Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 





“Das




Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 522 mal aufgerufen
 Anette
Anette ( gelöscht )
Beiträge:

19.04.2007 10:44
Neapel sehen.. Antworten

Neapel sehen...


Du stolze Stadt liegst dem Vesuv zu Füssen,
lässt streicheln dich von sanften Meereswellen.
Vom Sonnenschein lässt’gerne dir versüßen
die prachtvoll schönen kulturellen Stellen.

Gebaut wardst du nach Ausbruch des Vulkans
- Pompei starb in heißer Lavaglut -
in Schutt und Asche zerfiel der helle Glanz.
Mit neuen Mauern wuchsen Stolz und Mut.

Ich wand’re oft durch deine Pflasterstrassen,
betracht’ voll Ehrfurcht Schlösser und Ruinen,
Quartieri spagnoli mit ihren engen Gassen,
lass mich von Pulcinella gerne dort bedienen.

Castel dell’Ovo liegt an der Meeresküste,
Maschio Angioino gar nicht weit davon,
viel läng’re Zeit ich wirklich haben müsste
für den Palazzo mit seinem alten Thron.

Auf dem Berg steht strahlend San Martino,
blickt lächelnd auf den silbern’ Golf herab.
Entfern’ ich mich vom schönen Posillipo
find schließlich ich auch Katakombengrab.

Bewundernd steh ich, schaue mir noch an
die Statue Dantes und die von Garibaldi.
Am Abend, im Teatro di San Carlo dann,
entspann ich mich bei Klängen von Vivaldi.

Welch Panorama hat die Küste von Amalfi,
fahr südlich weiter ich, Richtung Sorrent,
genieß sehr gern, bei Pizza und auch Vini,
beson’dre Gastlichkeit, die man dort kennt.

Du stolze Stadt mit deinem goldnen Herzen,
ein Denkmal bist du in der weiten Welt.
Voll Sehnsucht, Lieb’ und Seelenschmerzen
sind die Geschichten, die man von dir erzählt.

Ich darf dich kennen und werde stets dich lieben,
für deine Kunst und Schönheit will ich werben.
Große Männer haben’s schon geschrieben:
Neapel sehen – und dann sterben.


… und dann sterben

Doch gibt es auch die große Schattenseite,
vor der du schamhaft birgst dein Angesicht.
Der Banden viele liegen längst im Streite
und angstvoll man von der Camorra spricht.

Sie halten Stadt und Leute in den Händen,
sind skrupellos und handeln sehr brutal.
Willst du dich aus ihren Schlingen wenden,
wird’s am Ende sicherlich fatal.

Es geht um Macht nicht nur, nicht bloß um Geld,
das Böse selbst ist’s das will siegen.
Es greift um sich wie Unkraut auf dem Feld,
zerstört das Leben und lässt’s am Boden liegen.

Du hast vor diesen Mächten keine Chance,
Verbrechen sind sehr gut organisiert.
Die Leute akzeptier’n aus Angst das Ganze
und flüstern nur: „Wohin uns das wohl führt?“

Es wird geraubt, gemordet und erpresst.
Man macht sogar vor Kindern keinen Halt.
Zahlst du kein „Schutzgeld“ für dein eig’nes Nest,
dann bist du dran, man bringt dich um – eiskalt.

Die Gäste in der Stadt möchte ich warnen:
Liegt in Neapel schlafend Abendrot,
lasst euch von ihrer Schönheit nicht umgarnen
Neapel sehen – kann auch bedeuten - Tod.

Bernd ( Gast )
Beiträge:

19.04.2007 13:48
#2 RE: Neapel sehen.. Antworten

Liebe Anette,
Ein Gedicht voller Eindringlchkeit.
erst eine Liebeserklärung an eine bewundernswerte Stadt.
Man spürt aus Deinen Worten Leidenschaft....
...und dann?
...die schreckliche und grausame Seite.
Wie schwer muss es sein mit der Angst zu leben?
Wie in allen Kriegen sind es immer die Frauen und Kinder, die falsche Politik auszutragen haben.
Es ist ein sehr nachdenkliches Gedicht.

hinrich* Offline

Hausfreund/in



Beiträge: 803

19.04.2007 18:54
#3 RE: Neapel sehen.. Antworten

Liebe Anette,

Dein Reisebericht gefällt mir.
Ich habe einen Reiseführer über die
Region Neapel, da wird die Stadt und
die Umgebung ausführlich beschrieben,
aber so liebevoll wie Du es hier tust,
finde ich 's darin nicht.

Vor rund 50 Jahren bin ich per Anhalter
dort gewesen, da habe ich zwar auch
alles sehr romantisch gefunden aber
so eher die damals doch recht ärmlich
wirkenden Häuser gesehen. Die Menschen
waren damals nach meinem Empfinden alle
sehr freundlich, lieb und hilfsbereit.

Und von Kriminalität, wie es sie Deiner
Beschreibung nach offensichtlich gibt,
habe ich nichts mitbekommen. Dort warnte
man eher vor den Banditi aus Sizilien,
vor denen man sich in acht nehmen sollte
aber auch diese sind mir nie begegnet.

Ich habe zweimal den ganzen Stiefel von
Nord nach Süd und umgekehrt durchwandert
(Teilstrecken auf sehr abenteuerliche
Weise per Anhalter aber auch sehr lange
Wegstrecken auf Schusters Rappen) jeweils
für rund 3 Monate und dabei habe ich das
Land und die Menschen lieben und schätzen
gelernt - so war das von 50 Jahren !!!! -

Dein Gedicht macht richtig Lust auf eine
Erneuerung meiner italienischen Impressionen.
Sicherlich haben sich Land und Leute genau
so wie in Deutschland so sehr verändert,
daß ich Italien nicht mehr wiedererkennen
würde.

Meine Eindrücke von damals möchte ich
jedoch nicht verlieren - es waren halt
meine Jugendjahre, Jahre des leichten
Sinns und der Unbefangenheit.

Liebe Anette,
es hat mit Freude bereitet, Dein Gedicht
zu lesen - danke !

herzlichst
Hinrich
whp
Anette ( gelöscht )
Beiträge:

19.04.2007 20:29
#4 RE: Neapel sehen.. Antworten

Ich danke euch beiden:
Lieber Hinrich,
die Menschen, die dort wohnen, haben noch den gleichen Flair wie du sie einst kennengelernt hast, jedenfalls diejenigen die sich noch nicht mit den heutigen Aktivitäten beschmutzt haben. Die Stadt an sich hat an ihrer Schönheit nichts verloren. Es gibt noch genau die alten verfallenen Häuser wie du sie in Erinnerung hast und den Zauber, der von ihr ausgeht. Aber leider.....!!! Der skrupellose Schmutz überwiegt.

Ei ei ei »»
Ähnliche Themen Antworten Letzter Beitrag⁄Zugriffe
ich seh ihn vor mir
Erstellt im Forum Hartmut von harriebald
0 04.04.2009 03:46
von harriebald • Zugriffe: 522
Ich seh dich doch......
Erstellt im Forum Biggi von Biggi
6 02.04.2008 01:22
von yecismum • Zugriffe: 590
Schwer zu sehen.....
Erstellt im Forum Wicht von Wicht
6 07.03.2008 13:13
von Wicht • Zugriffe: 584
Ich sehe dich
Erstellt im Forum Shania von Shania
2 23.10.2007 23:52
von Shania • Zugriffe: 549
 Sprung  
Xobor Forum Software von Xobor | Forum, Fotos, Chat und mehr mit Xobor
Datenschutz