Wie ein Sommerregenschauer, der die warme Erde netzt, ist auch nicht von ew‘ger Dauer jede Klinge scharf gewetzt. Wie das Feuer, das entbrannte so der Tag, der schnell vergeht, selbst die Trauer, die dich bannte, wird von Zeit hinfort geweht.
Wie der Sturmwind auf dem Wasser, der nur tobt so lang er will, werden Farben auch mal blasser und die Wogen wieder still. Wie nach langer Winterkälte auch der Frühling wieder weicht, hat der Kummer, der dich fällte, nicht die Ewigkeit erreicht.
Wie ein rauschend´ Fest, das endet, wird das Leben auch vergehn. Wenn das Glück sich zu dir wendet, bleibt es lange nicht bestehn. Jede Blume wird verblühen, jeder Knabe einmal Mann. Wie ein Kerzendocht verglühen, kann auch Liebe irgendwann.
Bist von allem du verlassen, das dich früher hat beglückt, gehst du einmal durch die Straßen voller Qualen und gebückt. Wie die Blätter von den Bäumen, die der Herbstwind trägt durchs Weit, stirbst auch du mit deinen Träumen. Alles währt nur kurze Zeit.
Darum gehen die Momente, jeder Augenblick der Zeit als des Lebens Alimente auf das Konto Sterblichkeit. So wie du es dir verwaltest, auf die Weise, deine Art, deine Zeit damit gestaltest lohnt dich auch die Gegenwart.
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