Sie ist ein schillernder Ort der Mystik, zauberhaft, voll Rätselhaftigkeit und Illusion. Sie ist der Urquell der Intuition.
Die Nacht ist die Gebärerin des Schlafes, die Allmutter des Unbewussten. Sie hat den stummen Urschrei erzeugt, der noch immer farblos zittert im Dunkel. Die Nacht entsprang der Ewigkeit und reicht bis in die Unendlichkeit. Sie wurde zur Amazonee, die zu ihrer Vasallin die Zeit sich erkor.
Sie ist Weiblichkeit pur, selbstbewusst wie eine Königin, schön, schlangengleich und geheimnisvoll, liebevoll und erbarmungslos, Heil - und Unheilbringerin zugleich. Angst heißt ihre treue Dienerin, Verschwiegenheit ihre Beraterin. Die Nacht ist die Quelle der Träume, durch die sie in Orakeln spricht.
Ein Asyl für Liebende stellt sie dar. Heimat ist sie für Hexen und Feen, für zwielichtige Wesen, für schwarzes Gesindel, lichtscheu und verderbt. Obdach gewährt sie Verfolgten und Verrätern und solchen, die das Gesetz übertraten. Verschwörer und Vogelfreie nimmt sie auf. Und sogar der Rache bietet sie Raum.
Sie ist ein Weg zum eigenen Ich und ein Führer in die Welt, die Übersinnliches offenbart dem, der einen Ausweg sucht. Das alles ist die Nacht.
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