Jugendzeit

Schau doch, wie die kessen Pflanzen
munter ihre Hüften wiegen,
wie sie auf den Tischen tanzen,
reizend ihre Röcke fliegen,
dass so manchem kecken Bengel
ganz gemein die Knie beben,
grad, als fiele er vom Stängel,
hauchte aus, sein junges Leben.

Ja, so manchem braven Jungen –
kaum, dass er den Tanz begonnen,
wäre fast das Herz zersprungen,
ob des Anblicks süßer Wonnen.
Und mit Necken und mit Scherzen
unbekümmert mitzumachen,
schmachtend nach den Mädchenherzen,
bleibt ihm einzig schüchtern Lachen.

Gerne würd’ er alle lieben,
mancher in die Augen sehen,
leidenschaftlich angetrieben,
einer dann den Kopf verdrehen.
Und es packt ihn das Verlangen,
und er fühlt sich wie im Märchen,
und es glühen ihm die Wangen ……..
Pst ! – Nun stört doch nicht das Pärchen.

© whp – 1956

Lieber Hinrich!

Eine herrliche Reminiszenz an die Jugend und ein perfekt gesetzter Schlußsatz.

Liebe Grüße aus Wien
Ernestine