Was war es eine arge schwere Plage zu finden dieses Ziel, den rechten Weg Hurrah, sang laut die Seel, ohn alle Klage, als sie bewusst ging Schritt für Schritt den Steg.
Er war wohl schmal, von Unkraut überzogen und felsig gings gar stark bei Rechts bergab. Zu linker Hand ein Meer in Wellenwogen tief unten auch; es lockend Duft vergab.
Im Vorwärts manchmal eine Blume lächelt' die süß und lieblich streckt' ihr Köpfchen raus. Ein zarter Wind mir Kühlung liebend fächelt', welch schwerer Weg - ich machte mir nichts draus.
Wie gut, dass niemand weiss den frühen Morgen, gar laut das Gestern rufet voller Sorgen!
Ich hab zwar mit Sonetten nicht die Erfahrung, kenne Michelangelos' liebliche schon; und auch Hinrich ist mir ein begabter Sonetten-Schreiber. Aber dieses gefällt mir auch.
Man sollte das Gestern einfach zurücklassen können, und das Morgen fröhlich erwarten, und nicht wegen gestern das Morgen fürchten.
Liebe Moni, ein einwandfreies Sonett in Form und Stil, bewegend von der innewohnenden Lyrik. Es nimmt mich mit auf den Weg, den steinigen und mit jedem Schritt an den Klippen neben dem Meer entlang spüre ich förmlich den Wind im Gesicht, den kalten, bitteren Wind. Die kleine Blume Hoffnung am Wegesrand hält mich als Leser auf Kurs und so nehme ich dankbar den abschließenden Rat an. Er ist so wahr.
Man sagt, wir beschäftigen uns deshalb so gerne mit der Geschichte, weil wir sie einfacher vorhersagen können als die Zukunft.
Wenn das Morgen uns noch mehr gute Werke von Dir beschert, dann ist es allein dafür die Reise wert. Danke für Deine Zeilen!