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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 485 mal aufgerufen
 Arne
Arne ( gelöscht )
Beiträge:

15.09.2007 13:40
Der Stumme Wächter Antworten

Aus Stein ist er, kühler, grauer Fels sein Herz,
Marmor seine Maske, steinern sein Gesicht.
Ehern ist sein Wille. Unbeugsam, aus hartem Erz
steht stumm als Wächter er in heil’ger Pflicht.

Kinder spielen auf dem Platz zu seinen Füßen.
Der Wind weht raschelnd trock’nes Laub umher.
Still steht der Wächter, gerade so als müßt’ er büßen,
gebeugt sein Haupt, von einem ungeahnten Schicksal schwer.

Vögel zwitschern keck und wetzen ihre Schnäbel
an seinem breiten, gramgebeugten Rücken.
Reglos harrt der Wächter, in hochgestreckter Hand den Säbel,
doch kann er seine Haltung nicht verrücken.

Verwittert, niemand kennt mehr seinen Namen,
steht er seit vielen hundert Jahren Wacht.
Sein ausgestreckter Arm darf nie erlahmen.
Er hält die Stellung Tag und Nacht.

Die Sonne fühlt er nicht und nicht den Regen,
er kennt kein Mitgefühl und keinen Schmerz.
Aus seinem Munde drang nie Fluch noch Segen
und nie erwärmte Liebe ihm sein Herz.

Ergeben wacht er, stumm, aus Stein geboren.
Sein Los gilt ewig und wird niemals enden.
Wir dürfen leben, doch er steht einsam und verloren
und niemand kann sein Schicksal wenden.

Arne ( gelöscht )
Beiträge:

18.01.2008 12:21
#2 1. Revision - trochäischer Hexameter Antworten

Der stumme Wächter

Stein ist er, aus grauem Fels sein hartes Herz,
Marmor seine Maske, grimmig sein Gesicht.
Ehern ist sein Wille, unbeugsam wie Erz.
Stoisch steht der Wächter stumm in heil’ger Pflicht.

Kinder spielen auf dem Platz zu seinen Füßen.
Windbö’n wehen raschelnd trock’nes Laub umher.
Still steht er, gerade so als müßt’ er büßen,
beugt sein Haupt, von ungeahntem Schicksal schwer.

Vögel zwitschern keck und wetzen ihre Schnäbel
an des Wächters breiten, gramgebeugten Rücken.
Reglos harrt er, hochgestreckt die Hand mit Säbel.
Seine Haltung kann er niemals je verrücken.

Längst verwittert, niemand kennt mehr seinen Namen,
stand er viele hundert Jahre in Hab Acht.
Nie in dieser Zeit durft’ ihm der Arm erlahmen.
Diese Stellung hält er wachend Tag und Nacht.

Keine Sonne fühlt er und auch nicht den Regen,
Mitgefühl ihm unbekannt und auch der Schmerz.
Über seine Lippen kam nie Fluch noch Segen.
Nie erwärmte Liebe ihm sein kaltes Herz.

Stumm ergeben seinem Los, aus Stein geboren,
ewig gilt es, niemals wird die Wache enden.
Leben wir auch, er ist einsam und verloren.
Niemand kann des Wächters Schicksal von ihm wenden.

Hinrich Offline


Hausfreund/in



Beiträge: 591

18.01.2008 15:56
#3 RE: Der Stumme Wächter Antworten




Lieber Arne,

Gestatte – ich lass mir ’s nicht nehmen
bestimmt ist’s der Roland zu Bremen -
doch da fällt mir plötzlich was ein:
es könnte auch Arminius sein.

Wo hab ich denn noch so ein Standbild gesehen –
in mancher Stadt vielleicht im Vorübergehen ?
Vom Überlegen werd’ ich müd’ und müder –
Ach ja, da gab’s ja noch die Haimons-Brüder –

Adelhard, gefolgt von Ritsard
und sein Zwillingsbruder Witsard,
in Dortmund der, der Roland heißt –
Karls des Großen Neffen wie Du weißt.

In der Linken den Reichsapfel – bei Tag und Nacht,
In der Rechten das Zepter als Zeichen der Macht
So kennen wir ihn, unsren KARL DEN GROSSEN
Wer wagte es, ihn vom Sockel zu stoßen ?



Du hast ihn vermutlich jeden Tag vor Augen
und kennst auch die anderen tapferen Männer
schon lange von Angesicht zu Angesicht, sonst
könntest Du sie wohl kaum so trefflich
beschreiben, wie in Deinem Gedicht.

Gut gemacht - mach weiter so !



Liebe Grüße
Hinrich

©whp

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