Ich weiß doch: nur der Glückliche Ist beliebt. Seine Stimme Hört man gern. Sein Gesicht ist schön.
Der verkrüppelte Baum im Hof Zeigt auf den schlechten Boden, aber Die Vorübergehenden schimpfen ihn einen Krüppel Doch mit Recht.
Die grünen Boote und die lustigen Segel des Sundes Sehe ich nicht. Von allem Sehe ich nur der Fischer rissiges Garnnetz. Warum rede ich nur davon Daß die vierzigjährige Häuslerin gekrümmt geht? Die Brüste der Mädchen sind warm wie ehedem.
In meinem Lied ein Reim Käme mir fast vor wie Übermut.
In mir streiten sich Die Begeisterung über den blühenden Apfelbaum Und das Entsetzen über die Reden des ANstreichers. Aber nur das zweite Drängt mich zum Schreibtisch.
Ein sehr beeindruckendes, "kriegskritisches" Werk, liebe Taube. Mit "Anstreicher" meinte Brecht nämlich den A. Hitler. Es ist ein Klagen darüber, daß er lieber über die Schönheit geschrieben hätte, die Natur, aber sein Wesen trieb ihn zu kritischen Werken, weil es einfach "raus" musste. Darum "Schlechte Zeit..." Unter diesen Gesichtspunkten wird man richtig traurig beim Lesen. Wieviel Schönheit hätte entstehen können, wenn die Menschen sich nicht ständig mit solch schlimmen Sachen beschäftigen müßten, die sie belasten und mit denen sie sich auseinander setzen müssen.
Die Poesie heilt die Wunden, die der Verstand schlägt Novalis
Ja, ein sehr beeindruckendes Werk Brechts von 1939! Auch möchte ich dich zitieren: (und ein wenig unterstreichen und verbessern)
In Antwort auf:Es ist ein Klagen darüber, daß man(n) lieber über die Schönheit schreiben würde, die Natur, aber sEin Wesen treibt zu kritischen Werken, weil es einfach "raus"muss. Darum "Schlechte Zeit..." Unter diesen Gesichtspunkten wird man richtig traurig beim Lesen. Wieviel Schönheit könnte entstehen, wenn die Menschen sich nicht ständig mit solch schlimmen Sachen beschäftigen müßten, die sie belasten und mit denen sie sich auseinander setzen müssen.