Hallo ihr lieben Poeten!
Nun beginnt sie, die Umfrage zum Gedicht des Monats SEPTEMBER!Die Auswahl war wieder mal nicht einfach, aber wem sag ich das...
IHR habt ja fleißig mitentschieden und dafür sagen wir euch
ein großes, großes
DANKESCHÖN!!!!!!!!!!!!

Nun wünschen wir euch viel Spaß und Freude bei der Wahl, damit wir auch in der nächsten
Woche, nämlich genau am
16. Oktober, die endgültige Gewinnerin oder den Gewinner
(denn Sieger seid ihr alle!) küren können!
Und nun folgen die Gedichte unserer Teilnehmer:
1. Lieber Gott - Elke DutschunLieber Gott, erhöre mich,
schick uns Liebe und auch Licht.
Lass es in die Herzen scheinen,
lass die Menschen sich vereinen.
Lass die Menschen sich verstehn,
ehrfürchtig den andern sehn,
lass die Kinder nicht mehr weinen,
lass die Sonnen für sie scheinen.
Lass Frauen wieder Mütter sein,
befreie uns von Schmerz und Pein,
sende Engel auf die Erde,
dass sie wieder heller werde.
Lass die Menschen wieder glauben,
nie mehr morden und auch rauben,
lass sie wieder fröhlich sein,
dass keiner einsam und allein.
Lieber Gott, ich bitte dich,
fleh dich an, erhöre mich.
Schenk uns wieder deine Liebe,
auf dass sie nun für immer bliebe.
2. Seelentröster Wald - Reimund SchönSeid frühester Kindheit
ist mir vertraut,
mein guter Freund,
der Seelentröster Wald.
Die grüne Lunge, Atem des Lebens,
Ort der Besinnung,
Wächter über Wahrheiten,
verschwiegener Zeuge,
Heiler frischer Wunden,
Zufluchtsort mit Kummerbauch.
In Augenblicken, in denen ich glaube
den Boden unter den Füssen zu verlieren,
finde ich hier meine Wurzeln,
schöpfe neue Kraft
aus der Stille der Vielfalt,
umarme demütig Bäume,
fühle mit jeder Faser meines Körpers,
ich bin Daheim.
3.Kindertage - Sonja RabazzaGehe ich so in Gedanken
in meiner Zeit zurück
sehe ich ein Mädchen tanzen
träumend vom großen Glück
Mit Großpapa
und Netz und Angel
frühmorgens schon im Boot
Vor Maden, Würmern keine Bange
Schweigen hieß das Gebot
Im alten Kahn
im Fluss gerudert
so manche Sommertage
Geschwommen um die Wette
gesiegt so viele Male
Eis und Kälte
im harten Winter
die Schlittenfahrt im Schnee
Schlittschuhlauf der vielen Kinder
auf zugefrorenem See
Als Spielplatz
dienten Wald und Hecken
hier tobten wir uns aus
Im Baumhaus wir uns dann versteckten
führten manchen Streich wohl aus
Im Herbst
wir dann Kartoffeln suchten
auf des Bauern Feld
Malzkaffee mit Brot und Kuchen
wurd als Lohn uns hingestellt
Im kleinen Haus
unter Pappelbäumen
war ich so gern zu Haus
Doch das Plumpsklo hinter Gartenzäunen
war für mich der wahre Graus
4. Stille Tränen - Sandra Fenner (Heggse)Efeu rankte an der Mauer,
Sonne schien durch Wolken kaum.
Schritt vorbei an Kreuzes Trauer
und dem großen Lindenbaum.
Riesig dieser Kirchplatz war.
Mitten in dem hektisch Treiben
hörte Vögel man sogar.
Ja, hier wollt ich gerne bleiben.
Verharren nur ein paar Minuten
an des Lindesbaumes Bank.
Doch dann müsste ich mich sputen!
Was macht mich dieser Stress so krank!
Schloss die Augen und schon rannen
Tränen über mein Gesicht.
Wischte sie ganz schnell von dannen
- Weinen wollte ich jetzt nicht
Saß allein dort in dem Stillen,
stierte nur so vor mich hin.
Ohne jeden Lebenswillen,
ohne Hoffnung ich doch bin.
Plötzlich war als sprach zu mir
jemand leis ins Ohr hinein:
„Liebes Kind, ach glaube mir:
Niemals lass ich dich allein.
Sehe dich – tagaus,tagein –
Geduldig still dein Tagwerk tun
und in deinem Kämmerlein
meistens nicht genügend ruhn.
Seh den Streß, die bösen Zungen,
Worte die verletzen gar.
Viel Kritik zu dir gedrungen,
Verleumdungen, die niemals wahr.
Doch es kommen bessre Tage
und bedenke nebenbei,
wenn du gehst, die tiefe Klage
und Tränen deiner Kinder zwei.“
Da sitz ich nun, Gesicht verborgen,
weiß nicht wie ichs schaffen soll.
Denke bangend an das Morgen
Hoffnungslos und Sorgenvoll.
Plötzlich spüre ich ganz sachte
wie der Wind mein Haar mir streift.
Hoffnung er mir wieder brachte
und auch meine Hände greift.
„Ich werd dir helfen alle Tage!“
hör ich noch vor Tränen blind.
„Warum?“ entgleitet mir die Frage.
„Ich liebe Dich mein liebes Kind!“
5. Liebe ist... - Heike KijewskyFriedlich mit dir einschlafen
zu dürfen, ist für mich
der größte Trost für alle
Niederlagen des Tages.
Es überkommt mich ein Gefühl
des Friedens und der Stille…
ich bin unantastbar für
den Rest der Welt.
Alle Last von meinen Schultern
lege ich in deinem Schoß
und zurück kommt
ein warmer Hauch von
Verstehen und Akzeptanz.
Gemeinsam erreichen wir
des Schlafes Ruh’…
und morgens, gehen wir
mit neuer Energie dem Tag entgegen…
6. Ich möchte dich halten - Anette EspositoIch möchte dich halten, drum komm auf mich zu,
bedrücken dich Sorgen und fehlt dir die Ruh.
Verharre nicht länger, der Weg ist nicht weit.
Ich bin für dich da und hab stets für dich Zeit.
Verlassen dich Freunde, fühlst du dich verletzt,
so lass es mich wissen, gleich hier und auch jetzt.
Ich werde dich halten mit liebender Kraft
verstehen und lindern was Leiden dir schafft.
Komm zu mir, ich bitt dich und eile geschwind.
Ich will dich beschützen, mein ängstliches Kind.
Sei stille und schau in die Blätter im Wind,
getragen von Zweigen, die stark genug sind.
Erblickst du, dort oben im mächtigen Baum,
da wiegt es sich sachte, man sieht es auch kaum,
in Ästen voll Laubes, hast du es geschaut?,
Dort hat sich ein Buchfink ein Nestchen gebaut.
Es sitzt zwischen Ästen, von Zweigen bedeckt,
verborgen vor Feinden, vor Blicken versteckt
und kommt mal ein stürmisches Brausen daher,
dann wiegt sich das Nestchen im Sturm hin und her.
Doch sitzt es behütet von Zweigen umfasst
im Schutze des Baumes auf knöchernem Ast.
Ich halt dich genauso mit schützendem Sinn,
weil ich dich so liebe und Mutter dir bin.
7. Kaltes Herz - ShaniaManch einer wünscht sich Verständnis und
sehnt sich nach Liebe.
Nach einem offenen Ohr,
um seine Lasten los zu werden.
Sehnsucht nach Gefühlen,
die selbst nicht einmal in ihnen wohnen.
Kaltes Herz,
selbstsüchtig,
ich bezogenes Wesen.
Kaltes Herz,
Kühle,
berechnende Taten,
kalte Worte auf Distanz.
Egoistisch,
nur auf sich selbst bedacht,
kaltes Herz,
schlägt fremde Takte.
Fremde Takte,
keine Liebe,
Gefühle nur für sich selbst.
Kaltes Herz, du armes Wesen,
du armes Wesen, du kaltes Herz.
8. Herbstschmerz - UgiWenn am Morgen Nebel steigen,
dann beginnt der Jahresreigen.
Es wird Herbst, das steht jetzt fest,
diese Zeit gibt mir den Rest.
Bäume die vor kurzer Zeit
trugen noch ein grünes Kleid,
machen Striptease nach und nach,
Blätter fallen, ohne Krach.
Auf dem Boden sammeln sich
Blätterhaufen, fürchterlich.
Mit dem Rechen weg geputzt,
als Kompost noch gut genutzt.
Auch ein Igel macht sich ran,
das ein Nest er bauen kann.
Pilze werden noch gesucht,
über Matsch man richtig flucht.
War zu kurz die Sommerzeit,
auch umsonst das neue Kleid.
Werde alle warmen Sachen,
für Verwendung fertig machen.
Herbstzeit ist für mich nicht schön,
würde lieber baden gehen.
Wenn es draußen trüb und grau,
wird’s mir in der Seele flau.
Doch auch diese Zeit vergeht,
wie es im Kalender steht.
Winterszeit noch gut verbracht,
uns der Frühling wieder lacht.
Ist es endlich Sommer dann
fängt für mich das Leben an.
Leider heißt es darauf warten,
lege mir so lang die Karten.
9. In Mutter Ehrfurchts Arm - Birgit LuersGeheimnisvolle Sommerhitze
hielt mich an zu dieser Rast
an der Tür dort - eine Ritze -
und so hab ich Mut gefasst
diesen alten schwarzen Schuppen -
gezeichnet er vom Leben war,
als ein Fundstück zu entpuppen
…und mir wurde sonderbar
als den steinern’ Türverschluss
mühsam ich beiseite schob
voll Erwartung und Genuss
tief atmend ich mich dann erhob.
Der Weg war frei, der Stein entfernt
und im Sand nur seine Spur
als Kind schon hatte ich gelernt
bei Neugier, da hilft eines nur –
du musst sie stillen, musst bedenken
jeder Schritt bringt neues dir
ich fühlte Spannung, konnt’ sie lenken
ja, nun war sie wieder hier.
So schob die Tür ich langsam auf
und das Atmen fiel mir schwer
in meiner Hand den alten Knauf
stand ich im gleißend’ Lichtermeer.
Eingefror’n zwischen der Zarge
die Welt um mich herum ganz karge.
Das Herz laut pochend - kaltwarm’ Schauern
entlang des Rückens, ganz hinab
drang Ehrfurcht hinter Körpermauern,
als ich den Glanz gesehen hab.
10. Paradiesischer Wonnegarten - Herta NettkeWenn die Liebe
im Reigen der Zärtlichkeit
über dem Garten
der Gefühle schwebt
und weiche Hände
rote Blüten
auf meine Haut streicheln,
Liebesworte Rosenmeere
in mein Ohr flüstern,
dann trage ich
das Paradies
in meinem Herzen.