An einem strahlenden Sonnentag im Urlaub 2007 verbrachten wir einige Stunden an der Schlei. Nach einer Dampferfahrt schlenderten wir am Ufer bei Arnis, der kleinsten Stadt Deutschlands, dort war ein Schwanenpaar zu sehen. Zwei Damen standen bereits an der Stelle, die eine fütterte eifrig die Schwäne und die andere fing dabei schöne Momentaufnahmen ein. Wir beobachteten sie lächelnd und ich fragte die Dame:" Ist die Fotografie ihr Hobby?" Es entwickelte sich ein schönes Gespräch und ich erzählte von meinen Gedichten und dass ich immer wieder Gelegenheiten für schöne Fotomotive suche. Plötzlich sprach sie ihre Freundin mit 'Herta' an und ich sagte spontan "ja!" Daraufhin startete manches Gelächter, denn wir hatten nicht nur den gleichen Vornamen, sondern auch gemeinsame Hobbys. Ich erzählte von dem Autorenforum e-stories und legte ihnen ans Herz, zu Hause zu schnuppern. Tatsächlich, kurz nach dem Urlaub bekam ich eine Mail.
Auszüge:
Elfchengrüße
Könnte das die Möwe Emma von Arnis an der Schlei sein?
Oder waren es nicht zwei Schwäne bei drei 'schnatternden" Frauen? -Schleiuferaugustzufallstreffenlachmuskeltraining -
Die Freude war groß und in den folgenden Wochen gingen die Mails hin und her. Meine Gedichte las sie gerne bei Freunden oder sonstigen Gelegenheiten vor. Einige Wochen hörten wir nichts voneinander und ich dachte noch, entweder ist sie krank oder im Weihnachtsstress. Am Morgen des 24. Dezember klingelte bei uns das Telefon und Herta rief mich von einer Klinik an. Wir haben das erste Mal seit unserer Begegnung telefoniert und wir waren uns so vertraut, die liebe Verbundenheit war in jedem Satz zu spüren.
Sie schrieb vor kurzem: Ich mache eine Reise zu meiner Freundin nach Norddeutschland, sie zeigt mir ihre Heimat, fährt mit mir nach Arnis an der Schlei, in meinem Rucksack befindet sich eine Stange Toastbrot für Möwen, Enten, Schwäne....wir besichtigen die Schifferkirche, gehen dann zum Ufer der Schlei, sehen 2 Schwäne und füttern.....wir genießen die Sonne, das Wasser, die Tiere und freuen uns über die Zeit, die wir gemeinsam verbringen können. Ein unsichtbarer "Geist" lässt auch das Ehepaar Nettke zu der gleichen Zeit an der gleichen Stelle sein....Wir kommen miteinander ins Gespräch, lachen miteinander und spüren eine gewisse Seelenverwandtschaft. Und schon ist es passiert.........
Manche Begegnungen des Lebens hinterlassen Spuren die allmählich verwischen, doch diese Spur wird nicht vom Staub des Alltags verdeckt, da bin ich mir ganz sicher.