Es ist wieder mal so weit, Weihnachten steht vor der Tür. Ich schaue aus dem Fenster und beobachte die vorbeigehenden Menschen.Sie sehen ferngesteuert aus und bewegen sich aneinander vorbei ohne jegliche Berührung. Schneeflocken fallen auf Sie herrab und ich frage mich ob sie überhaupt noch Irgendetwas spüren. Langsam wird es dunkel und die ersten Lichter gehen an. Viele Menschen sehen schwer behangen aus , voller Tüten und Taschen,Paketen und rolenden Koffern.Eine Frau zieht ihren Tannenbaum hinter sich her,an der anderen Hand ein kleines Kind. Auf einmal klingelt es und ich zucke zusammen. Wer mag das sein ? Vorsichtig öffne ich die Tür aber ich kann Niemanden sehen. Dann fällt mein Blick auf eine große Kiste die mitten in meinem Garten steht und ich sehe Fußspuren im Schnee.Auf der Kiste steht die Anschrift " Für die Feuerfrau-Steinstr.17 " . Das war eindeutig meine Adresse aber es gab nicht viele Menschen die mich Feuerfrau nannten. Sie waren alle verstorben und das Feuer war schon lange erloschen. Kurzentschlossen hiefte ich die Kiste ins Haus und stellte sie neben den alten eigestaubten Kamin. Draußen war es mitlerweile stockfinster und die Ferngesteuerten wurden weniger. Ich war müde und ging zu Bett. Am kommenden Morgen traute ich meinen Augen nicht,im Kamin loderte ein kleines Feuer und die Kiste lag umgekippt auf dem Boden.Sie war leer ! Was was geschehen ? Ich ging in die Küche und wollte mir ein Tee machen,da staunte ich erneut. Der Tisch war reichlich und wunderschön gedeckt und der Duft von frischen Brötchen lag in der Luft . Jetzt wurde es mir unheimlich . Es war Niemand zu sehen , sie waren doch alle schon tot , die Angehörigen-was ging hier vor sich ? Ich traute mich nicht an den Tisch , packte ein paar Sachen und verließ das Haus. Mehrere Stunden lief ich durch den Wald und dann ging ich zur Weihnachtsmesse ins Nachbardorf. Den ein oder anderen kannte ich vom Sehen. Einige waren erstaunt mich zu sehen wo ich doch fortgegangen war. Nach der Messe lief ich durch den Wald zurück nach Hause. Im Dorf waren manche Fenster hell erleuchtet und ich konnte fröhliche Gesichter sehen und Kinder deren Augen beim Geschenkeauspacken strahlten. Ich bog in die Steinstraße ein und merkte wie sich innerlich Alles zusammenzog. Ich hatte Angst - aber wofor ? Fast erstarrt blieb ich stehen , in meinem Haus brannten Lichter und der Kamin war auch noch an und es duftete nach Gänsebraten.Mir schauderte und ich beschloß so zu tun als ob ich ein Fremder sei und klopfte an meiner eigenen Haustür. Und diesmal stockte mein Atem. Es war meine Mutter die mir die Tür öffnete. Komm herrein sagte sie und wo ich denn so lange gewesen sei und daß ich mir die Schuhe ausziehen soll und leise sein sollte und daß Vater einen anstrengenden Tag gehabt hätte und ob ich nicht noch schnell Milch vom Bauer nebenan holen könnte. Alles drehte sich plötzlich und ich verlor das Bewußtsein. Ich erwachte im Krankenhaus und wußte nicht mehr was geschehen ist . Ich hatte nur ein Wunsch - ganz schnell nach Hause. Die Patientin ist weitgehend stabil,wenn Sie möchte kann sie natürlich nach Hause gehen . Was für eine Bescherung hörte ich den Arzt noch sagen und dachte Ja , was für eine Traumhafte Bescherung.
Das Ganze ein Traum oder wahr...das bleibt dem Leser überlassen.
Eine wahrhaft traumhafte Bescherung für die Feuerfrau...eine Bescherung, die sich wohl jeder einmal wünscht. Deine wunderbare Geschichte hat mich für einige schöne Minuten in eine andere Zeit entführt...
Lieber Gruß Janet
Lächeln ist wie ein Fenster, durch das man sieht, ob das Herz zu Hause ist.
das Mysterium Weihnachtszeit, dass du so passend in deine Geschichte eingebaut hast, ist prädestiniert für Wunder aller Art. Viele berühmte Kollegen haben die Weihnachtszeit genutzt, um unvergessliche Märchen zu schreiben. Ich denke da nur an das "Mädchen mit den Schwefelhölzern" oder die "Geschichte des Ebenizer Scrooge". Deine Story passt da nahtlos hinein, Gratulation.
Liebe Janet und lieber Peter ....danke für eure Worte zu meiner Geschichte . Habe sie 2002 geschrieben und nen Stück Wahrheit und Kindheitserinnerung steckt drin. Zur Weihnachtszeit oder kurz davor gerate ich oft ins Träumen "wie es wäre wenn " . Meine Mutter ist ein Tag vor Heiligabend gestorben - ist lange her wird mich aber ewig begleiten . Und so entstehen vielleicht auch Geschichten und Märchen .