Wieder klingt es weit und breit „Keine Zeit, keine Zeit“ Zu beenden einen Streit? „Keine Zeit, keine Zeit“ Zu kümmern sich um anderer Leid? „Keine Zeit, keine Zeit“ Zum Nachbarn gehen, der nicht weit? „Keine Zeit, keine Zeit“ Zu ändern ein zu weites Kleid? „Keine Zeit, keine Zeit“
Doch
Wenn die stille Zeit aneilt und jeder einfach kurz verweilt, sich einfach zu dem Anderen dreht der grad in seiner Nähe steht.
Der zuhört wenn es nötig ist, seinen Nachbarn nicht vergisst, und bedenkt das Weihnachten nicht nur Streß bedeuten kann,
dann ist Segen auch nicht weit! „Oh du gnadenvolle Zeit!“
ja mein Liebes.. so ist es, leider und das schlimmste daran ist, man merkt dabei selber nicht, dass man auf der "keine - Zeit -Tour" oftmals dabei ist, das beste oder sein liebstes und wertvollstes langsam aber sicher verliert.
Vom Tempo, von der Idee, vom Wortschwung und vor allem auch inhaltlich absolut gelungen. Prima!
Die Zweiteilung gefällt, auch der hämmernde Rhythmus im ersten Teil, dann die erlösende Wortruhe im zweiten. Jetzt kann Weihnachten kommen, ja? Gnadenbringende Weihnachtszeit. Danke für dieses Gedicht, Heggse
Hi Sandra, wow, da haste aber reingehauen. Was für ein Aufruf vor Weihnachten. Ich glaube ja nicht daran, dass man so kurz vor Weihnachten gewohntes Verhalten einfach so aufgeben kann, schon gar nicht, wenn man keine Notwendigkeit dafür erkennt. Deshalb wird doch so viel geheuchelt, um dann im neuen Jahr grade so fortzufahren wie man's gewohnt ist. Geschenke sind da nur die traurige Zugabe, um das Heucheln angenehmer erscheinen zu lassen.
"keine Zeit" ja das sagen wir so oft gedankenlos dahin, wenn wir "nur ein paar Minuten" davon für uns ganz allein beanspruchen, wenn wir uns genervt fühlen, wenn wir mal wieder gehetzt und gestresst sind ...............
Du hast das knapp und treffend beschrieben, was Dich bei anderen Leuten nervt; doch bist Du Dir auch dessen bewusst, wie oft Du selbst geneigt bist, nicht mehr hinhören zu wollen, wenn man Dir ein paar Minuten abverlangt, wenn Du gerade mal wieder in aller Eile noch dieses und jenes zu erledigen hast ? - Ich glaube, Dir ist das erst beim Schreiben so recht bewusst geworden, was mir die Stimmung der zweiten Strophe verrät.
Mit diesem Thema habe ich mich immer mal wieder beschäftigt, vor allem in jungen Jahren, wenn mir klar wurde, dass mir ja niemand zuhört........ Und da habe ich mir geschworen, immer zuzuhören, auch wenn andere Dinge vermeintlich wichtiger scheinen. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich diese "wichtigen Dinge" oft ohne mein Zutun erledigten.
Folgendes Gedicht habe ich vor rund 25 Jahren geschrieben, gerade zu einer Zeit, als mich wieder einmal die "Keine-Zeit-Sager" bis zur "Weißglut" reizten.
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Hans Guck-in-die-Luft
Alles rennt, alles schreit: „Keine Zeit – keine Zeit !“ – Wißt ihr, wie der Hans es machte, über den so mancher lachte ? Ach – das könnt ihr ja nicht wissen – Steckt in andrer Leute Töpf ’ eure Nasen, in die Kissen eure strohgefüllten Köpf ’.
Alles rennt, alles schreit: „Keine Zeit – keine Zeit !“ – Hans der guckte in die Lüfte – Ahnte längst schon ferne Düfte; Hans vermochte noch zu träumen, wenn er in die Wolken nah, über den erhab’nen Bäumen wundersame Schlösser sah.
Alles rennt, alles schreit: „Keine Zeit – keine Zeit !“ Hans genoss einst ganz gemächlich – irdisch Glück war nebensächlich; wohin er seine Schritte lenkte pries er diese bunte Welt, und was die Natur ihm schenkte unter weitem Himmelszelt.
Alles rennt , alles schreit: „Keine Zeit – keine Zeit !“ Na – wie steht es denn mit Dir ? – Hältst Du’s wie da Murmeltier, trollst Du Dich bei Wein und Tänzchen ? machst Du’s wie die Nebelkräh’n, oder eher wie das Hänschen – erntest Du wo andre säe’n –
Alles rennt, alles schreit: „Keine Zeit – keine Zeit !“ Wie nur soll man sich verhalten ? – Täglich schaffen wie die Alten ? – immer emsig alle Tage ? – Oder mit Gelassenheit ! Dann verhallt bald jene Klage: „Keine Zeit – hab’ keine Zeit .......“
Hallo Heggse, also, irgendwie weiß ich gar nicht so recht was Sinnvolles zu deinem Gedicht zu sagen. Das liegt sicher an dem Wunsch, den ich dir gönne und habe mir genau überlegt, wie ich das wohl gerecht formulieren könnte. Demnach wünsche ich dir auch eine wunderbare Zeit, so zur Advendszeit, Weihnachtszeit und überhaupt durch alle Zeiten, so aber, stets ungeteilt. LG. G. Ast
Wir Physiker glauben ja, Zeit als Kontinuum, also fortlaufende, nicht diskrete Größe beschreiben zu können. Wir haben ebenfalls entdeckt, daß viele beobachtbare Phänomene sich prima beschreiben und voraussagen lassen, wenn man Zeit einfach als eine weitere Achse der sogenannten Raum-Zeit hernimmt. Ähnlich wie man von der Fläche zum Raum gelangt, wenn man neben Länge und Breite auch die Höhe (Tiefe?) dazunimmt, gelangt man zur Raumzeit, wenn man zum Raum noch die Zeitachse dazunimmt. Wir leben demnach eher in einer Raumzeit, als im bloßen Raum. Klar, die Dinge um uns herum bewegen sich in Richtung Zeit. Nichts steht still. Hilft uns diese Erkenntis als Menschen? Bisher habe ich auch in diesem Modell immer nur Zeitsplitter und keine längeren Zeiträume (Raumzeit, Zeitraum ... entschuldigt das Wortspiel ) zur Verfügung. Also ... oh, entschuldigt, gerade klingelt das Telefon. Ich würde den Gedanken gerne zu Ende führen, jedoch ... die Zeit!
Heggse, es sei Dir Zeit! Dein Gedicht, in der Zeit für die Zeit geschrieben, ist wunderbar.
Warum nur zu Weihnachten? Eigentlich sollte man sich grundsätzlich auch um die Belange anderer kümmern, aber das tut man nicht wirklich. Somit stimmt Dein Ausruf: Keine Zeit!Keine Zeit! Denn die scheint Niemand irgenwann zu haben.Komisch,ne?
- Für den Optimisten ist das Leben kein Problem, sondern bereits die Lösung. -
Ich danke dir von Herzen für deine lieben Wünsche. Es ist nicht so leicht sich immer Zeit zu nehmen, wie man sie braucht. Aber ich wünsche dir ganz viel davon!!!!
Lieber Arne *lach* du nu wieder.... herzlichen Dank für dein Lob. halt den Gedanken fest... sonst bekommst du sicher nie die Gelegenheit ihn zu verwerfen
Liebe Lizzi leider beruht grad mein "keine Zeit" unter anderem, WEIL ich mich um andere kümmer. Ok, krank war ich auch zwischendrin... Ich denke die Kunst generell besteht darin, die Zeit sinnvoll einzuteilen. Wenn man sich z.B. um zu viele Bereiche kümmert ist das wie mit einem Kuchen den man in Stücke teilt. Je mehr Stücke es sind, desto weniger wird der einzelne satt. Aber fällt ein "Nein" nicht mitunter genauso schwer?
Liebe grüße euch allen und eine ruhige besinnliche Adventszueit! Eure Sandra
Kümmerung um andere siehe auch "Quell der Hoffnung". Das mit den Zeitscheiben für die Kümmerung ist noch schlimmer als bei einem Kuchenstück, wo letztendlich für den einzelnen nur Krümel übrig bleiben - denn um von einer Zeitscheibe zur nächsten umzuschalten (ein endlicher Vorgang) braucht man ... ZEIT!
Zwischen zwei Gedanken, zwischen zwei Telefonaten oder Emails verstreicht Zeit. Beim Umschalten zwischen hundert Gedanken, Telefonaten oder Emails verstreicht aber nicht hundert mal mehr Zeit, sondern eher so etwas wie 100! (sprich Hundert Fakultät, also 100 * 99 * 98 * 97 ....) Es ist somit eine einfache Gedankenübung, daß ab einer bestimmten Grenze der Kümmerung das Kümmern an sich verkümmern muß, weil keine Zeit mehr bleibt. Kümmert das jemanden?
Anderes Beispiel: ein Unternehmen verdient mehr, wenn es Mitarbeiter entlässt, weil es dann Gehaltskosten einspart, die sonst den Gewinn schmälern würden. Also müsste das Unternehmen einen optimalen Gewinn machen, wenn es ALLE Mitarbeiter entlässt. Oder?
Oder, wenn ich Verantwortung an zwei Kollegen delegiere, hat jeder von denen nur noch die halbe Verantwortung, richtig? An wieviele Kollegen muss ich nun die Verantwortung weiter verteilen, bis die Verantwortung des einzelnen verschwindend gering ist und jeder diese niedliche Restverantwortung bei Beschuldigung empört als Meßfehler von sich weisen kann? Übung für den interessierten Leser: finde anwendbare Beispiele in der deutschen Geschichte oder wahlweise der Geschichte anderer Dir bekannter Länder und Nationen.
Also, wenn ich nun mich nun um vier statt um zwei Freunde kümmere, geht es mir doppelt so gut weil ich mich doppelt so viel kümmere, richtig? Also, damit es mir ganz, ganz gut geht, muss ich mich demnach einfach nur um die ganze Welt kümmern. Oder?
Der Trick bei all diesen Beispielen: wir stehen nicht außerhalb der Welt, des Unternehmens oder der Verantwortung. Wir brauchen selber Kümmerung. Auch mal die eigene
Diese Gedanken halte ich jetzt mal ganz fest, damit ich sie eines Tages verwerfen kann. In welche Richtungen so ein Gedicht doch alles anregen kann
Es trug sich zu in der Vergangenheit, da konnte jedermann im Forum lesen Deine Klage: „Keine Zeit, keine Zeit“ ! Das tat so manchem Leser furchtbar Leid – Nun frag ich mich, wo ist sie nur gewesen ?
Hast Du gesucht ein wenig Zeit vielleicht ? Hast Du, was Du vermisst, nun gar gefunden ? Hat jemand hilfreich Dir die Hand gereicht ? Wohl dem, der suchend durch die Zukunft schleicht ! Nun wirst Du sicher klüger sein um Stunden ..........