Der Tag bricht an, die letzten Träume fliehen. Vorbei die Nacht, in der wir uns geliebt. Laternenlichter schon mit Nebel ziehen und Dämm’rung sich am Horizont verschiebt.
Entspannung ruht auf deinen weichen Zügen. Ein Hahnenschrei den Abschied mir verrät. Wie könnten diese Stunden mir genügen, wo dein Geruch Verlangen in mir sät?
Jetzt schläfst du tief, dein Atem will verharren. Ein Lächeln huscht nun über deinen Mund. Vom Baum vorm Fenster hört man leises Knarren, in dem der Wind sich fängt in früher Stund.
Noch liegst du nackt in buntgefärbter Seide. Im Schlummer deine Hand nach meiner greift. Vollkommen ist dein Körper - Augenweide, voll Kraft und Leidenschaft, zum Mann gereift.
Es tut mir weh, werd dich nun wecken müssen, denn du musst gehn, bevor man uns entdeckt. Lass mich noch einmal deine Lippen küssen, auf denen man die Spur der Nacht noch schmeckt.
Du drehst dich um, willst dich nicht von mir wenden. Erneut umwirbst du mich mit Zärtlichkeit. Ich spür das sachte Drängen deiner Lenden und willig geb ich mich dazu bereit.
Wie schwindet Zeit der Heimlichkeit in Kürze, die uns bezwingt mit honigsüßer List. Sie gibt dem Leben oft die nöt‘ge Würze, wenn fade sein Geschmack geworden ist.
Bin erstaunt über die Fülle, die auch den Geist miteinbringt und die Plumpheit einiger dieser Gedichte vergessen läßt! Möchte sagen: "Sanft dahingezogen..." Beim Lesen stoppte, in der 5ten Strophe, 1.Zeile, Unregelmäßiges mir den Fluß. Wenn du es mir nicht übel nimmst (?) hier kommt der 'Querdenker':
- O je,o je, welch schöner Körper, - ihm fiel die Leier aus der Hand, - denn unterm Bett saß Hans, der Köter, - der so viel Liebe nicht verstand!
Gut, Anette, ich habe es mir noch mal unbefangen durchgelesen und dabei entdeckt, daß ich mir den Streich selber angelesen hatte. Dann nochmal gelesen, wie es da steht, da er war weg ...!