Ach, ich kann es gar nicht zählen, wie oft ich Abschied hab genommen. Die Abschiede meine ich, die quälen: Abschiede ohne Wiederkommen
Nicht nur der Tod lässt Abschied nehmen, auch Liebe, Freundschaft, Arbeit, Beruf führen oftmals zur Trennung im Leben, sowie auch die Träume, die man sich schuf.
Ich müsste doch verzweifelt sein, verschluckt von einer großen Leere, existierend nur zum Schein, wenn da nicht ein Sinn drin wäre.
Ein Sinn, den ich bisher nicht sah, weil ich ganz sicher unbewusst, als ein Abschied mir geschah, fühlte nur den tiefen Frust.
Mir war es lange Zeit nicht klar, dass Abschied heißt nicht nur Verlust. Er bedeutet Trauer zwar; doch indes ist mir bewusst:
Ein Abschied schafft auch neuen Raum für weitere Lebensqualität, Verwirklichung von einem Traum, für den die Möglichkeit besteht,
Abgedientes abzulösen, wenn es behindert den Lebensfluss, gleichsam wie ein eiserner Besen, der den Boden reinigen muss.
Ein Abschied kann Kräfte aktivieren, die, von Gewohnheitsfesseln befreit, zu einem erfüllten Leben führen. Ein Abschied macht für Neues bereit.