In unserm Keller, in der Ecke, steht ein weißes Ungeheuer. Nicht, dass ich davor erschrecke, doch ist es mir nicht ganz geheuer mit seinem großen Maul, das offen, um ständig Nahrung zu erhoffen.
Nun gut, das Ding soll ja nicht hungern und unnütz in der Ecke lungern. So stopf ich ihm, bin ja nicht faul, öfters mal sein großes Maul.
Ein paar Pullover, Blusen, Hosen, Handtücher, befleckt mit Soßen, T-Shirts, Slips und auch BH, schmecken ihm ganz wunderbar.
Trockentücher, noch und nöcher, Strümpfe, mit und ohne Löcher. Davon allerdings stets zwei, weil links und rechts, ganz nebenbei, als Paar sie unzertrennlich sind, von Vater, Mutter und auch Kind.
Wenn dann die Höhle proppevoll, wird ihm sein Schlund gut zugeschlossen, damit es nun „verdauen“ soll was über Hemd und Hos’ gegossen.
Etwas Pulver aus der Tonne, hat Wirkung wie die Frühlingssonne. Ein Schluck Likör zum `Runterspülen, Wäsche soll sich weich anfühlen.
Zum Schluss noch ganz viel Wasser bei, Knopf gedrückt - und eins zwei drei, fängt dieses Monster mit Getöse, damit der Schmutz sich dabei löse, zu rattern und zu spucken, zu wackeln und zu zucken, zu vibrier’n und pfeifen an, so schnell es eben „kauen“ kann.
Nach ein paar Stunden, wenn vorbei, und die Wäsche fast wie neu, öffne ich den großen Mund, der sich gedreht hat immer rund, und entreiße ihm voll Freude, seine gut gekaute Beute.
Doch wenn sein Magen wieder leer, wund’re ich mich immer sehr und ärgerlich die Nase rümpfe. Es fehlen ja schon wieder…
Ja, Anette, es gibt dieses Phänomen- dieses Ungehuer liiiiebt Strümpfe über alles und gibt sie nicht wieder her, oder manchmal, nach Monaten, schwups, sind sie wieder da. Ich werde jetzt unser Monster auch mit Buntwäsche füttern, heute kann man sie ja wieder auf der Terasse trocknen. Ein witziges und flockiges Gedicht, so wie ich es mag.
Ganz klasse ge/beschrieben hast du dieses "Monster" Es liest sich sehr, sehr schön! Ja, die "Socken-Fress-Maschine" hat wohl ein Jeder... was hab ich mich schon darüber geärgert danke für's Lesen lassen...einen schönen Tag dir
Eine Alltagssituation herzerfrischend umgesetzt, liebe Anette. Ein Schmunzelgedicht nach meinem Geschmack. Irgendwie stammen die kleinen Monster wohl alle vom gleichen Stamm ab. Meins frisst auch mit Vorliebe Strümpfe. Schon sehr seltsam!