Noch schlafen die Blumen und träumen so friedlich zu nächtlicher Stund‘ – es flüstert der Wind in den Bäumen, als hätte er nichts zu versäumen – kaum regt sich ’s am heimischen Grund.
Noch stehen am Himmel die Sterne in zärtlich flimmernder Pracht; doch dämmert es schon in der Ferne – es schwindet der Mond als Laterne aus dieser wohl endenden Nacht.
Noch liegen die Nebel wie Schleier auf Feldern, Wiesen und Wald; doch nehmen schon über dem Weiher – dort drüben, beim Hofe des Meier – die zartesten Dünste Gestalt.
Noch locken mit zaghaftem Sange die Amseln den Morgen hervor; doch recken die Blumen schon bange die Köpfchen hoch und nicht lange, da steiget ein Leuchten Empor ......
Da hüllt sich der Himmel in zarten, lieblich rot schimmerndem Hauch; viel Tausende Wesen erwarten die strahlende Sonne im Garten – bald Schatten – hinter dem Strauch.
ja, Du hast recht, es geschieht tatsächlich jeden Tag aufs neue. Bereits im Morgengrauen kannst Du das Erwachen von Flora und Fauna miterleben, man muss eben nur rechtzeitig aus den Federn kriechen ........
Die Amsel hüpft bereits in den frühen Morgenstunden unter Büschen und Stauden hin und her, schafft geschickt das Laub beiseite und pickt munter Käfer, Larven und den einen und anderen Regenwurm aus dem Tiefschlaf. Der Zaunkönig ist nicht minder fleißig, er spielt munter mit Seinesgleichen in den Zweigen.
Über Nacht ist manch ein Strauch, der gestern noch wie tot der Kälte trotzte, mit zartem Grün übersät, und hier und da blühen bereits viele Ziergehölze, und auf den Wiesen sprießt bereits der Krokus und die Gänseblümchen Schauen neugierig gen Himmel und warten auf die Wärmende Sonne.
Dieser Anblick macht auch mich munter und weckt in mir Neugier und Lebensfreude.