Lieber Winni, einen schönen guten Abend in die späte Stunde.
Habe deine Zeilen schon am Tage gelesen, nur noch keine Zeit gehabt, darauf einzugehen, was ich jetzt nachholen möchte:
last minute
trübe gedanken sind gekommen und wollten gern bleiben -
da fühlt' ich verschwommen die musst du vertreiben -
die seele klagte hier hilft nur die flucht –
in der eile last minute sie bucht
Wie du siehst, möchte ich dir ein paar Veränderungen vorschlagen-
"trüb gedanken sind kommen" Winni, gebe zu, hier wolltest du mich herausfordern: Was ist das für ein Deutsch!?
Da du mit der Kleinschreibung arbeitest, fände ich es gut, wenn du auch auf die Interpunktion verzichtest und auf Fragezeichen und Ausrufezeichen sowieso *grins* - nein, ernst, es gewinnt so mehr an Stil und der Leser kann selbst die Aussage setzen-
Ein 'hat' im Gedicht, finde ich persönlich nicht gut und versuche sie selbst zu meiden... und ein einfaches 'sagte' passt nicht zu einer fühlenden Seele, also machte ich ein 'klagte' daraus und trennte auch die letzten Verse anders auf, um einen besseren Rhythmus zu schaffenn und der Bruch von Vier- auf Dreizeilen passt so auch prima...
...aus meiner Sicht.
in der eile last minute sie bucht
Hier kommen weiterhin zwei schöne trennbare Zeilensprünge zu Geltung: .in der eile, letzte Minute (erkannt) .die letzte Minute (in der man Dinge ändern kann) sie bucht
Liebe Iris, deine Vorschläge sind angekommen und irgendwie meinen Überlegungen auch nicht fremd. Deine 'Darstellungen', in verschiedener Art, rauf und runter ventiliert haben mich nicht überzeugt und da besonders nicht die Änderung bei der letzten Strophe!
Nun gut, wie du es erzählt hast mag man es mögen, aber singend gesprochen holpert es dann . . .
Über das 'hat' kann man streiten, ich würde es stehen lassen, weil es der Rolle des Betrachters entgegenkommt.
Herzlichen Dank für deine Mühe diesen schnell hingeschriebenen (aus einer Laune heraus) "seelischen Zustand" zu kommentieren.
Liebe Heidemarie, ...ich mag sie auch, gerade deshalb annimierten sie zum kommentieren. Kritik bedeutet nicht, dass man etwas nicht mag. Nein in meiner Welt bedeutet es, dass ich es so sehr mag, dass es mir Wert ist, mich damit auseinanderzusetzen, zu verstehen, etwas Gemeinsames zu finden und es unter Umständen noch schöner und besser werden zu lassen. Kritik ist etwas Konstruktives, hat sie nix mehr mit Liebe zu tun, ist es auch keine Kritik mehr. Und das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern die Gleichgültigkeit. Sei mir bitte nicht böse, aber Bemerkungen wie 'dichterische Freiheit' und 'ich mag sie' sind für mich nicht überzeugend und bei dieser Art der "Auseinandersetzung" fehl am Platz.
Lieber Winni, es waren auch nur Vorschläge aus meiner dichterischen Welt und vielleicht konnte ich sie nicht so gut rüber bringen. Aber es ist ok, wenn du es so belassen möchtest. Manchmal sind die schnellen Zustände genau die richtige Mischung, manchmal lohnt es sich, aber auch noch einmal darüber nachzudenken.
Danke, liebe Iris, ich habe es auch so verstanden. Wenn man auch nicht immer gleicher Meinung ist, weil Anderes 'anders' gesehen wird, dann kann das dem Verfasser schon eine Weisung sein, sein "Geschreibe" zu überdenken . . .