Monimohn, ich schätze deine Kritiken und Feststellungen und Aussagen, weil sie ehrlich sind. Du fängst an und beendest. Sagst, was dir zu viel ist und was du nicht verstehst, ohne etwas zu verlieren.
Ich sag das deswegen, weil es so wertvoll ist ! Das 'Dach' hast du genauso interpretiert, wie es von mir gewollt war und wie es verstanden werden sollte!
In der ersten Strophe ziehst du eine Verbindung zwischen zwei Generationen, denn du siehst in der jüngeren das, was die ältere anklagt oder auch nicht...
...denn hier kommt für mich der Zwiespalt zur zweiten Strophe, wo ich lese, das die Kinderwelt die BilderFolgen nach sich zieht in denen die jüngere Generation nun verweilt. Aber die ältere Generation hat alles mit fester Überzeugung und nur das Beste wollend für die jüngere Generation mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln (denn sie waren die Nachkriegskinder! die als erstes lernten: Hunger und Not und Kälte) getan hat.
Und um mEine Interpretation rund zu schließen, beantworte ich die Frage damit, dass wir, die jüngeren, nicht verUrteilen dürfen, was die älteren nicht besser lernen und somit weitergeben konnten, weil es ihnen durch die Umstände nicht gegeben war.
Und ziehe jetzt die Rückverbindung zur ersten Strophe, dass es die ältere Generation traurig stimmt, beides zu spüren: das was sie gerne gegeben hätten und den Vorwurf.
Liebe Taube, guten Abend, hatte wenig Zeit rechtzeitig zu antworten. Aber nun versuche ich es einmal!
Das Gedicht ist die Bühne, die in der ersten Strophe dem Betrachter ein wehmütiges Bild zu begreifen, bietet! Der Angesprochene fragt dann in Gedanken, 'wo ist meine Kinderwelt geblieben?'
Denn er sieht hier verfallen, was er früher unbesehen liebte und es ergreift ihn die Wehmut!
Und die 2te Strophe betont, daß alles was heute ist, aus diesem gesunden Hof und Stall, der nun verfällt, gewachsen ist!
Gleichzeitig fragt er die heutigen Jugendlichen und sagt, das sollt' ihr wissen, bedenkt wo ihr herkommt und bedenkt wo eure Väter und Mütter ihre Kraft her bezogen haben!
Dann gibt er ihnen noch ein Rätsel auf und fragt, wißt ihr denn eigentlich woher ihr euren Lebenssaft und eure Kraft bezieht? Wenn ihr es wißt, dann könnt ihr sie bewahren, sonst verstreut ihr alles und was ihr hattet ist bald verloren!
Ich könnte noch mehr 'aufdröseln' aber ich glaube, als Anregung zum Nachdenken, reicht es !
und immer wieder muss ich feststellen, wie plötzlich durch einen Text ein Bild eine vollkommen neue inhaltliche Perspektive für mich bekommt. Ein für mich sehr spannendes Erlebnis. Mehr noch als z.B. bei den Bildbesprechungen in den Fotoforen erfährt das Bild plötzliche eine emotionale Wandlung, weil man es eben nicht hauptsächlich auf aufnahmetechnische und gestalterische Kriterien hin untersucht, sondern durch das Bild neue (Gedanken)Bilder entstehen lässt. So auch hier. Durch die Beantwortung der Fragen von Moni und Iris hast du nicht alle deine Bilder preisgegeben. Jeder Betrachter kann noch eigene hinzufügen.
ich dachte mir schon, dass deine Intention für deine Zeilen eine ganz andere war, deshalb schrieb ich: Gedanken - entstanden aus meiner Welt. Ich habe aus deinen Zeilen meinen kranken Vati sprechen hören und auch schon irgendwie alles das, was du nun noch verraten hast, aber auch irgendwie die Worte, die ich gerne von ihm hören würde. Dein Gedicht spiegelt für mich den unausgesprochenen Konflikt zwischen ihm und mir. Wir lieben einander sehr, aber es ist wahrhaftig an der Zeit, einander loszulassen...
Danke für deine Antwort und einen lieben Gruß, Iris
Ja, Iris, ich möchte es profan ausdrücken (nicht besserwisserich) nur 'Losgelassenes', wenn es zurückfindet, ist wertvoll! Anders herum ausgedrückt, vorher war es eingesperrt.
Bedenke, auch was ich sage, muß nicht immer einen tieferen Sinn haben!
Ich weiß was du sagen möchtest. Und nun mein Verqueres: Ich konnte mich von meinem Elternhaus nur lösen, indem ich weit weg zog und unbewußt immer die Distanz suchte, um (meine gefühlte) Distanz meines Vaters zu mir, auszuhalten. Nun suche ich die Nähe, um loszulassen und um letzendlich die Nähe zulassen zu können.
In Antwort auf:Bedenke, auch was ich sage, muß nicht immer einen tieferen Sinn haben!
Allgemein weiß ich das, aber: Einer meiner Schwächen ... auf jeden einzelnen Buchstaben eines Wortes in allen Klängen zu lauschen...