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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 523 mal aufgerufen
 Judith
kleineraguilerafan Offline


Aktiver



Beiträge: 179

04.05.2008 20:10
Der Roman ohne Namen Antworten
Also das hier soll soetwas wie ein Test werden. ich schreibe zur Zeit an einer größeren Sache und wollte euch einmal den Beginn zeigen, wobei das erste Kapitel fast einen Prolog darstellen könnte, aber lest selbst....

Ich füge nach einer Weile das 2. kapitel an und würde mich freuen, wenn ihr mir schreibt, ob ihr vielleicht daran interessiert seid, eine Fortsetzung zu lesen, oder auch, was euch nicht gefallen hat. Natürlich müsste ihr schon ein wenig Zeit investieren - danke an diejenigen, welche das vorhaben. Viel Spass beim Lesen.

1


Die Kerzen waren fast heruntergebrannt und der Rotwein hatte seine Zunge gelockert und seinen Verstand durcheinandergebracht. Er lachte über alle ihre plumpen Witze und trotzdem liebte sie ihn. Sie konnte nicht genau sagen, ob er nur den Betrunkenen spielte. Schließlich hatte sie ihn so kennen gelernt. Wenn man selbst klar im Kopf ist und sich in jemanden verliebt, der zu dem Zeitpunkt kaum in der Lage ist, beim Pinkeln die Kloschüssel zu treffen, dann muss das doch Liebe sein.
>> Worüber lächelst du, Schatz? <<
>> Ich musste an unsere erste Begegnung denken. Auch wenn du, situationsbedingt, nicht gerade geglänzt hast. <<
>> Ach, du meinst den Moment, als ich deine Schuhe ruiniert habe? <<
>> Nun, wohl eher deine Reaktion auf meine Anordnung dir die Ersatzdrogen zu verweigern. Aber du hast dich ja für die „dreckige Schlampe“ entschuldigt als du nüchtern warst. <<
>> Wohl gemerkt nüchtern und nicht clean. <<
>> Natürlich nicht. Ich habe dir schon mal gesagt, dass du Ecstasy nicht mit einem Schnupfen vergleichen kann. Mittlerweile hast du zwar wieder beide Füße auf dem Boden, aber ich glaube, du bist dir immer noch nicht im Klaren darüber, dass dich selbst nach fast 10 Jahren der Geist deiner Drogenvergangenheit noch einholen kann, wenn er denn will. <<
>> Ich mag deine Wandelbarkeit. Beim Essen warst du Gourmet, vorhin ein Teenager beim ersten Date, eben Pädagogin und Ärztin zugleich und was bist du nachher? <<
Sie zog fragend die Augenbrauen hoch. Eigentlich sollte sie jetzt wütend sein, weil er schon wieder vom Thema abwich, aber sie war nur erstaunt. Er war nicht betrunken. Sonst hätte er sie nicht so genau beobachtet und präzise, vor allem richtig, eingeschätzt.
Auf die meisten Menschen wirkte sie vertrauenserweckend, aber auf gewisse Weise auch distanziert und wie jemand, der etwas von seinem Beruf versteht. Eigenschaften, die für eine Ärztin so gut wie unerlässlich sind.
Maik hingegen durchschaute sie problemlos. Wie machte er das nur?
Ihr Ehering schlug leise an das Wasserglas als sie es hob, um daraus zu trinken.
>> ...wenn ich einen Wunsch frei hätte. <<
>> Wie bitte? << Schon wieder hatte sie nicht aufgepasst. Ein leichtes Schuldgefühl stieg in ihr auf.
>> Ich meinte nur, dass du heute Abend mal in eine besondere Rolle schlüpfen würdest, wenn es nach mir ginge. << Sein neckisches Zwinkern bestätigte meinen Verdacht.
>> Ich mäkele ungern am Konzept des Meisters umher, schon gar nicht bei solch tollen Aussichten, aber ich muss dich daran erinnern, dass ich Bereitschaft habe. Da muss ich mit meinen Gedanken völlig bei der Sache sein und du weißt, wie schwer mir das fällt, wenn du dich erst mal intensiver mit mir befasst hast. <<
Mit einem verständnisvollen Nicken schob er den Stuhl zurück und räumte das Geschirr vom Tisch. Ablenkung durch Hausarbeit – typisch Maik. Er war so rücksichtsvoll.
>> Kommst du zurecht? <<
>> Geh ins Bett, Claire. <<
>> Und es macht dir wirklich nichts aus? <<
Sein Schweigen zeigte mir erneut, wie taktlos ich doch war. Warum brauchte ich für alles und jeden eine Bestätigung?

Das Schlafzimmer im oberen Stockwerk schrie geradezu mach mir. Nicht, dass ich heute übermäßig viel getan hätte. Trotzdem brauchte ich nichts mehr als Schlaf. Früher hatte ich in Nächten mit Bereitschaft in einem anderen Zimmer geschlafen, damit Maik nicht aufwachte, aber mittlerweile wuchs ihm, wie er selbst sich ausdrückte, ein dickes Fell, was nächtliche Telefonanrufe oder wohl besser Geräusche generell betraf.
Die müde Claire in mir hoffte, dass heute Nacht niemand meine Hilfe brauchen würde, aber wie sich herausstellen sollte, waren meine Hoffnungen vergebens.
Die wenigen Stunden Schlaf in dieser nacht waren traumlos. Jedenfalls konnte sie sich an nichts mehr erinnern als sie gegen 1:30 Uhr in der früh von ihrem Pieper geweckt wurde.

Irgendetwas störte Maik. Etwas störte ihn gewaltig, aber er brauchte eine Weile, um das Klingeln des Telefons als ein solches auszumachen. Das wiederum musste bedeuten, dass der Anrufer ein sehr ausdauernder war, da Maik normalerweise nicht wach wurde, egal wer oder was seine Nachtruhe unterbrechen wollte.
>> Claire, << brummte er leise, >> das Telefon klingelt. << Er bekam keine Antwort. Langsam tasteten sich seine Finger auf die andere Seite des Bettes, wo er ein kaltes Laken vorfand.
Unwillig riskierte er ein Auge, lange zum Nachttisch auf der Seite seiner Frau und bekam sogar den Hörer zu fassen. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es zu früh war, eindeutig zu früh. Scheinbar höhnisch blinkte ihm ein 2:10 entgegen.
>> Was? << Eine freundlichere Begrüßung hatte jemand um eine solch nachtschlafende Zeit nicht verdient, wie er fand. Als er die zittrige und unsichere Stimme am anderen Ende hörte, tat ihm seine forsche Reaktion sofort leid. Die arme Seele schien völlig neben sich zu stehen und Maik wollte sich das Aussehen des Mannes nicht vorstellen müssen.
>> Maik? Ich bin’s – Donald. Es geht um Clairice. <<
Donald war Claires College und das schon seit 15 Jahren, nannte sie aber immer noch Clairice. Das witzige daran war, dass Maik, eigentlich für alle außer Claire Michael, bei Donald von Anfang an Maik gewesen war.
>> Maik, du musst sie holen. Sie ist komplett durch den Wind! <<
Stille am anderen Ende der Leitung. Als Donald noch verwundert den Hörer auflegte, war Maik schon auf dem Weg zur Autobahn.

Es gab eine Zeit, da hatte Maik über Claires Idee einen „Notfallzettel“ am Kühlschrank anzubringen gelacht. Jetzt war er mehr als dankbar für die vorausschauenden Einfälle seiner Frau.

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kleineraguilerafan Offline


Aktiver



Beiträge: 179

06.05.2008 20:07
#2 RE: Der Roman ohne Namen Antworten

2


Die Sirene des Krankenwagens zerriss die Stille der Nacht, aber Claire hörte nicht mehr, sie sah nur noch. Ihre Hände drückten wie automatisiert Knöpfe und überprüften ständig die Werte. Sie hatte die Aufsicht, das sagen und den riesigen Fels der Verantwortung auf ihren Schultern. Allein sie wusste wie es um die Frau neben ihr auf der Bahre stand. Dabei hatte diese noch Glück gehabt, dass sich der Unfall gerade mal 5 Minuten von ihrem Haus entfernt ereignet hatte. Nur 10 Minuten länger und ein weiteres Menschenleben wäre erlischt. Jetzt war es ihre Aufgabe, alles dafür zu tun, dass es nicht doch noch dazu kam.
Als ihre Hände anfingen zu zittern, traf ihr Blick den ihres Kollegen Donald. Erkannte er was geschah? War ihm klar, dass das Leben dieser Frau mehr als nur am seidenen Faden hing?
>> Clairice? Ist alles in Ordnung mit ihnen? Wir sind gleich da, sie wird es schon schaffen. <<
Claire war da anderer Meinung. So wie das Auto auf den Baum geprallt war, war es ein Wunder, dass die Fahrerin überhaupt noch lebte. Wunder lassen sich aber nicht beliebig oft wiederholen, auch wenn es sie immer wieder geben soll.
>> Schon gut, Donald. Achtet ganz besonders auf ihren Kopf wenn ihr sie raustragt. Alles deutet auf einen großen schaden an ihrem Gehirn hin. <<
Dass der ganze Körper ein einziger schaden war, verschwieg sie.
Im Krankenhaus angekommen, fühlte Claire sich stark an eine Episode aus „Emergency Room“ erinnert. Überall waren Menschen, die ihr hilfreich unter die Arme griffen und das gab ihr Kraft.
Ob sie nun wollte oder nicht – das Persönliche an diesem Unfall schlich sich nach und nach in ihr Unterbewusstsein und störte ihre Arbeitsroutine. Noch nicht, noch hatte sie keine Zeit genauer darüber nachzudenken. Erst wenn alles erledigt ist. Job und Privates immer getrennt halten, das war ihr Grundsatz.
Claire atmete tief durch. >> Don? Ich brauche eine Pause. Am besten ich könnte jetzt nach Hause fahren. Braucht ihr mich noch? <<
>> Eigentlich brauchen wir sie hier immer, Clairice, aber für heute haben sie ihre Pflicht getan. Bevor sie gehen würde ich gerne noch alleine mit ihnen reden. <<
Donald nahm Clairice an der hand und führte sie in einen Raum, der nur für Personal zugänglich war. Das konnte man schon an der Einrichtung sehen. Im öffentlichen Bereich gab man sich Mühe den Patienten eine Atmosphäre zu bieten, die nach Möglichkeit nichts Steriles mehr an sich hatte, aber wenn man ehrlich war, gelang das so gut wie nie. Die Räume für das Personal waren allesamt spartanisch hergerichtet, damit sich hier niemand gerne lange aufhielt. Man soll ja schließlich arbeiten.
Nachdem Donald die Tür abgeschlossen hatte, setzte er sich Claire gegenüber an den Tisch, faltete die Hände und schwieg.
>> Donald, ich weiß, was du... <<
>> Sie wird es nicht schaffen << Donald war doch immer für eine Überraschung gut. >> Mit viel Glück wird sie noch einmal das Bewusstsein erlangen, aber wir können nichts mehr für sie tun außer vielleicht die Schmerzen zu lindern. Es wäre nett, wenn du dich noch um ihre Identifikation kümmern würdest. Wir haben keine Papiere finden können. Weder im Auto oder besser dem, was noch davon übrig ist, noch bei ihr selbst. Vielleicht hilft dir das Nummernschild des Wagens weiter. Schon ungewöhnlich, dass eine so gut situierte Frau ohne Fahrzeugpapiere fährt. Sie muss ziemlich in Eile gewesen sein. <<
>> Woher willst du wissen, dass sie gut situiert ist? <<
>> Clairice, das Auto war ein BMW, ein funkelnagelneuer noch dazu. So einen würde ich mir gerne mal leisten können. Wenn wir erst mal ihren Namen wissen, finden wir vielleicht Angehörige, aber wir sollten erst mal mit der Recherche anfangen. Ich würde nur... <<
>> Donald?... <<
>> ...gerne von dir wissen...<<
>> Donald! << Er hatte sich regelrecht in Trance geredet, was leicht makaber war. Immerhin ging es um das Leben oder den Tod eines Menschen. Aber das war Donald wie er leibt und lebt. Sein Hobby war sein Beruf und keine Aufgabe war unter seiner Würde. Nur an der Dosierung seines Enthusiasmus musste er noch arbeiten.
>> ... wie lange wir ihre lebenserhaltenden Organe noch unterstützen sollen? <<
>> Donald! << Fast hätte sie geschrieen. Das schien auch ihm aufgefallen zu sein.
>> Was gibt’s Claire? <<
>> Donald, du ... hast du gerade CLAIRE gesagt? <<
>> Ich glaube schon, sonst noch was? << Fast hätte Claire gelächelt, aber sofort erinnerte sie Donalds fesselnder Blick daran, was geschehen würde.
>> Du machst einen hervorragenden Job, doch diesmal muss ich dich bremsen. Ich kann dir Arbeit abnehmen. <<
Wie schwer es ihr doch fiel den einen Satz zu sagen. War es die angst vor seiner Reaktion, die ihre Zunge lähmte Sicherlich würde er etwas sagen wie: Mir ist aufgefallen, dass sie irgendetwas belastet und dann würde eine Mitleidsbekundung folgen. Sie wollte das nicht, aber es musste sein.
>> ich kenne sie, Donald. << Claire hatte darauf geachtet, nicht von ihr in der Vergangenheit zu reden. Donald nickte nur kurz und sah konzentriert auf den Tisch, so als wollte er seine Maserung studieren.
>> Ihr Name ist Berverly Collier. Ihr Nachname wird wie der französische Halsschmuck ausgesprochen. Ich will dir jetzt nicht alle Daten einzeln erzählen. Wenn du möchtest, rufe ich dich von zuhause an und gebe dir eine Telefonnummer. <<
>> Kein Problem, Claire. << Behutsam legte er seine Hand auf ihre. Wie von der Tarantel gestochen schnellte sie vom Stuhl hoch und lief in Richtung Tür. Nahezu panisch rüttelte sie am Türgriff. Als diese sich immer noch nicht öffnen wollte, sackte Claire langsam vor ihr zusammen und begann am ganzen Körper zu zittern. Schluchzend lehnte sie sich mit dem Rücken gegen die Tür, die Augen geschlossen. Donalds Versuch zu Claire durchzudringen wurde mit halbherzigen Schlägen von Claire abgewehrt, doch letztendlich gelang es ihm seine Arme um ihren Körper zu schlingen. Für einen durchtrainierten Mann wie ihn war es keine große Sache Claire hochzuheben. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals. Während er auf einem Arm Claire balancierte, schloss er mit der freien Hand die Tür auf und trug sie in ein Nebenzimmer, wo Claire auf einer Couch Ruhe finden sollte. Dass diese Hoffnung utopisch war, stand außer Frage.
Natürlich tat es Claire gut ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen, aber dadurch hatte sie ihren eigenen Grundsatz vernichtet und dass dieser Gefühlsausbruch direkt vor Donalds Nase stattgefunden hatte, war auch nicht Teil des Plans. Moment mal – von welchem Plan war hier überhaupt die Rede? Sie drückte den schmerzenden Kopf in eines der Kissen auf der Couch. Beverly hätte jetzt gesagt: „Willkommen im Leben, Claire.“

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Heidemarie Rottermanner Offline


Treue Seele



Beiträge: 1.032

07.05.2008 15:09
#3 RE: Der Roman ohne Namen Antworten

Hallo
und du schreibst super,

aber es ist schwer, so mitten im Text mitzulesen, es wirkt dann verwirrend.

Sehr mit Spannung erzählt.

Heidemarie

kleineraguilerafan Offline


Aktiver



Beiträge: 179

07.05.2008 18:16
#4 RE: Der Roman ohne Namen Antworten

Wirklich ein ganz liebes Dankeschön...ich dachte schon, dass viele gar nichts damit anfangen können, aber die positiven Reaktionen nehmen mir die Scheu...ich bin jetzt schon beim 13. Kapitel, vielleicht stelle ich noch das 3. kapitel rein...mal sehen aber danke Heidemarie

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