Wasser
Als lebensspendendes Gottesgeschenk
umgibst du die Erde,
durchströmst und durchziehst sie,
läufst, fließt, dehnst dich aus,
quillst, rinnst, ergießt dich, sprudelst und wächst
von der Quelle zum Rinnsal, vom Bach zum Fluss,
zum breiten Strom, der ins Meer sich ergießt,
der die Erde umschließt.
Heimat bist du für vielerlei Getier:
als Tümpel dem Frosch, als Bach der Forelle.
Fluss, See und Meer
beherbergen Fische in großer Zahl.
Auch andere Tiere lieben und brauchen dich,
seien es die mikroskopisch kleinen,
für die ein Tropfen den Kosmos enthält,
seien es größere oder gar der Mensch,
der großspurig Herr der Schöpfung sich nennt,
doch ohne Wasser hilflos und klein.
Wasser, Mutter des Lebens,
allgegenwärtig, vielgestaltig, des Menschen Freund,
doch auch sein Feind,
der ihn mit gewaltiger Kraft bedroht,
mit Vernichtung, Zerstörung und Tod.
Wasser, Mittler zwischen Himmel und Erde,
geheimnisvoll und verschwiegen,
bringst trotzdem Dinge du ans Licht,
die lange vergessen und vergraben
im Dämmer der Zeiten liegen.