Weit wandert dein Blick gedankenverloren dahin – dem Rauschen des Meeres folget nicht Echo noch Stille hernach – wohl abwartend noch, doch aller Hoffnungen bar ist dir der Sinn. wagst du zu glauben, zu wissen von wannen, wieso ?
Greife den Sand; die endlose Weite rinnet dahin ! Streife mit Augen das Land; soeben ist es entschwunden. Nie kannst du empfinden „ich bin“ – alles ist längst überwunden. Erleben – soeben begreifen – vorbei !
Schönheit ist Möwe im Flug; Freiheit ist Vielfalt dieser im Zug – dicht über den Wellen dahin – vorüber – vorbei ! Wie Möwe – so leben, so vielerlei Frei – so frei die Gedanken der Seienden sind – wehend im Wind.
Du schauest den Stein in der haltenden Hand; du schauest den Schauenden – fragt da Verstand ? Du wanderst dahin, und fortan wandert mit dir ein neuer Gedanke – ein Freund – wer findet da wen ?
Lieber Hinrich, interessante Gedanken. Nichts bleibt, alles ist in dem Moment vorüber wo du es tust, bemerkst, darüber nachdenkst. Aber wie schön, dass es so ist, sonst wäre Stagnation angesagt, alles wäre starr und nichts käme in Gange, auf den Weg, wir würden nichts mehr lernen, nicht leben.
Mit Deiner Gedichtform habe ich ein bißchen Schwierigkeiten und habe es direkt 2x gelesen. Aber , wie dem auch sei, da ich das Meer und den Strand, die Dünen , die Möwen und alles, was dazugehört, über alles liebe, kann ich den Zauber nachempfinden.
ich kann Dich verstehen, diese Gedichtform geht etwas gegen den Strich, und es war auch nicht die Absicht ein Reimgedicht zu schaffen.
Eine Dreistundenwanderung - alleine am Meeresstrand - ließ mich einfach sehen, hören, fühlen, und es entstand dieses "Selbstgespräch" ......
Wenn ich versuchen würde, diese Empfindungen in eine klassische Gedichtform zu pressen, ginge der Reitz verloren.
Du hast es schon richtig gemacht - man muß den Text - Zeile für Zeile - langsam lesen und (wie Du sagst) mehrmals wiederholen; der Rhythmus kommt von selbst.
Ich halte zwar selbst nicht viel von freier Form, zumal wenn Zusammenhänge auseinander gerissen sind aber vor allem, wenn die Melodie nicht stimmt, dennoch habe ich für einige Gedichte die freie Form gewählt. Aber keine Angst, ich werde Euch damit nicht traktieren.
Ich finde es schön, daß Du das Gedicht allein aus Interesse an Meer, Strand und Dünen gelesen hast. - Nirgendwo kann man besser zu sich selbst finden, als (allein) am rauschenden Meer.
Danke, liebe Lizzy Herzliche Grüße aus Dortmund Hinrich