruhe kommen. Glücklicherweise gab es in ihm keinen Tourenregler,
sonst hätte meine Fahrwut seine Sicherungen wohl zum Schmelzen gebracht. Da der
Spätnachmittag langsam zum Abend überging drängelten einige von uns, dass sie jetzt
nach Hause wollen. Doch auch für mich wurde es Zeit, wenn ich pünktlich zum Abendbrot
bei der Tante sein wollte.
Nun könnte man annehmen, mein erster Tag in Berlin war zu Ende und es würde nichts
himmelaufschreiendes, trotz des Tatendrangs der in mir schlummerte, mehr passieren.
Aber ich schoß noch den Vogel des Tages ab. Bei meinem ,an diesem Abend letzten Toiletten- gang,
jenes stille Örtchen befand sich separat draußen auf dem Korridor und wurde von allen
Bewohnern dieser Etage genutzt, fiel mir eine Leiter auf, welche man dort abgestellt hatte.
Statt mich nun der eigentlichen Sache zu widmen, wegen der ich mich hier befand, manöverierte ich
das so etwa zweieinhalb Meter lange Ding, neben den hoch an der Wand befestigten,
für den Reinigungsprozess des Klobeckens verantwortlichen Spülkasten. Endlich war es mir
durch eine Leiter einmal möglich, dort hinein zu schauen. Weil mich aber das Innenleben dieses
Behälters dann doch nicht so fesselte, spielte ich kurz an dem Ventil für dessen Wasserzufuhr
und liess ihn randvoll laufen. Beim Wiederheruntersteigen der Leiter wurde von mir,
eigentlich war es nur ein Versuch, ob es überhaupt klappt, jene Verschraubung gelöst
und entfernt, die das lange Fallrohr vom Toilettenbecken mit dem Spülkasten verbindet.
Bevor ich nun darüber nachdenken konnte, welche Katastrophe meine letzte Handlung mit Sicherheit heraufbeschwört, klopfte und rüttelte es kräftig an der Tür. „Dauert das noch lange,
andere müssen auch aufs Klo.“ rief eine Stimme. Mein Herz pochte. Wie versteinert stand ich da
und blieb mucksmäuschenstill. Als dann endlich diese Person plump tabsend sich wieder entfernte,
huckte ich die Leiter an ihren Platz zurück und verdrückte mich. So nach etwa zwanzig Minuten,
meine Tante spielte mit mir gerade Mensch ärgere dich nicht, erschütterte das Haus
ein lautstarker, furchterregender Schrei. Erschrocken liefen wir beide auf den Korridor
und sahen ein grausiges Bild. Den Hausobmann hatte es voll erwischt. Weil dieser gleich nach mir
die Toilette benutzte passierte ihm das, was jeden anderen hätte auch passieren können.
Denn das Fallrohr vom Toilettenbecken, welches oben am Spülkasten von mir zwar gelöst
doch nicht wieder festgeschraubt wurde, konnte seinen Zweck nicht mehr erfüllen und so kam,
was kommen musste. Beim Spülen seiner Notdurft ergossen sich die gut zehn Liter Wasser
aus dem Behälter nicht in das Toilettenbecken, sondern über seinen Kopf. Wutschnaubend tobte nun
der Ärmste in einem quaddernassen Pyjamaanzug auf dem Flur herum. Der wilden Gebärden wegen,
die dieser nicht gerade gross gewachsene Mann, synchron mit seinem Geschimpfe
dabei zum Besten gab, rutschte ihm immer wieder die Hose in die Kniekehlen.
„Ich bring euch vor Gericht,“ tönte es aus seinem Mund. „Ich weiss genau,
wer die Schuldigen sind. Das hat ein Nachspiel!“ Keiner, der wegen diesem übergeschnappten
Hauswart herbeigeeilten Nachbarn, konnte sich erklären,warum er total durchnässt
und ausser Rand und Band war. Das kam erst später als sich herumsprach,was ihm wiederfuhr.
Das Gelächter allerdings über sein Schicksalsschlag verstummte nicht. Im Gegenteil.
Durch eine Maßnahme, die gezielt gegen diesen mit seiner Frau, ständig unter Alkohol stehenden,
und bei jedermann unbeliebten Hausmeister gestartet wurde, kippte man neues Öl aufs Feuer.
Irgendjemand, brachte nämlich einen A4 großen Zettel an der Innenseite der Klotür an, auf dem
sein Name erwähnt wurde und geschrieben stand:
An den Franz der auch im Hause wohnt,
ist gerichtet die Beschwerde,
er ist das grösste Arschloch hier
und säuft die Steine aus der Erde.
Sein Weib die Olle spielt die Holde,
das ist soweit okay,
doch weiß man längst im ganzen Block,
was Hey nicht süppt ,süppt Sey.
Jeder in diesem Haus hatte seinen eigenen Favoriten, von dem sie glaubten ,dass er hinter
diesem ganzen Schabernack steht. Das aber ich einer der „Robin Hood“ war ,
behielt ich besser für mich.
Es war Sonntag früh am Morgen, sechs Uhr dreißig. Trotz der aufregenden Ereignisse
vom Tag davor hatte ich gut geschlafen. Weil das Zimmer in dem ich bei meiner
Tante Ilse schlief, zur Hofseite lag und dessen Fenster angeklappt waren,
entging mir nicht, dass sich ein morgendlicher Ärger anbahnte. Drei Knirpse, nicht älter
als drei Jahre, eher jünger, marschierten dort lautstark singend im Kreis herum. Der Kleinste
von ihnen hatte in jeder Hand einen metallenen Topfdeckel und ahmte ein Beckeninstrument nach,
wärend die beiden anderen je einen Pappeimer als Trommel vor dem Bauch trugen.
Leidenschaftlich und unerträglich schön begleiteten sie mit diesen Gerätschaften ihren Gesang.
Es lag auf der Hand, dass um diese Zeit soetwas nicht gutgehen konnte. Die erste Strophe
ihrer Darbietung war noch nicht zu Ende, als sich auch schon ein älterer haarloser Mann,
aus seinem Fenster hängte und rief : „Nun ist´s aber wieder gut, ihr Wichte. Macht mal eine
Pause, hier schlafen noch Leute im Haus.“ Ohne Widerspruch, weil wohl eingeschüchtert von der
dominanten Stimme dieses Herrn, verstummte sofort die Band und die Ordnung
war wieder hergestellt. Zwei Stunden später dann, längst hatten andere arkustische
Geräusche wieder die Ruhe vom Hof verdrängt, hielt mich nichts mehr in der Wohnung.
Ich mußte raus. Beim Verlassen des Treppenhauses, lief mir Karsten, unser Hauptmann
über den Weg. Er mußte in die Stadt, um für seinen Vater eine handvoll Nägel zu kaufen
und weil wir Freunde waren ging ich mit. Jeder Schritt von mir, wurde von nun an zum Abenteuer.
Denn wegen dem Menschengedrängel in den Geschäftsstraßen hatte ich wirklich Mühe,
Karsten zu folgen. Als wir dann endlich in einen Seitenarm abbogen, weil sich dort
das kleine Metallgeschäft befand wo er hin wollte, kam mir das sehr entgegen. Hier gingen
die Uhren langsamer und ich konnte wieder Luft holen. Wie vom Blitz getroffen zuckte Karsten
mit mal zusammen und blieb stehen. „Toll,“sagte er. „ Ich habe vergessen wie diese Nägel hießen,
die mein Vater braucht.“ Bei seinem Versuch dann, mir zu erklären, dass es sich um die kleinste
Sorte handelt, die dazu noch ganz komisch heisst, gaukelte mir mein damals noch kindlich
begrenztes Wissen vor, den richtigen Namen zu kennen. „ Titten !!“ Platzte es aus meinem Mund.
„Die Dinger heißen Titten !! Der Opa von mir hat die auch.“ „ Ach ja , stimmt !!“
bestätigte Karsten mir meinen Lichtblick und ging sofort, von mir gefolgt, mit dieser
wieder erlangten Kenntnis hinein in den Metallladen. Er postierte sich hinter die zwei Kunden
die dort schon anstanden und tickerte voller Ungeduld mit seinem Eineurostück auf den Ladentisch.
Nachdem nun Karsten an der Reihe war, bedient zu werden, stellte ihm der sich schon im
Rentenalter befindende Verkäufer die Frage: „ Na, mein Junge, was möchtest du denn?“
Beide sahen sich in die Augen und weil mein Freund Karsten den Namen des Verkäufers kannte,
sprach er ihn mit diesem an und fragte zurück: „ Herr Kramer, haben sie Titten?“
Mit versteinertem Blick, weil sichtlich verdutzt über diese Frage, schaute der alte Mann
nun über seine Hornbrille hinweg auf Karsten und die andere Kundschaft:
„Nein, mein Junge,“ antwortete er dann kopfschüttelnd. „Die habe ich nicht.“ „Wirklich nicht?“
fragte Karsten, das nicht glauben wollend noch eimal nach. Doch der Herr Kramer versicherte ihm:
„ Nein, ganz bestimmt nicht.“ Nun endlich hinnehmend, dass es hier keine Titten gab,
wollte mein Freund, dieser Berliner Junge, von dem Verkäufer nur noch wissen, wann es denn
wieder mal diese ganz kleinen Nägel gibt. „ Na, die kannst du doch gleich bekommen,“
klärte er ihn auf. „ Nur heißen sie nicht Titten, sondern Täckse.“ Genau in diesem Moment
klingelten bei mir die Glöckchen und ich wusste, was hier falsch gelaufen war. Ich rannte aus
dem Laden und mußte dermassen herzhaft Lachen, dass mir nicht nur die Tränen kamen,
sondern auch immer wieder die Luft weg blieb. Karsten, der erst nach meinen ihn aufklärenden
Worten kapierte, was er da gerade für eine Nummer abgezogen hat, erging es dann genau so.
Ja. Lang, lang ists her, als all das geschah. In einem Gedicht, welches ich irgendwo
einmal gelesen hatte brachte dessen Verfasser zum Ausdruck, wie schnell doch
die Kinderzeit vergeht. Und es ging so.
Über das Pflaster dieser kleinen Gasse
bin ich schon als Kind oft lang gelaufen,
mit mir spielten hier die Nachbarjungens,
doch wir taten uns auch manchmal raufen.
Wenn Mutters rief zu Mittagstisch,
so wollte es keiner hören,
auch nicht, wenn uns drohte ein Donnerwetter,
wir waren eben richtige Gören.
Ab und zu wurde sogar mit Mädchen getobt,
dabei gab es hin und wieder mal Beulen,
doch das störte uns nicht, wir waren keine Kavaliere,
und so fing schon mal eine an zu heulen.
Ja,das war eine Zeit,
wo man als Kind nicht erkannte,
wie schön sie doch eigentlich ist,
ach, wäre ich doch nie so sehr erwachsen geworden,
denn ich habe diese oftmals vermisst.
Wenn mal mehr Zeit ist, erzähle ich euch wie es weiterging und was in den anderen
Ferientagen noch so alles passierte. Aber jetzt muß ich los, denn mein Bus kommt gleich.
Tschüß und machts gut.
© Horst Husner
(Ohne Titel) Es gibt tückische Tage, das glaubt man einfach nicht. An so einem Tag geht einfach alles schief, was man sich nur denken kann.
So ein Tag ist auch heute.
Ich stehe auf von meinem Bett und ramme mir dabei meinen Fuß am Nachttisch, sodass ich vor lauter Schmerz wie ein junger Hund aufheule. Zu allem Verdruss stieß ich auch noch mein Glas mit Wasser runter, welches neben der Nachtischlampe steht. Das Glas fällt mit lautem poltern und klirren zu Boden und zerspringt in tausende von Einzelteilen. Ich habe einen Parkettfußboden und da scheppert es um so lauter.
Vor meinem Bett habe ich einen kleinen Läufer liegen. Mit meinem Fuß bin ich dann auch noch in eine von dem Scherben getreten. Ich denke bei mir das kann doch wohl nicht wahr sein. So ein Pech aber auch. Ich jammere nun noch mehr, weil ich die Scherbe nicht aus meinem Fuß heraus bekomme.
Kraftlos lass ich mich auf mein Bett fallen und denke bei mir, wie komme ich nun zum Bad?
Mein Fuß blutet wie verrückt. Der Läufer ist auch schon beschmiert.
Da sehe ich das Handy neben mir. Auf das Einfachste kommt man natürlich nicht. Ich wähle die Nummer meiner Freundin.
Sie geht aber natürlich nicht ran. Hm. Warum auch. Ist ja heute mein Pechtag, wo alles schief geht.
Ich überlege mir, was ich tun könnte.
Der Fuß hat aufgehört zu bluten. Aber die Scherbe ist noch drinn. Ich muss ja irgendwie zum Arzt kommen. Weil mir kalt geworden ist, ziehe ich mir etwas an. Aber erstmal ins Bad kommen, das ist nun wichtig. Will mich ja auch nicht noch erkälten. Ich habe es schließlich mit Ach und Krach ins Bad geschafft. Dort sitze ich nun auf dem WC.
Und mache erstmal ein kleines Geschäft.
Das muss nun mal sein. Meinen Fuß verbinde ich erstmal steril.
Eine Schmerztablette nehme ich auch gleich.
Vor mich hinschimpfend gehe ich zum Telefon und rufe mir ein Taxi.
Zum Arzt war es nicht weit. Der Fuß schmerzt so unerträglich, dass ich nicht alleine dorthin laufen kann. Der Taxifahrer war auch gleich da und bringt mich zum Arzt. Er hilft mir die Treppen runter. Er fragt, was ich denn gemacht habe. Ich erzähle ihm von meinen Missgeschick. Da sagt er, dass ihm auch schon so etwas passiert wäre. Seinen kleinen Zeh hat er sich gebrochen, als er gegen ein kleines Regal in der Nacht gelaufen war. Das tat auch höllisch weh. Wir unterhalten uns noch eine Weile. Dann bringt er mich zum Arzt hinauf, ich kann ja immer noch nicht alleine gehen. Ich bedanke mich bei ihm. Der Fahrer sagt, dass ich ihn anrufen könnte, wenn ich fertig bin. Das schlug ich natürlich nicht aus. Im Wartezimmer ist es sehr voll.
Ich stehe am Tresen der Praxis meines Hausarztes.. Aber keine Schwester da. Warum denn auch. Na ja. Wie kann es an diesem Tag auch anders sein.
Ich schaue mich um, ob noch ein Plätzchen für mich frei war. Aber nein. Alles voll. Bis auf einem Platz neben einer dicken alten Dame. Daneben sitzt ein etwas dünnerer Herr so um die 30. Bestimmt sind an die 10 Mann vor mir. Ich denke bei mir, das kann ja was werden. Solange warten mit meinem schmerzenden Fuß.
Aber da muss ich wohl durch. Nun kommt endlich auch eine Schwester. Sie fragte, was ich wollte. Ich sage zu ihr, dass ich mir meinen Fuß an einer Scherbe verletzt habe und vielleicht noch die Scherbe drinnen ist.
Sie krammt meine Akte raus. Dabei macht sie den Aktenschrank auf. Der quietschte so laut, dass die alte Dame zu Husten anfing, weil sie grade von ihrer Stulle abbiss.
Sie sage zu mir, das ich mich einwenig hinsetzten soll. Ich humpele zu dem Platz, wo die alte dicke Dame sitzt und der dünne Mann. Die dicke Dame mampfte ihre dicke Stulle mit Käse. Der stinkt fürchterlich. Ich sehe zu ihr herüber. Aber sie verzieht keine Miene. Genüsslich verschlingt sie ihre Käsestulle. Hoffentlich ist sie bald dran, denke ich bei mir. Nun sah ich mich weiter in der Runde um. Da saß noch jemand, der hat seinen Arm auch im Verband liegen. Hat bestimmt sich auch verletzt. Ich bat den Mann neben mir, ob er mal das Fenster ankippen kann. Denn der Käse, den die Frau neben mir zu sich nimmt, stinkt doch ganz schön. Frische Luft tut doch auch allen hier in dem Warteraum gut. Die dicke Dame beginnt zu keuchen, als wenn sie was sagen wolle. Aber sie kommt nicht mehr dazu. Denn sie wird aufgerufen. Mann was war ich froh. Endlich habe ich Platz und Luft. Die Dame steht mit einem Lautem ächzen und stöhnen auf. Nun sehe ich erstmal, dass sie 2 Stühle gebraucht hatte. Ich musste innerlich lachen. Bei so einem Gewicht ist es ja auch kein Wunder. Da braucht sie auch 2 Stühle. Unter einem wäre sie zusammengebrochen. Die sind nicht so stabil. Naja endlich ist sie weg. Der dünne Mann neben mir war auch erleichtert. Weil er der Nächste ist.
Gegenüber von mir sitzt ein junger Mann und liest die Bildzeitung. Neben ihm sitz eine Frau und schaut aus dem Fenster. Eine andere Frau geht zu dem geöffneten Fenster und schaut hinaus. Ein junger Mann gegenüber zieht aus seiner Tasche ein Tempotaschentuch und schnäuzte so laut hinein, dass es einen Lärm machte, als würde ein Elefant trompeten. Das Taschentuch riss dabei entzwei und er musste sich ein Weiteres rausholen. Diesmal machte er es leiser.
Die Schwester kommt heraus und ruft mich auf. Ich muss ins Behandlungszimmer. Dort macht sie vorsichtig meinen Verband ab. Ich zucke ein wenig zusammen. Das bemerkt sie und sagt zu mir:“ Keine Angst ich tue Ihnen nicht weh. Ich mache es ganz vorsichtig. Aber der Verband muss ja ab, damit sich der Arzt es ansehen kann. Ich säubere nur noch die Wunde, dann kann er es sich ansehen kommen. Das säubern wird ein wenig weh tun. Aber das vergeht ja wieder. Sie bekommen bestimmt einen kleinen Schreck, weil es kalt ist.“ Sie macht nun die Wunde sauber mit dem Mittel. Ich zucke ein wenig zusammen. Es ist doch ein wenig schmerzhaft. Aber es ist auszuhalten. „Sieht gar nicht gut aus, sagte die Schwester. „Aber mal sehen, was der Doktor sagt. Der entscheidet weiter.“
Hm, dachte ich bei mir. Sieht nicht gut aus? Das auch noch. Hat mir gerade noch gefehlt. Aber was soll`s. Ist eben nicht mein Tag heute. Werde es schon irgendwie überstehen.
Nun kommt der Arzt und sieht sich das an. „Na da haben sie ja ganze Arbeit geleistet, junge Frau. Wie haben sie das denn hinbekommen? Sieht ja gar nicht gut aus.“ Er besieht sich meinen Fuß, der nun schon angeschwollen ist. Die Liege gibt ein Stöhnen von sich durch sein und mein Gewicht. Ich konnte gar nicht lachen über den Witz. Er nahm eine Flasche mit Desinfektionslösung und besprühte meinen Fuß. Dann ruft er nach einer Schwester, sie soll ihm assistieren. Denn er muss die Scherbe rausbekommen. Er sagt zu der Schwester: „Ziehen sie mal eine Spritze auf, damit wir den Fuß betäuben können. Dann bringen wir die Scherbe auch raus.“ Als ich das höre, wurde mir ganz komisch. Denn ich habe große Angst vor Spritzen. Die Schwester zieht eine Spritze auf mit dem Mittel. Bei dem Anblick der Spritze wurde ich ohnmächtig. „Ach herje. Das hätten wir uns ja sparen können mit der Spritze“.Meinte der Arzt und musste lachen, weil ich weg war und nichts mehr merkte von alle dem, was er machte. Die Spritze habe ich aber doch noch bekommen, weil da ein Antibiotikum drinn ist. Als ich aufwache, war mein Fuß verbunden. Die Schwester hielt meine Hand..“ Na wieder unter den Lebenden?“
Ich wusste gar nicht, was los ist. Aber dann sah ich es. Die Schwester sagte mir, dass ich ohnmächtig wurde, als ich die Spritze sah. Ich musste nun lachen. Sie zeigte mir den Übeltäter für meinen geschwollenen Fuß. Ja solch ein kleiner Übeltäter kann solche Schmerzen anrichten, denke ich bei mir.
Ich war froh, als alles vorbei war. Da fiel mir ein, dass mich der Taxifahrer von heute Morgen ja abholen wollte. Ich konnte noch nicht laufen. Der Schmerz saß noch zu tief.
Ich bedankte mich bei der Schwester. Sie rief den Taxifahrer an, dass er mich abholen könne.
Ich setzte mich noch einwenig hin. Der Warteraum war schon leer. Es wartet nur noch ein Patient. Der schlief schon fast auf seinem Stuhl ein. An der Wand hängt eine Multivisionswand. Dort waren Bilder zu sehen vom WWF.
Nun kam der Taxifahrer. Er brachte mich nach Hause. Sogar bis zu mir hinauf. Ich wollte ihm noch einen Kaffee anbieten. Aber er meinte ich soll ihm sagen, wo alles steht, dann macht er den fertig für uns. Ich sagte es ihm, wo alles steht. Wir tranken dann zusammen den Kaffee.
Daraus entwickelte sich eine kleine Freundschaft.
@Copyright by ronya