Im Bus reist Schönheit neben Müdigkeit, alltägliche Gesichter blanken Blicks. Sie teilen stumm sich Weg und Lebenszeit. Im kleinen Kosmos spiegelt sich die Welt. Es wird gerüpelt, man ist hilfsbereit, Momentaufnahmen eigenen Geschicks, auf die, mehr wert als Gold, ein Lächeln fällt.
Ein Spatzenschwarm schimpft sich auf hint're Plätze, fatal fäkal die Worte, die sie sprechen. Doch ist das provozierende Geschwätze nur Hintergrund auf wüster Strassentour. Hier lernt man rasch das erste der Gesetze. Um ungefragten Schweigens Bann zu brechen, bedarf es eines stillen Wortes nur.
...jetzt hatte ich im Bus einen der Plätze eingenommen, Arne und bin ein Stück mitgefahren. Hab das Treiben und Geschehen beobachtet, die Geräuschkulisse um mich herum. Selbst das 'Geschaukel' des Busses, wenn er um eine Kurve fuhr.. Ich war hautnah dabei.
Nur damit... Um ungefragten Schweigens Bann zu brechen, bedarf es eines stillen Wortes nur bin ich noch nicht ganz durch...
Etwa den Sitznachbarn durch eine stumme Geste 'ansprechen?
Ich grüble weiter.... Liebe Grüße und danke für die Fahrt Biggi
ich nehme jetzt mal die Ausdrücke von meinen Söhnen - cool zu lesen,
und ich glaube,
Um ungefragten Schweigens Bann zu brechen, bedarf es eines stillen Wortes nur.
damit fühle ich die Stille und den Frieden in mir, in dem wie ich die Umgebung wahrnehme, ob es meine innere Harmonie stört, ich als Zuschauer fungiere und es auf mich wirken zu lassen, ohne es als störend zu empfinden.
Interessant, wie sich die Leser in einem Gedicht spiegeln. Habe ich es am Ende nur des Reimes wegen so gesetzt? Nein, aber mein eigener Gedanke ist bei weitem nicht so interessant wie Eure Interpretationen. Es war halt kurios zu sehen, wie einerseits alle Leute stumm nebeneinander sitzen und andererseits diese johlende Horde junger Skater lauthals unappetitliche Dinge verkündete, ganz augenscheinlich, um zu provozieren und die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Da fiel mir auf, wie Menschen im Bus, im Zug oder anderswo wirklich miteinander ins Gespräch kommen: ein Lächeln, eine stumme Geste, ein Augenaufschlag. Ein stilles Wort, eine kleine Frage oder eine Handreichung. Die mit Einkäufen beladene Mutter, die den Kinderwagen auf den Bus zubalanciert. "Darf ich?" und schon entspinnt sich ein Gespräch. Man sieht sich nie wieder, doch ein stilles Wort kann fünfzig Minuten schweigende Rumpelfahrt durchbrechen. Ich hab mir dafür keine Zeit genommen, denn ich schrieb ja an dem Gedicht. Das hübsche Mädchen neben mir machte Stilaugen, um mitzulesen, doch ich habe sie zappeln lassen. Vielleicht findet sie irgendwann den Weg ins Gedichtehaus, dann kann sie doch noch in Ruhe lesen, was ich über die jungen Rabauken geschrieben habe.