Still ! – Hast du es auch vernommen, was ich da grad‘ gehört ? Da ist jemand gekommen, der hat uns aufgestört, der hat uns aufgeweckt; da sind wir hochgeschreckt aus unsren liebsten Träumereien. Wir sollten sie zu Ende träumen ...... und wollten wir’s – ach nein ! – wir könnten anderes versäumen.
Still - Der Jemand ist gegangen; Du hast ihm nachgeseh’n. Mit Blicken – ach so bangen – bliebst Du betroffen steh’n, als hätt‘ er etwas fortgenommen, als würdest Du es nie zurückbekommen. Wir haben uns nur angeschaut – drei Worte wir nur wagten, die uns in Träumen anvertraut, die durch Sekunden jagten.
Still ! – Es ist Zeit, mein Lieb‘ – ade ! Auf Wiederseh’n in spät’ren Tagen ! Die Jugendzeit ist nun passé ...... Doch wollen wir uns nicht beklagen; denn in Gedanken lebt sie fort – an Deinem wie an meinem Ort. Und sollte einst das Leben freudlos sein, so haben wir ja noch Erinnerungen an Zeiten voller Sonnenschein, als wir die Liebe laut besungen.
Erinnerungen - etwas, das einem niemand zu nehmen vermag. Und somit, wenn sie sich denn positiv gestalten, mit das wertvollste, was wir besitzen. Sehr schön geschrieben.
Die Poesie heilt die Wunden, die der Verstand schlägt Novalis