Ich ging durch einen Park dort traf ich einen kleinen Jungen er lächelte mir zu er war weiß und deutsch
dann begegnete ich einem kleinen Mädchen mit zwei Zöpfen und einem Rock sie lächelte mir zu sie war schwarz und deutsch
ich drehte mich um sah wie das Mädchen den Jungen einholte sie spielten zusammen ich lächelte ihnen zu
Am Ausgang des Parks kam mir ein Mann entgegen mein Lächeln gefror sein hasserfüllter Blick streifte mich der Mann war nicht nur deutsch sondern auch rechts
ich wollte die Tür des Parks schließen bevor er eintreten konnte aber ich war zu langsam
"Mädchen von mann vergewaltigt - von junge beobachtet" hieß es am nächsten tag in der Zeitung plötzlich ist der hasserfüllte Mann nur noch Mann und das kleine Mädchen nur noch Mädchen und der ebenfalls kleine Junge, der alles mitansah ist nur noch Junge und ich bin ich - so wird es immer sein.
Hallo, es ist Poesie, heutzutage vielleicht sogar ein Gedicht. Eines das vom Leiden spricht. Die Botschaft ist sehr interessant, vor Allem, weil ich gestern und heute erst mit diversen Freunden darüber diskutierte. Ich finde die Botschaft sehr gut und lobenswert, realistisch und logisch.
Das noch Traurigere an der Geschichte ist, dass es nicht nur in Deutschland Fremdenhass gibt, nein sogar noch viel grösseren in ganz anderen Ländern, die selbst einmal von Deutschen terrorisiert oder exekutiert wurden.
Aber wo ein Yin ist, gibt es ein Yan. Leben tut einzig nur das, was es kann. Sterben, töten, essen. Leiden und vergessen.
Wann immer wir von derartigen Verbrechen hören, lesen oder im Fernsehen erfahren, nehmen wir uns vor, mutig einzuschreiten, wenn wir annehmen müssen, dass jemand in Gefahr ist. Doch stehen wir dann vor einer solchen Herausforderung, spielt sich in unsrem Inneren etwas ab, was wir selten unter Kontrolle haben.
Ist es unbewusster Selbstschutz oder einfach nur Angst, zu schwach zu sein, gegen die drohende Gefahr nicht angehen zu können ? – Ist dann etwas passiert, machen wir uns Vorwürfe, warum bist du nicht eingeschritten, obwohl du ahntest, was passieren wird.
Wir alle werden tagtäglich überflutet von Berichten über grausame Verbrechen und nehmen einzelne Geschehnisse kaum noch wahr. Wir „schütteln den Kopf“ als wollten wir uns der Mitverantwortlichkeit möglichst rasch entziehen.
Und dann ist es tatsächlich so, wie Du, liebe Judith, es uns in Deinem Gedicht so realistisch vor Augen führst: Der Täter ist nur irgendeiner von vielen .............. das Opfer ist ebenso eines von vielen .............. und man selbst verhält sich nicht anders als andere.
Dich haben diese schrecklichen Erlebnisse nicht kalt gelassen. Du hast Dir Gedanken darüber gemacht und uns eine beispielhafte Beschreibung gegeben.