Hinter morschem Tor, das brach, wohnte einst ein reicher Bauer. Bröckelnd steht die alte Mauer, Schindel triefend schief das Dach. Nichts auf Erden ist von Dauer.
Drohend nähert sich das Gras. Leise höre ich es wachsen, während Balken müde knacksen. Hinter Fenstern ohne Glas nie mehr spinnen, nie mehr flachsen.
Totes Heim steht so verwittert, traurig, trotzig und verbittert.
was sich beim ersten flüchtigen Lesen wie eine Bildbeschreibung anfühlt, entpuppt sich mehr und mehr zu einer wunderschönen LyroGraphie. Was mir sehr gut gefällt, wie du immer wieder hinter das Bild schaust, um in der nächsten Zeile wieder darauf zurückzukommen.
Freu mich sehr über deinen wirklich tollen Einstand.
Meiner Meinung nach ist Dir hier ein Meisterwerk gelungen. Es passt einwandfrei zu Wolfgangs Bild. Es bringt sogar die Angst des vergessen werdens rüber mit den Worten: Drohend nähert sich das Gras. Leise höre ich es wachsen .....Ich höre es auch förmlich wachsen bis Gras über das einstige Leben des Hauses gewachsen ist... liche Grüße von Helga
Für mich ist DAS die hohe Kunst der Dichtkunst Ich meine, Bilder und Gefühle über abgestimmte Verse, die auch noch im Maß und Form perfekt gestaltet sind, beim/im Leser entstehen zu lassen.
Im Einklang mit dem Bild, so geht es mir jedenfalls, hat frau das Gefühl leise die alten Gemäuer zu betreten und die Balken wirklich knarren zu hören... Man sieht alte Bilder ziehen... flachsen... und spürt letzdendlich die tiefe Traurigkeit und das Verbittertsein...