Ich habe wieder mal an dich gedacht und musste innerlich ein wenig schmunzeln – Was hast du bloß für ein Gesicht gemacht als ich einst klagte über meine Runzeln.
Inzwischen sind wir wirklich alt und grau, doch scheren uns nicht mehr die kleinen Falten – Wenn ich heut einmal in den Spiegel schau, dann kann ich mich vor Lachen nicht mehr halten.
„Mit wem hat der im Spiegel Ähnlichkeit ?“ – Kann mich an meinen Großvater entsinnen – Mit fünfundneunzig noch voll Eitelkeit, konnt’ er dem Spiegel Lächeln abgewinnen …..
Er nahm sein ganzes Leben mit Humor, verstand es Glück und Unglück zu gestalten – Und als der Knochenmann vor seinem Tor, hat er ihm einen Spiegel vorgehalten.
ein Gedicht, das mehr beinhaltet, als die geschriebenen Worte, es ist sehr tiefsinnig. Es gefällt mir sehr gut. Was sind schon Falten? Einen glücklichen Menschen erkennt man an seinen Lach-Falten, sie machen ihn schön.
tolles Gedicht Elke
Ein Lächeln, das von Herzen kommt, bringt Licht in die Welt.
Ich selbst habe ja schon lange nicht mehr im Forum gepostets, was ja an meiner schule lag. Jetzt sind jedoch quasi ferien *freu*, also von daher
Gut, also zuerst hat mich der Titel deines Gedichtes sehr angesprochen, wie es für jeden unschwer zu übersehen ist lehnt er an den Spruch der Bösen Königin aus dem wirklich schönen Märchen Schneewittchen, bei dem es natürlich ebenfalls um die Vergänglichkeit der Schönheit geht.
Den von dir gewählten Kreuzreim hast du in jeder Strophe eingehalten. Jeder sich aufeinader reimende Vers hat stets die geleiche silbebnzahl, welche 10 oder 11 silben umfasst.
Das Thema deines Werkes gefällt mir diesmal besonders, weil wir in letzer zeit in der schule Gedichte aus der lyrischen epoche des barocks durchnehmen. Hierbei geht es auch stets, genauso wie beid einem Gedicht, um Vergänglichkeit.
Natürlich kann man jetzt nicht sagen, dass du ein Gedicht im Barrockstil geschrieben hast, da Schlüsselwörter innerhalb des gedichtes fehlen um das zu sagen, aber das ist ja auch völlig irrelevant. Da dein werk insgesamt die Vergänglichkeit also "Vanitas" behandelt...
Er nahm sein ganzes Leben mit Humor, verstand es Glück und Unglück zu gestalten – Und als der Knochenmann vor seinem Tor, hat er ihm einen Spiegel vorgehalten.
... ist diese Strophe ein gelungener Abschluss, aufgrund des "Carpe Diem"-prinzip. Dir ist ein wunderbar apellatives Gedicht gelungen, welches uns auffordert nicht in seiner eitelkeit unterzugehen und das Leben locker und leicht zu nehmen wie es kommt, anstatt an vergänglichen werten wie schönheit festzuhalten.
Liebe grüße
Sylence
"Sehnsüchtig grüsst der, der ich bin, den, der ich sein könnte." -Dostojewski-
Ich freue mich, dass Dir das Gedicht gefällt und Anlass bietet, Dich mit dem Inhalt kritisch auseinanderzusetzen.
Das "carpe diem" hast Du richtig gesehen, und dass es bei dem Gedicht um Vergänglichkeit geht ist ebenso zutreffend, doch glaube ich mich recht zu erinnern, dass "vanitas" etwas mit Selbstgefälligkeit zu tun hat, was natürlich im Umkehrschluss wiederum zur appellativen Aussage des Gedichtes passt.
Mich hat auch gefreut, dass Du mir Gelegenheit bietest, mich wieder mal mit fast vergrabenem Schulwissen zu beschäftigen. Doch verrate mir, welches wären z. B. besagte Schlüsselwörter, die dem Barockstil entsprechen ?
Nochmals danke und liebe Grüße Hinrich whp
PS: Ich habe lange kein Gedicht mehr von Dir gelesen. Ich verstehe ja, dass Dich der Schulstress jeglicher Muße beraubt, Dich dichterisch kreativ zu betätigen, andererseit könntest Du uns ja mal etwas mit dem animieren, was Du diesbezüglich in letzter Zeit in der Schule erfahren hast.
Die meisten der Forumer sind doch schon ach so lange der Schulbank entrückt und könnten ein bisschen Auffrischung brauchen. -
es zaubert mir ein breites lächeln auf mein gesicht, wenn ich merke, dass du dich über meine Kommmentare freust!
Also nun ersteinmal zu den merkmalen des barockes:
In gedichten, welche dieser literarischen epoche entstammen muss mindest eines dieser drei motive vorkommen: Carpe Diem (Nutze den Tag), Memento mori (Bedenke, bald stirbst auch du), Vanitas (vergänglichkeit)außerdem ist natürlich auch passend zur vergänglichkeit immer etwas aus der wortgattung der zeit mit dabei. Ein weiteres merkmal, vor allem bei gryphius' gedichten ist das wort itz, weas typisch für diese zeit war.
Eine wichtige rolle spielt außerdem, so wie in deinem gedicht die schönheit, da sie auf erden nur im bezug mit vergänglichkeit erlaubt ist, gedichte über die ewige schönheit sind ja auch sehr beliebt.
Ja, das ist wirklich eine gute idee in eines meiner werke den kürzlichen stress mit der schule zu bringen. Doch das muss vorerst warten, da ich im moment an einem anderen gedicht sitze und irgendwie nicht voran komme.
Liebe grüße
und einen schönen freitag abend
Lorina
"Sehnsüchtig grüsst der, der ich bin, den, der ich sein könnte." -Dostojewski-