Sehr oft wird man aus ihr nicht schlau. Ich meine hiermit: eine Frau. Für manchen Mann bleibt sie ganz klar ein großes Rätsel offenbar.
„Ach Schatz, was darf es heute sein? `ne Perlenkette, nicht zu klein? Vielleicht ein Zobel oder Nerz? Ich lieb dich ja so sehr, mein Herz.“
Schon flötet sie in süßem Ton: „Was Kleineres genügte schon. Wie wäre es mit einem Ring mit Brilli, lupenrein das Ding?“
„Ok mein Schatz, ich fahr gleich los, leg du die Händ‘ derweil in Schoß und ruh dich ruhig noch was aus. Wir haben ja kein Schmutz im Haus“.
Sie seufzt und sinkt aufs Kanapee: „Mir tun heut meine Beine weh. Dazu Migräne, wieder mal, der Tag wird sicher eine Qual.
Dann ist auch abends noch Empfang mit Diskussionen, stundenlang. Wie soll ich das nur überstehn? Muss vorher auch noch shoppen gehn.
Ich hab ja nichts mehr anzuziehn, dann mittags den Friseurtermin. Zur Maniküre auch, um vier. Wieso bist du noch immer hier?
Fahr ruhig los, jetzt gleich, ich bitt, und bring mir etwas Schönes mit. Ich hab ab jetzt genügend Stress. Den Brilli aber nicht vergess!“
Er rennt hinaus, die Tür fällt zu und denkt: „Jetzt hab ich etwas Ruh.“ Die Arbeit ruft und Geld ist Pflicht, denn ohne geht es nun mal nicht.
Sein Tag, von Stress und Hektik voll. Termine, Planung, Müssen, Soll, und zwischendurch zum Juwelier, Nach Hause kommt er erst nach vier.
Als er den Haustürschlüssel dreht, sie vor ihm wie `ne Furie steht: „Wieso kommst heute du so spät? Fragst nicht einmal, wie’s mir so geht.
Den ganzen Tag war ich allein, hatt Langeweile obendrein. Du hast doch wohl an mich gedacht und mir dafür was mitgebracht?
Ich warte schon so manche Stund. Gab‘s dafür etwa einen Grund? Du liebst mich überhaupt nicht mehr. Nimm mich in‘ Arm, komm bitte her!“
Die Tränen rinnen - Hysterie. Was dann noch folgt, das weiß er nie. Er hält sie wortlos, zögernd fest. Das gibt ihr scheinbar nun den Rest.
„ Fass mich nicht an, ich will das nicht!“ Die Farbe läuft ihr durchs Gesicht. „Du bist so herzlos, hundsgemein“, fängt nun noch lauter an zu schrei’n.
Erschrocken steht er, stumm und bleich im Korridor vom Wohnbereich, zieht aus der Tasche zitternd schnell, das kleine Schmuckstück auf der Stell,
das wie verhext von Zauberhand, den Wutausbruch in ihr nun bannt. Vom Herzen fällt ihm jetzt ein Stein. ‚Oh trautes Heim und Glück allein‘!
Nur kurz hat er noch nachgedacht: „Was hab ich wieder falsch gemacht?“ Verstehen fällt ihm sichtbar schwer. Ich glaub, Mann will‘s auch oft nicht mehr.
Ein Extremfall, der alle Klischees bedient. Schrecklich, ich glaube, sowas gibt es wirklich,oder?Gut, dass wir so genügsam sind, wir haben doch ganz bescheidene Ansprüche: Von jedem nur das Beste!
- Für den Optimisten ist das Leben kein Problem, sondern bereits die Lösung. -