Ach, da fällt mir eine nette Begebenheit in Geschichtsform ein, die ich hier einsetze....werde sie nochmal bearbeiten, da sie sich etwas holprig liest.....aber Hinrich hat mich gerade mit einem Gedicht an diese Geschichte erinnert:
Es ist Mitte Mai. Die Wiesen stehen im satten Grün des Grases und dem goldenen Gelb der Löwenzahnblüten. Auf einer der Schafsweiden sucht ein Schwarzstorch nach Nahrung. Er schreitet den Bach entlang, der gluckernd durch das Tal fließt. Im Schein der Abendsonne wärmt sich ein Frosch am Bachlauf ein letztes Mal, bevor die Nacht des Eisheiligen Bonifatius die Kälte in das kleine Tal bringen wird. Der Schwarzstorch erblickt den Frosch und will ihn gerade mit seinem Schnabel packen, als dieser über sich einen Schatten sieht. Er hüpft schnell zur Seite und schaut nach oben. „Was ist der Sinn des Lebens, Schwarzstorch?“ fragt der Frosch den schwarzen Vogel mit den roten Beinen und dem langen Schnabel. Der Schwarzstorch schaut erst einmal verdutzt und antwortet dann: „Der Sinn meines Lebens besteht darin kleine Fische und Frösche zu fangen, um satt zu werden.“ „Das stimmt und stimmt auch wieder nicht. Wenn Du zum Beispiel mich fressen würdest, könnte ich Dir nicht erklären, was der eigentliche Sinn des Lebens ist.“ Der Frosch legt seine Kopfhaut in Falten, um besonders weise auszusehen. Der Schwarzstorch schüttelt verwundert den Kopf. „Wenn ich Dich fressen würde, wäre ich erst einmal satt. Danach würde ich zufrieden in die Luft steigen und mir dieses schöne Tal von oben ansehen. Ich würde meine Flügel ausbreiten und mit dem Wind segeln. Dort oben am Himmel kann ich dann ganz lange über den Sinn des Lebens nachdenken.“ Mit einer tiefen Stimme murmelt der Frosch vor sich hin. „Ja, wenn das so einfach wäre. Kleine Fische und Frösche fressen und segeln. Denk doch einmal an die Zusammenhänge!“ Der Schwarzstorch ist irritiert. „Welche Zusammenhänge?“ fragt er den Frosch unsicher. „Siehst Du. Ich habe es mir doch gedacht....“ Der Frosch macht eine Pause und atmet sehr viel Luft ein, weil er jetzt Einiges zu erklären hat. „ Stell Dir vor, es kommt ein heißer Sommer. Der Bach trocknet aus und Schluss ist es mit den kleinen Fischen. Die Frösche mögen so viel Sonne auch nicht. Mit leerem Magen segelt es sich sehr schlecht. Wenn Dir etwas Wichtiges fehlt, was ist dann der Sinn Deines Lebens? Du brauchst jemanden, der in diesen Momenten bei Dir ist. Und wenn er auch nur zusammen mit Dir von gluckernden Bächen träumt, in denen sich kleine Fische tummeln.“ Der Schwarzstorch streckt seinen Hals ganz lang, bis er mit seinem Schnabel fast den Frosch erreicht. „ Dieser Jemand sollst Du sein? Wir passen doch gar nicht zueinander. Wie soll ich denn von diesen Träumen satt werden?“ „Quatsch!“ quakt der Frosch. „Du wirst von den Träumen nicht so satt werden, wie von einem kleinen Fisch, den Du frisst. Denk wieder an die Zusammenhänge! Als ich vorhin in der Abendsonne saß, habe ich vor mich hin geträumt. Von einer Zeit, die jetzt noch nicht ist und die vielleicht so nie kommen wird. Das braucht man als Frosch und auch als Schwarzstorch. Die Träume sind die kleinen Fische für Dein Herz. Sie verbinden uns, auch wenn wir ganz verschieden sind. Aber Du brauchst keine Angst zu haben. Wenn der Bach wirklich einmal ausgetrocknet sein sollte, kenne ich einen kleinen Tümpel im Wald. Dort fließt immer eine Quelle aus dem Berg und es gibt viele kleine Fische.“ Der Schwarzstorch ist sehr erleichtert. „Was für ein Glück, dass ich Dich nicht gefressen habe. Jetzt kann ich immer satt werden und auch noch den Sinn des Lebens begreifen.“ Der Frosch hüpft in den Bachlauf und nimmt sein Abendbad. Der Schwarzstorch breitet seine Flügel aus und mit einigen kräftigen Schlägen seiner Schwingen steigt er in die Höhe und fliegt zu seinem Nest in einer großen Eiche. Der Frosch schaut ihm noch nach und denkt: „Was für ein Glück für mich, dass mir das Alles eingefallen ist.“
Deine Fabeln sind im wahrsten Sinne des Wortes „fabelhaft“ ! Du verstehst es besonders gut, die kleinen Welten zu erkennen und in zauberhafter Weise darüber zu schreiben.
Der Sinn des Lebens ist so relativ, wie alles Sichtbare und Unsichtbare und Unbegreifliche von jedem einzelnen unterschiedlich verstanden und interpretiert wird. Und so hat ein jeder seine eigene Philosophie, eben den Sinn des Lebens zu verstehen bzw. zu erklären. Und wir Menschen, wir unverbesserlichen „Besserwisser“ sollten hinabsteigen in die Ebene des Frosches und zuhören, was der kleine Frosch über das Leben zu erzählen weiß – wir könnten „relativ“ viel lernen, für und über unser Leben erfahren. Die kleinen Dinge sind nämlich gar nicht so klein, es kommt immer auf die Perspektive an...............
Ich traue Dir ohne weiteres zu, dass Du Dich gegebenenfalls (wie Diogenes) in eine Tonne zurückziehen würdest, um ungestört über das Leben nachzudenken.
Es macht mir viel Freude, Deinen Erzählungen zu lauschen.
Gefällt mir sehr gut der Frosch sehr schön deine Geschichte Dein Stil zuschreiben und jemanden was zu Erzählen ist sehr Wunderbar... DANKE dafür.... LG.Aykan