Vor langer Zeit, als die Erde noch Erdenhimmel war, alles leuchtend und sonnenwarm, das Grün mit dem Gelb und dem Rot im Trio sang, vor dieser langen, nie vergessenen Zeit, badete der Seelenhimmel im warmen Seelenmeer. Alle jauchzten vor Vergnügen und die Sonne tauchte tief ein,um das Meeresbunt besser betrachten zu können.
Doch all diese Farben und Elemente, die sich mit Wiese, Blumen, Meer und Himmel mischten, begannen plötzlich zu streiten. „Bitte, liebe Sonne, sieh mich doch an! Ist mein Rot nicht viel schöner als das Rot der Koralle?“, fragte die Rose. Die Koralle begann daraufhin entsetzt zu weinen, wollte doch auch sie schön sein und von der Sonne bewundert werden. Da kam ein Wal wuetend geschwommen und begann die Rose zu schelten. Die Wiese meinte, der Wal solle nicht so hart mit der Rose sein und mit seinem Herumgenschaube aufhören, das Rosenrot sei wirklich viel kräftiger als das Rot der Koralle und auch Wiesengruen sei viel weicher und zarter als das Gruen des Seetanges.
So entstand der erste Krieg. Sie bewarfen sich mit bösen Worten und das Singen und Tanzen und Ineinanderfließen war Vergangenheit. -
Die Sonne badete schon lange nicht mehr. Sie stand einfach still und wurde immer ruhiger. Plötzlich bemerkte sie, dass ihre Strahlen zitterten. Eine bisher nicht gekannte Kälte umgab sie. Das Meer färbte sich dunkler und das Seelenhimmelmeer begann zu frieren. Keiner wusste was hier geschah. Das Wasser wurde immer kälter, die Sonne erblasste vor Traurigkeit. Der Himmel erklärte nach einer kurzen Weile, er könne nicht mehr mit dem Meer vereint sein, und die Wiese meinte, sie hätte genug von soviel Nass und sie müsse sich auch vom Meer verabschieden. Der kleinen Koralle rannen die letzten Tränen noch über ihre Zacken, während sie die Rose bat, sich ein anderes Zuhause zu suchen.
Es begann eine Seelenzerstückelung. Jedes einzelne Seelenteil irrte umher eine neue Heimat zu finden, in der wieder mehr Wärme sie erfüllen möge.Sie liefen hin und her, in verschiedene Richtungen, bis sie plötzlich die Worte der Sonne hörten. Sie stand hoch über ihnen und sagte traurig:“Schaut mich an! So seht doch! Ich bin hier oben und kann euch betrachten! Ihr seid alle schön!“
So entstand der Himmel, der die Erde umgibt und das Meer, dass das Land umspült. Die Rose kann sich mit der Koralle nicht mehr messen und die Wiese hat sich vom Seetang getrennt.Sie alle erblicken die Sonne hoch über ihnen, doch Mutter Sonne kann nicht mehr mit ihnen baden und sie halten und wiegen,der Himmel nicht in das Meer tief eintauchen und das gemeinsame Walzertanzen gehört der Vergangenheit an.
Seit dieser Zeit betrachten alle Geschöpfe sehnend die Sonne und ihre Seelen sind zerstückelt, suchend nach Urverstehen, Gemeinsamkeit und Wiedervereinigung im weiten bunten Seelenhimmelmeer.
Großartig liebe Moni! Ich habe die Geschichte schon gestern bewundert...bin ganz hin und weg, so schön ist sie geschrieben. Aber auch lehrreich Ich werde sie auch noch anhören, das ist bestimmt schön! liche Grüße von Helga
als Ungerne-Geschichten-Leser hab ich es mir sofort angehört. Nur schön und doch so hintergründig. Über dein Vorlesetalent brauch ich nicht mehr zu sagen als dies - aller erste Klasse.
Also lange Sache lesen liegt mir nicht so darum muss ich mich bei dir bedanken für den Anhang.....das war echt ein Genus die Geschichte zu hören und ich kann auch nur Sagen wann kommt mehr,,,,