Alles was er je gewollt, war die weite Welt zu sehen, brauchte nur ein wenig Glück, statt Gold und zwei Beine um zu gehen. Durch Wald und Flur führt ihn im Traum sein Weg, über Berge, Täler, Brücken und so manchen Steg. An manch unbekannten Ort, der noch nie beschrieben wurd´ in eines Menschen Wort. Und wenn er so träumend, manchen Tag, von der Krankheit gefesselt in seinem Bette lag, und die Welt durch Fenster sah, wünschte er, sein Traum wär´ wahr.
Von klein auf war er ein Wandersmann, der nur auf sein Glück im Leben sann. ER wollte frei sein, frei wie der Wind, frei wie ein Vogel, wie ein lachendes Kind. Doch er wusste, selbst der schönste aller Träume versinkt im Schaum, sobald das Schiksal es entschied, wer gewinnt und wer verliert.
... Er hat nicht gewonnen, hat nicht gesiegt, das Leben verloren, das er so geliebt. Es war die Krankheit, die ihn getrennt, von jener Sehnsucht, die nur ein reines Herz erkennt.
Doch irgendwo an einem Ort, wo nicht mehr zählt ein Körper oder menschlich Wort, im Himmelreich bei Gott hat er sie gefunden, manch viele glückliche Stunden. Und die Vögel sangen wie Engel so rein, als er ging durch Sonnenschein, über Brücken, Täler, an diesen Wunderschönen Ort, der noch nie beschrieben wurd´ in eines menschen Wort. Hier, nur hier, durfte er endlich glücklich sein, hier unter Bäumen im Sonnenschein.
Liebe Mondfee, Du hast sehr gefühlsbetont einen Weg beschrieben, den ein Mensch gehen musste, den Du sehr gerne hattest. Er hat schließlich sein Glück in der Ewigkeit gefunden. Diese Gewißheit stellt auch Dich zufrieden. Eine Hoffnung die jeder Mensch am Ende seines Lebens hat. Gefällt mir.
Was man nicht aufgibt,hat man nie verloren (Friedrich Schiller)
Dieses "Schweben zwischen Hoffnung und bitterer Gewißheit", wie du es so schön ausdrückst, lieber Hinrich, habe ich tatsächlich miterlebt. Allerdings darf ich (>Gott sei Dank<?) sagen, daß es mir nicht persönlich wiederfuhr. Dieses Gedicht habe ich vor Jahren für eine sehr gute Freundin geschrieben, die eines Tages, auf unserem gemeinsamen Ausbildungsplatz, unter Tränen zusammenbrach.Ich durfte sie nach Hause begleiten und dort erzählte sie mir von ihrem Freund. (Ihrem guten Freund/ bzw. Kumpel). Er war sehr krank,litt seit Jahren an Knochenkrebs und hatte schon so viele Therapien hinter sich, wie ein Mensch Finger besitzt. Einige Zeit lang ging es ihm danach gut, doch dann, und darum ihr Zusammenbruch, verschlechterte sich sein Zustand rapide. Er musste wieder ins Krankenhaus und in der ganzen Stadt Brandenburg wurden über die Zeitungen Knochenmarkspender gesucht. Vergeblich. Es wurde weder passendes Knochenmark gefunden, noch gab es Hoffnung auf Rettung. Als ich dann abends allein saß, wurde ich unendlich traurig. Meine Freundin hatte mir so eindringlich diesen Menschen beschrieben, daß ich ihn selbst zu kennen glaubte( obwohl ich nicht einmal seinen Namen weiss). Und ich wünschte mir von Herzen, das es ihm wieder gut ginge, doch ich war so verdammt hilflos. Ich stellte mir vor, selbst in dieser Lage zu sein. Zuerst hat es mich freilich verrückt gemacht, doch dann kam ein ganz besonderer Gedanke... und dieses Gedicht... Ist der Mensch an sich nicht eigentlich Unsterblich? Sein Handeln, seine Größe, seine Präsenz... Wir hinterlassen Spuren und selbst wenn es uns nicht mehr gibt... Irgendwo Leben wir weiter. Ob nun in einigen Köpfen, in Bildern oder auf dem Papier. Vielleicht gibt es doch diesen besagten "Himmel", den wir uns erträumen. Ich zumindest möchte daran glauben. Und darum dieses etwas "träumerische" Ende. Ja, daran glaube ich mit ganzer Kraft.
....und ich hab nun eine riesen Gänsehaut... schon nach deinem traurigschönen, zartfühlenden Gedicht und nach deiner Schilderung gleich nochmal Sehr berührend geschrieben und es zeigt, was für ein feinfühliger Mensch du bist.
Es ist sicher so, wie du sagst... niemand geht restlos. Jeder Mensch hinterlässt seine Spuren und bleibt hier, solange wir ihn nicht vergessen....
Vor wenigen Monaten musste ich meinen lieben Schwager für immer verabschieden... ebenfalls nach langjähriger Krankheit. Ich habe gelernt, meinen Schmerz nicht so wichtig zu nehmen, sondern ihm zu gönnen, dass er in Frieden gehn darf - dass es für ihn "Glück und Erlösung" bedeutet... Deine Zeilen erinnern mich grad sehr....
liebe mondfee, man lässt die verstorbenen leben indem man über sie schreibt oder spricht. deine worte gefallen mir,weil sie diesen menschen leben lassen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Es gehört oft mehr Mut dazu,seine Meinung zu ändern,als ihr treu zu bleiben.
Erst mal ein liebes Hallo von mir, da ich nun endlich auch mal den Weg zu Deinen Gedichten gefunden habe! Dieses hier berührt einen sehr tief. Viele gute Menschen gehen auf tragische Weise viel zu früh aus dem Leben, und meist sind es die, die dem Leben so viel schönes abgewinnen konnten. Das macht traurig. Ich hoffe aber, daß man nach dem Tod seinen Weg weitergehen kann. Sehr schön geschrieben!
Hi,Stefanie, grüß´ dich auch. "Knuddel" Stimmt, ich wollte "berühren" und ich wollte ein wenig Schocken, aber in erster Hinsicht wach rütteln. Zu oft vergessen wir in unseren Problemen die, denen es noch schlechter geht. "Darauf kam ich selbst vor kurzem erst wieder..." Ist es nicht so? Wir meinen "Probleme" zu haben, dabei gibt es Menschen, die weit mehr ertragen müssen. Krankheiten, zb. Die können es nicht einfach abtun. Die MÜSSEN da durch. Aber trotzdem glaube ich an einen Himmel, an etwas wie Gerechtigkeit, sonst hätte ich dem "Wandersmann" nicht dieses Ende gegeben, an dem er sein Ziel erreicht... Ich hab es ihm von Herzen gewünscht, genau wie dem, dem dieses Gedicht gewidmet ist.
P.S. Danke Lyla!!! Und nicht weinen. Es wird alles gut. ^^. P.S.2 Sieghild: Ich lasse alle Menschen in meinem Inneren weiterleben. Wirklich. Ich rede ständig mit ihnen, wenn auch in Gedanken...
Ob du erzählt bekommst, du hättest eine 90%ige Chance oder eine 50%ige oder eine 1%ige, spielt keine Rolle. Du musst glauben, -und du musst kämpfen.