An einem heissen Sommertag durch täglich Arbeit müd geplagt nahm ich ein Schläfchen zwischen Blümleins Düftchen umweht das Haupt von kühlend Lüftchen Gedankenfrei und unverzagt.
Im Schatten zweier Bäume hinab ins Reich der Träume fand endlich ich verdiente Ruh´ das Köpfchen schwer - die Äuglein zu und keine Sorg was ich versäume.
Gänzlich fern der Welt entrückt inn´res Auge nun erblickt im Geiste eine wahre Märchenwelt wo Fantasie aus Wolken fällt und Herz und Seele reich verzückt.
Unter silbrigem Blätterdach unweit eines murmelnd Bach vergnügte Elfen tanzen fröhlich Reigen im Walde ringsum würdig Schweigen, und Bruder Mond hellwach.
Erspähte ein verliebtes Paar sie standen beide sich sehr nah. Lysander war wohl Bursches Name hielt fest in seinem Arm die Dame ihr Name war Hermia.
Titania, der Elfenkönigin, stand auch nach Liebe nun der Sinn. Sie säuselt:"Nimm Platz hier auf meinem Thron, mein geliebter Schatz, mein Oberon!" und mit Herzesglühn schmolz er dahin.
Die Lichtung erstrahlte voll Liebe, ob ich wohl für immer hier bliebe? Doch langsam wurde der Schauplatz fern, "Lasst mich bitte, ich blieb noch so gern..." doch die Bilder, sie wurden ganz trübe.
Bin in dunkeler Nacht schließlich aufgewacht Die Erinn´rung noch frisch und ganz klar. Ganz verwirrt, wo ich eigentlich war - darum sah ich mich um mit Bedacht.
Shakespeare´s Sommernachtstraum lag gleich neben dem Baum... ´bin ich nun auf der Lichtung gewesen? oder hab ich davon nur gelesen? ´ Das zu sagen vermag ich euch kaum!
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"...wenn wir Schatten euch beleidigt o so glaubt - und wohl verteidigt sind wir dann-: ihr alle schier habet nur geschlummert hier und geschaut in Nachtgesichten eures eignen Hirnes Dichten..."
Aus William Shakespeares "Ein Sommernachtstraum" ebenso wie die Namen Lysander, Hermia, Titania und Oberon
Die Poesie heilt die Wunden, die der Verstand schlägt Novalis
herrlich steffi,doch sei froh dass das ein traum war der entfloh dass dich der puck nicht hat erwischt und dir ne blume aufgetischt wer weiß was dann wäre geschehn dann würd bei Shakespeares man dich sehn
Ich danke euch beiden ganz herzlich nun, ich bin mir immer noch nicht sicher... es ist schlimm! Immer, wenn ich in ein Buch "vergraben" war, spukt es mir im Schlaf im Kopf herum. Mit Filmen ist es ähnlich! Nö ja, macht man halt ein Gedicht draus
Die Poesie heilt die Wunden, die der Verstand schlägt Novalis
wunderschön, liebe Steffi! Das liest sich durch das Reimschema (das übrigens super gut zum Inhalt passt) so leicht und flockig man springt von einem Reim zum anderen und wird vom nächsten aufgefangen - so kam es mir vor... schön! Absolut schön! Ein Sommernachtstraum, der sehr berrührt...
Liebe Steffi, solche Sommernachtsträume wünsche ich mir auch manchmal. Übrigens draußen sind nicht nur die Träume intensiv sondern auch die Inspiration. Deine Zeilen sind schön und eindringlich.
Liebe Helga, liebe Biggi, lieber Bernd, ich danke euch für die schönen Kommentare. Das Gedicht ist schon etwas älter. So ein bissel neidisch bin ich auf den alten Herrn William schon. Seine Worte fließen so leicht zu Papier, so besinnlich, und doch oft humorvoll. Ich les ihn für mein Leben gerne. Vor allem seine Gedichte und seine humorvollen Stücke. Sehr zu empfehlen sind "Ein Sommernachtstraum" und "Viel Lärm um nichts" Traumhaft!
Die Poesie heilt die Wunden, die der Verstand schlägt Novalis
Seufz, liebe Steffi, traumhaft geschrieben, wäre gern auch dort geblieben, ich schloß die Augen ganz fest, und bat darum, daß Du mich weiter träumen läßt, doch man muß zurückkehren in die Wirklichkeit, noch einmal davon zu träumen bin ich bereit.