Wenn grüner Samt sich wiegt in zarten Winden Das Haar der Frucht sich reibt an andren Ähren, Kann sich des Bauers Auge nicht mehr wehren. Ein leises Lächeln bringt ihm Wohlbefinden.
Am Nachbaracker schämen sich die Blüten Der Mohn mit seinem roten Seidensegel Lebt stur und ernst die eigne Lebensregel: Will seinen schwarzen Samen stolz behüten.
Den Landwirt zieren tiefe Nasenfalten Der letzte Winter ließ den Hof erkalten: Die Bäu’rin, seine Liebe, war gegangen.
Des Feldes Weizen wird im Sommer reifen. Kein Erbe wird des Bauern Hof ergreifen. Bald wird auch er die letzte Ruh’ erlangen.
Klasse geschrieben, werter Ismatho. Viele Bilder werden hier bewegt. Auch die Verknüpfung der Erntezeit mit der Lebensernte des Bauern gefällt. Vielleicht hab ich's ja auch ganz falsch verstanden - das kommt ja mal vor! Allein die Überschrift irritiert, weil ich so an den (Lebens)Herbst denken muss, wenn ich dein schönes SoNett lese. Im Herbst wird abgeerntet, sowohl im jahreszeitlichen wie im endzeitlichen.
Lieber Mirko, vielen Dank für Deinen Kommentar. Der Bauer steht vor seinen Feld. Es ist Ende Mai. Die grünen Halme wiegen sich im Wind, berühren einander mit ihren Härchen. Am brachliegenden Nachbaracker betrachtet er die Klatschmohnblüten... Gedanken treten auf .. gezeichnet vom Ableben seiner Frau, im Hinblick auf die Weizenernte und auf das Ende seines Lebenswerks und der nicht vorhandenen Erben ... HerzLicht Ismatho
.. na, nur zum Spass, völlig unwichtig.. wenn du bei der Ansprache hinter dem -liebe- auch noch ein 'R' (aber klein) übrig hättest, wäre meine Männlichkeit gestärkt!
Ein kleines, aber wichtiges Schmunzeln, sei erlaubt!