Es sitzt in seinem nagelneuen Audi. – der Hans in Ledersitzen Haut an Haut – mit allen Instrumenten kaum vertraut rast er nun los zu seiner eignen Gaudi,
und die ihn sehn, die denken so ein Rowdy. – Doch er gibt Gas und es wird richtig laut, er kriegt nicht mal ein bisschen Gänsehaut – ist er vielleicht ein junger reicher Saudi ?
Nun spürt er grad den Kribbelfaktor zehn – Er ist in Trance, er hört nur das Getriebe und träumt den Traum der ersten großen Liebe.
Man sah den Wagen in der Luft sich drehn und fand ihn schwer verletzt im Straßengraben, wo schnelle Helfer ihn gerettet haben.
Ein klassisches Sonett französischer Form in Symbiose mit zeitgemäßer Sprache und einem dramatisch-aktuellen Inhalt.
Lieber Hinrich, es gefällt!
Ich habe nun schon dutzende deiner Gedichte gelesen und unkommentiert gelassen. Doch ich denke du verdienst mehr als nur ein Lob. Ich zolle dir Respekt, dir als einem Mann, bei dem ich eine außergewöhnlich starke Ader zur Poesie, dem ewigfließenden Quell der Jugend, glaube. Der dieses in sich trägt. Und solange du dir eben dies' bewahrst, bist auch du im Geiste jung - und das obschon du wie ich erst neulich gelesen habe, dieses Jahr einen runden geburtstag zu feiern hattest. für mich bist du ein Urgestein mit Talent und dem nötigen Handwerkszeug. Ein eifriger Leser und Kommentator und einer der wenigen, die ich wirklich von Herzen gern lese und deren Werke ich ohne Wehmutstropfen vernehmen mag.
In diesem Sinne: Alles Gute noch nachträglich und liebe grüße,SB
p.s. weißt du, woher die wendung "auf tuchfühlung gehen" rührt? - In der klassischen Antike kämpfte man in Hellas in der Phalanxformation, bei der man versuche den Feind mit Speeren auf Distanz zu halten. Kam es dann jedoch zum Kampfesgewühl zückte man die Schwerter und schlug, stach, schlitzte aufeinander ein. Da damals die Männer den Chiton (einen kurzen Rock oder eben ein "Tuch") trugen, bezeichnet man ein turbulentes sich nahekommen als "Tuchfühlung". Seine erotische Facette (kennt man ja; "mit einer dame auf tuchfühlung gehen" = intimitäten austauschen) bekam diese Redewendung makabererweise durch die Tatsache, dass die Geschlechtsteile die empfindlichste Stelle bildeten und somit-zumal sie frei lagen- viel Angriffsfläche boten. Du siehst also: Dein Titel ist im Charakter seiner Morbidität gleich in mehrfacher hinsicht dem Gedicht ebenbürtig. aber dein gedicht hat ja doch noch ein happy end (was ich übrigens sehr erbaulich finde)
Frisch aus der Feder geflossen und noch tintennass: Luna
es rühren mich Deine lobenden Worte, vor allem, weil vernehme, dass Du meine Gedichte nicht übersehen und Dich offensichtlich mit ihnen ernsthaft auseinandergesetzt hast.
Über derartige Kommentare freue ich mich, denn ohne Echo kein Erfolgstgefühl, kein Anreiz, seine Gedichte zu veröffentlichen. Außer auf dieser Plattform ("unserm" Forum) sind meine Texte bislang nicht erschienen.
Bei allem Lob braucht man selbstverständlich auch ehrliche Kritik, die einem signalisiert, dass man nicht mehr ganz bei der Sache ist. Mir ist durchaus bewußt, dass meine Poesie nicht jedem gefällt und gefallen kann; und darum interpretiere ich die Kommentare auch nach dem, was zwischen den Zeilen steht.
Nochmals herzlichen Dank, lieber Kollege. Ich würde mich freuen, auch von Dir mal wieder ein Gedicht zu lesen, denn das, was ich bislang von Dir gelesen habe, hat mich beindruckt, wie insbesondere Deine "Ballade vom Raben Krah(bac)" - und "in den Trümmern der Deutschen Sprache" kennst Du dich ja hinreichend aus, so dass ich mich über das, was mich mein Leben lang gewurmt hat, kaum noch zu äußern brauche.
Lass mal wieder von Dir hören und sei herzlich gegrüßt
Ich habe bereits etwas neues geschrieben, lieber hinrich. ich schreibe jeden tag, ja jede freie minute....veröffentlichen will ich nur noch ausgewählte sachen... zum spaß an der freude, aus interesse und neugier. ich kann zwar nicht wirklich kommentare erwarten, da ich kein aktives mitglied mehr bin, aber für leute, wie dich, die offensichtlich nicht nur aus eigennutz lesen und lobhudeln um sich so mehr kommentare und eigenlob zu erschleichen, stell ich gern hin und wieder ein paar wortfetzen zum lesen und vielleicht ja sogar zum genießen hier herein.
lg,SB
Frisch aus der Feder geflossen und noch tintennass: Luna