Die schönen Zeiten edler Tugend, sind doch die Jahre holder Jugend ! Man ist noch sehr, sehr jung an Jahren, geht durch das Leben leicht und heiter, ist fromm, naiv und unerfahren und weiß oft nicht, wie geht es weiter.
Dann kommen Jahre voller Tatkraft – Sie sind die Zeit der Kameradschaft ! Man steht jetzt mitten drin im Leben, hegt die Familie lieb und fleißig, denkt einzig nur ans Vorwärtsstreben und merkt nicht, dass man über dreißig.
Es folgen Jahre der Bedächtigkeit – der Sinn für die Gerechtigkeit ! Man ist bestrebt manch’ Streit zu schlichten, doch statt im Dialog es zu erreichen, versucht man ’s still in Mahn-Gedichten, um so Konflikten auszuweichen.
Erst mit dem Alter wird man weise, zieht sich zurück und redet leise ! Man hält sich nun für äußerst schlau und will das Leben recht genießen, doch ist man leider alt und grau und neigt zum Trauertränenfließen.
Und würd’ man sich im Spiegel sehen, möchte’ man das Zeitrad rückwärts drehen ! Dann mag man noch mal zwanzig sein und alles gut und richtig machen, doch leider geht das nicht – O nein – so bleibt nur noch ein bittres Lachen.
Mal ganz ehrlich mein Freund, würdest du gern noch einmal jung sein und dein Leben haargenau noch einmal so leben? Im Alter schwelgt man gern in Erinnerungen an die guten und auch an die schlechten Zeiten. Man sieht glsklar die Fehler, die man gemacht hat und man sagt sich, hätte ich doch....usw. Obwohl jede Kreatur am Leben hängt, so wäre es für mich schrecklich ewig leben zu müssen. Ich mache mir auf das Nachher keine Gedanken und ich setze auch keine Hoffnungen darin. Ich weiss allerdings, dass es mir sehr wohl ging, ja, als ich noch nicht geboren war. Ich sehe das Leben als eine Kette die man trägt, der in jedem Jahre ein Glied zugefügt wird und je älter man wird, je schwerer wird auch die Last. Abschließend muss ich als Realist bekennen, dass ich weder an den Himmel, noch an die Hölle glaube. Es könnte jedoch sein, dass die Erde die Hölle ist.
Lieber Freund, da muss ich dich erstmals korrigieren, grau schon (ggg wer sieht statt eines Charakterkopfes noch Haare?), aber alt ? Heller Protest bei mir, schau dir die Frechheit und Jugend in deinen Augen an. Ach noch eine Bemerkung, ICH möchte nicht mehr zwanzig sein. Auch das reife Alter hat seine Reize, das gilt für Mann und Frau, Hartmut
Karl-Heinz, ein sehr kluger Beitrag. Pardon, ich will kein Besserwisser sein, doch das hat mich zum Nachdenken gebracht. Vielleicht ist die Erde die Hölle, ist eine gute Frage, Dann versuchen wir doch mal gemeinsam, dies zu ändern um eine Spurbreite, Hartmut
Karl-Hienz ich stimme dir absolut zu. du sprichst aus großer lebenserfahrung. Die metapher ist gut gewählt, jedoch denke ich, dass nicht nur das alter die perlen auffädelt, sondern -wenn es sowas gibt- das schicksal. ich meine damit, dass die bürden, die man sich in einem auflädt, die zu tragende last erschweren, nicht einzig die jahre, die ins land ziehen. die kette eines 50 jährigen wohlsituierten und gesunden mannes wäre demnach wesentlich leichter als die eines in armut fristenden 11 jährigen kindes, welches mitunter mehr NEGATIVES erfahren hat als manch einer in 100 jahren.
danke dir für den Imppuls...und nicht zu vergessen hinrich für dieses wundervolle gedicht, welches dem impuls wiederrum stein des anstoßes war. danke.
lg,SB
Frisch aus der Feder geflossen und noch tintennass: Luna
es ist mir ein Vergnügen, dass ich Euch ein wenig zum Widerspruch angeregt habe, so habe ich mein Gedicht auch verstanden. Natürlich träumt man zuweilen und malt sich aus, wie es wäre, wenn ...............
Nun ja, das bereits gelebte Leben möchte ich nicht gänzlich noch einmal "durchleiden", doch den einen und anderen Abschnitt meines Lebens, den ich genossen habe möchte ich schon noch einmal genießen. Und wenn ich revuepassieren lasse, was mir die Träume vorgegaukelt haben, na dann möchte ich tatsächlich nochmals zwanzig sein.
Das, meine Herren, ist mein Dankeschön an die bisherigen Jahre voller Wunder (die Schattenseiten habe ich vergessen).
Mal seh'n, was das Leben an weiteren Wundern für mich bereit hält (es sollte mich wundern, wenn's langweilig wird).