hatte ich mal für 12 bis 14 jährige kids zu einer eine Weihnachtsfeier verfasst. Anspiel
Der Sinn der Weihnacht
1. Miriam : Hallo Katrin, fein dass du gekommen bist. Mensch, in der Stadt ist ja der Teufel los. Der Bus war proppevoll. Nur gut dass uns nachher meine Mutter wieder mit zurück nimmt. Die ist heute auch unterwegs, um ein paar Weihnachtseinkäufe zu machen.
2. Katrin : Ja, Miriam, du hast recht. Ich mag diesen Rummel auch nicht besonders. Und wenn ich mich frage, wofür man diesen Quatsch jedes Jahr mitmacht, kann ich nur darüber den Kopf schütteln. Und dabei noch dieses ganze Sentimentalitätsgedusel, mit Lametta, Kerzen hier und Kerzen da, dem blinkenden Lichterspektakel, fast wie in den berühmt, berüchtigten Straßen und dem blöden Weihnachtsgesäusel mit „kling Glöckchen klingelingeling“ aus allen Lautsprechern… einfach idiotisch.
Miriam :achselzuckend) Naja, aber irgendwie gehört das doch zu Weihnachten dazu, oder findest du nicht? Ich mag diese Zeit, nur das ganze Geschäftstreiben kann ich nicht ab. Es hat ja auch mit dem eigentlichen Fest überhaupt nichts zu tun.
Katrin : Weißt du, meine Mutter hat in dieser Sache schon einen richtigen Spleen. ( tippt sich mit dem Zeigefinger ein paar Mal an die Stirn) Die dreht in der Zeit völlig am Rad, schrubbt das Haus von oben bis unten, als hätten wir Ungeziefer oder die Krätze an den Wänden, und überall steht so ein Kitschkram rum, zwecks weihnachtlicher Atmosphäre und so. Dann fängt sie schon vor dem 1. Advent mit der Speiseplanaufstellung für Weihnachten und der Plätzchenbackerei an, rennt bis kurz vor Ladenschluss durch die Geschäfte und macht Hamsterkäufe, als gäbe es nach Weihnachten nirgendwo mehr was zu kaufen. An den Weihnachtsfeiertagen steht sie den ganzen Tag in der Küche und brät und kocht, und rührt und was weiß ich noch alles. (schaut wütend) Dann ist sie hinterher immer fix und alle und man kann sie für den Rest des Tages in der Pfeife rauchen, so gereizt ist sie jedes mal danach. Und wenn dann die Verwandtschaft noch auf der Matte steht, mit ihren schlauen Sprüchen und ihrem scheinfrommen Getue, dann ist doch jedes mal sofort die festlich’ familiäre Idylle im Eimer. „The same Procedere as ev’ry year“ Ist doch jedes Jahr das gleiche. Ich frage mich ernsthaft ob das der Sinn von Weihnachten ist? ( schüttelt verständnislos den Kopf)
Miriam : Da hast du vollkommen Recht, Katrin, so war es auch ursprünglich nicht gedacht. Weihnachten ist doch das Fest des Friedens und der Liebe.
Katrin: (entrüstet) Hach, Fest der Liebe?! Das ich nicht lache! Fest der Hiebe vielleicht eher. Bei uns hagelt es, seit ich denken kann, grundsätzlich zu Weihnachten Prügel. Außerdem gibt es meistens Streit und Tränen wegen der Geschenke, die man bekommen hat oder auch nicht. Nein danke, ich kann wirklich gut auf Weihnachten verzichten.
Miriam : Das finde ich sehr schade. Das ist nun überhaupt nicht der Sinn von Weihnachten. Auch der ganze Wirbel um die Geschenke eigentlich nicht. Es ist zwar eine schöne Geste, dass man einander Geschenke macht, aber es soll ja freiwillig aus Liebe geschehen . und sollte sich auch nicht darauf beschränken.
Katrin : Weißt du, wenn ich es mir ja recht überlege, müsste doch eigentlich das Krippenkind (überlegt) die ganzen Geschenke bekommen. Einem Neugeborenen schenkt man doch was, oder liege ich da verkehrt mit meiner Überlegung?
Miriam : Nein, so verkehrt liegst du damit gar nicht. In erster Linie aber soll uns doch Weihnachten eben daran erinnern, dass Gott seinen eigenen Sohn in diese furchtbare, böse Welt, als sein Geschenk an uns gegeben hat, damit doch alles mal besser für uns werden soll.
Katrin : Was meinst du denn damit?
Miriam : Nun, das Jesuskind blieb ja nicht ewig in der Krippe. Es wurde auch groß und man hat ihn später doch ans Kreuz genagelt, dabei war es doch unschuldig. Es war das auserwählte Opfer von Gott, das sterben musste, um uns sündigen Menschen wieder den Weg zum Vater in den Himmel zu bahnen. Letztendlich müssten ja eigentlich wir selber für unsere Sünden geradestehen und auch sterben. Denn „der Sünde Lohn ist der Tod“, so steht es in der Bibel. Katrin: Sicher, jeder muss das auslöffeln, was er sich selber einbrockt, so isses nun mal. Aber was du (erstaunt) da erzählst, ist ja hoch interessant. Davon habe ich ja noch nie was gehört. ( schaut Miriam dabei ungläubig an, zieht ihre Stirn kraus während sie einen Moment nachdenkt) Doch! ( nickt überzeugt) Weißt du was? Ich weiß zwar noch nicht… aber ich denke, ich glaub, ich verstehe was du meinst. ( überlegt noch eine Weile) Stimmt! Aber dann müssten wir ja doch eigentlich dem Jesuskind die Geschenke geben, schon allein aus Dankbarkeit. Mensch das ist ja wirklich ein Hammer, was er für uns da mitgemacht haben soll. Stimmt das denn auch, oder willst du mich verarschen? Hat er das wirklich für uns gemacht. Ich kann das gar nicht so recht glauben.
Miriam: Ja, das hat er wirklich für uns getan. Das kannst du alles in der Bibel nachlesen. Wenn du magst, zeige ich dir wo es steht, oder wir lesen es gemeinsam mal.
Katrin : Klasse Miriam, ja das machen wir. Komm ich hab keinen Bock mehr, lass uns abhauen. Wir nehmen den Bus zurück und gehen zu dir, machen es uns richtig gemütlich mit heißem Kakao und werden das in aller Ruhe mal nachlesen. Das scheint mir nämlich sehr interessant zu sein. (schüttelt den Kopf, hakt sich fröhlich bei der Freundin ein) Hey, ich bin total von den Socken! Was du so alles weißt!
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