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 Karl-Heinz (Schatzgräber)
schatzgräber Offline


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Beiträge: 114

30.05.2008 09:51
RotRöslein. 5 . Eva. Mein sechster Umzug Antworten

RotRöslein. 5 . Eva. Mein sechster Umzug

Immer wieder diese Bügelwäsche. Da stehe ich nun mit dem heißen Eisen vor dem Bügelbrett … ha, ha, ha, ha …

Ja. Ja, das bin ich. Ja. Rote Haare. RotRöslein.

RotRöslein ist nun doch umgezogen. Mutter Dercksen war lange nicht so traurig, wie ich mir das vorgestellt hatte. Kindchen, hat sie gesagt. Kindchen, ich danke dir für die schönen Rosenmonate mit dir. Besuche mich mal, wenn du wieder in Richtung Köpenick kommst.

Versprochen. Versprochen. Versprochen. Jetzt ging es erst einmal ans Einpacken und Einpacken und Ausmisten und Ausmisten. Mein sechster Umzug innerhalb Berlins. Erst Dahlem, dann Schöneberg, dann Wedding, dann Pankow, dann Köpenick, jetzt nach Alt-Tegel. Eva, meine Freundin aus der Studentenzeit. Sie hat Betriebswirtschaft durchgezogen. Später dann den Dr. rer. pol. draufgesetzt. Ich kam ja nur bis zum Ende des Grundstudiums, dann…. Ne, für heute wieder genug aus meinem Vorleben. Erzähle später mal mehr. Vielleicht. Jetzt ist Eva Abteilungsdirektorin Finanzen und Steuern bei Naikii geworden. Topjob. TopKasse. Wir haben uns bei Lafayette in der Friedrichstraße getroffen. Ich natürlich nur zum Gucken und manchmal auch zum Anfassen, wenn mir etwas richtig Teures so wirklich gut gefällt. Eva beladen bis zum Kinn mit Taschen voller schicker Klamotten. Sie hat mich dann zum Austern essen eingeladen. Die habe ich hin und wieder auch mal mir gegönnt, wenn die Kasse so richtig stimmte. Das Geschäft mit dem Honigmuskel ist´n Scheißjob. Er hat mich allerdings vor dem totalen Absaufen gerettet. So habe ich mir gesagt, dass jeder Job ein Scheißjob ist. Biste immer irgendwo Bedienung. So habe ich mir auch gesagt: Wenn Gott dir zwei Hände zum Arbeiten gegeben hat und den Honigmuskel dazu, dann lebe von den Dreien.

Apropos leben. Der Gerhard, ihr wisst noch, der MartinErnstAugustAlbertGerhard, hat die gekränkte Leberwurst gespielt. Das konnte er wohl nur schwer verdauen, dass er, er der Löwenmann, eine Abfuhr erhalten hatte. Er bombardierte mich mit Anrufen. Ich habe ihn immer weggedrückt. Die Nummer erkenne ich auf Anhieb auf dem Display und gehe gar nicht mehr ran. Dann wohl von irgendeiner Poststelle. Klar doch, ich erkannte seine Stimme und legte gleich wieder auf.

Dann steht er mit einem riesigen Strauß Rosen, jetzt mit meinen Lieblingsroten, vor der Tür. Hat sich unten am Eingang Einlass verschafft, ohne bei mir zu läuten. Steht oben bei mir vor der Tür. Vielleicht schon stundenlang. Gerade will ich gehen und öffne und…sehe ihn, er streckt die Rosen vor und … zack, ich die Tür zu. Die Rosenköpfe in meinem Appartement gehören mir. Ich habe sie doch ´ne ganze Woche in der Wasserschüssel gehalten. Sah auch ganz gut aus. MartinErnstAugustAlbertGerhard hatte nun aber endgültig begriffen.

Ansonsten lief mein Geschäft ganz anständig… ha, ha, ha, ha…, so dass ich über die Runden kommen konnte. Bis ich Eva beim Lafayette getroffen habe. Zu den Austern und einem herrlichen Chardonnay habe ich ihr mein wirklich wahres Leben erzählt.

So. So. So, jetzt wohne ich bei ihr in Alt-Tegel und bügele, wische, wasche. Ich bin jetzt ihre Hausfrau. Bekomme ein anständiges Taschengeld…pst, pst, pst, alles an den Behörden vorbei. Meine private Krankenversicherung zahle ich davon von weiter und Kost und Logis habe ich sowieso frei. Und? Keine Annoncen mehr und einen neuen Handy-Vertrag. Bleib so lange wie du willst. Ich möchte, dass du immer bleibst, so die Eva. Eva kennt nur die Arbeit. Arbeit. Arbeit. Sie hat keinen richtigen Freund, ja, zum bumsen hat sie einen ganz netten Kollegen, und noch weniger eine richtige Freundin. Sie hat nur Zeit für Naikii und den Erfolg. Dabei ist sie eine wirklich hübsche Frau. Eine hübsche Frau mit einer gewissen herben Männlichkeit. Das kommt vom Job, denke ich. So wie sie redet, gestikuliert und geht. Aber neulich. Neulich ist sie zu mir ins Schlafzimmer gekommen und wollte unter meine Decke. Sie hat es nicht gesagt, aber ihre Augen ließen keinen Zweifel daran. Komm, habe ich gesagt, und die Decke gelüftet für sie. Wir haben so wunderbar gekuschelt. Jetzt kommt nicht das, was ihr jetzt vielleicht denkt. Wir haben als echte Freundinnen gekuschelt. Einfach nur die Wärme spüren lassen und das Vertrauen. Mehr nicht. Eva hat sich ganz eng an mich heran geschmiegt und ist tief und fest eingeschlafen. In dem Moment habe ich gedacht, dass ich wohl doch ´ne Weile bei ihr bleiben sollte. War echt schön.

Mehr ist nicht zu erzählen? Doch. Ich muss jetzt zum Schluss meiner fünften Episode ein Geständnis ablegen. Ich werde immer dicker. Immer dicker so nach vorne heraus. Kugelrund, als hätte ich einen Medizinball verschluckt. Ihr ahnt es?

Es muss bei MartinErnstAugustAlbertGerhards zweitem Besuch passiert sein. Da kam er so gewaltig hereingestürmt, dass überhaupt nicht die Idee und Zeit für Verhütung blieb. Erst als er wieder weg war, habe ich daran gedacht und gleich nachgerechnet und…ne, kann nicht sein. Jetzt? Jetzt ist es zu spät. Mein Frauenarzt sagt, dass er sehr zufrieden mit uns beiden ist. Alt-Tegel bekommt einen neuen Einwohner. Ja, es wird wohl ein Junge. Musste der doch gleich beim Fotografieren alle Merkmale zeigen, der Heini, der. Jetzt schon genau wie der Vater.

Und Eva? Eva ist superstolz! Sie sagt, dass uns besseres gar nicht passieren konnte. Und dass er nicht so ein Arsch wird, wie sein Vater, dafür könnten wir beide doch schon aufpassen. Na, dann!

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