Die Seele der Erde ist wie ein blühender Kirschbaum In blutigem Morast In seinen Ästen sitzen fröhlich trällernd Bunt schillernde Paradiesvögel Die die Luft mit beißendem Verwesungsgeruch erfüllen Ihre flinken messerscharfen Schnäbel Putzen das zerzauste pestverseuchte Gefieder Lassen blutbefleckte Federstücke Auffliegen ins Zwielicht Der blaßgelben Sonne die tief am Himmel steht Die Weltordnung ist unter Trümmer begraben Das Böse lechzt nach fruchtbaren Blute Das die Äcker der Apokalypse düngt
Die Seele der Erde ist wie ein blühender Kirschbaum In blutigem Morast Unter dem sich die Liebenden Nach inniger Umarmung Zärtlich haßerfüllt die Augen ausstechen Ehe ihre Haut in Fetzen verfault Für die fetten Leichenmaden Und die immerhungrigen Aasfresser Bleibt nichts als schwarze Asche Aus der die ausgestochenen Augen leuchten Wie die frischen Blüten des Kirschbaums Trotzend den letzten Frösten Aus den leidüberladenen Nächten der Apokalypse
Die Seele der Erde ist wie ein blühender Kirschbaum In blutigem Morast Einstmals gepflanzt Von erbkranken mutterlosen Mißgeburten In mond- und sternenlosen gottverlassenen Nächten Geweiht mit den verfaulten Gebeinen Verstorbener Wahrheiten Gesegnet mit dem Auswurf zerfressener Lungen Bar jeder Vernunft und Hoffnung Pumpen sie noch heute Voller Mordgier und geiler Zerstörungswut Fauliges Aas mit rasselndem Atem in sich hinein Und würgen es halbverdaut Wieder heraus aus dem blutverschmierten Rachen Mit den gurgelnden Schmerzensschreien Der vier Reiter der Apokalypse