Mir geht es gut, ich kann nicht besser klagen. Mein Alltag spricht zu mir, ich hör ihm zu und stelle ihm auch keine weit‘ren Fragen. Nur laufe ich nicht mehr in deinem Schuh. Er passt mir nicht.
Verständnis hab ich oft genug bewiesen. Hab längst zuviel doch nur an dich gedacht. Ich mag nicht mehr Vergangenheit begießen mit heißem Tränenfluss in mancher Nacht bis früh ins Licht.
Du warst das Non plus Ultra meines Lebens, warst das, was insgeheim man sich erträumt. Doch dir zu glauben, war im Grund vergebens. Du brachst mein Herz, das voller Qual nun schäumt. Doch sag ich’s nicht.
Es geht mir gut. Ich mag mich nicht beklagen, nehm ab sofort für mich nur bestes an Mit Hass wird mein Zynismus dich verjagen, wo ich mich sicher drauf verlassen kann, dass dies‘ dich bricht.
also vom Titel her hätte ich etwas anderes erwartet. Aber Du führst den Leser hin zur Quelle, welcher der Titel entspringt. Guter Aufbau.
Paar Anmerkungen:
Starke, "weibliche" Lösung, das Herz schäumen, statt in Agonie versinken zu lassen. Deshalb - - möchte ich nicht Derjenige sein, über dem dieser Zynismus ausgegossen wird - hoffe ich, es sind diese Verse nicht zu autobiografisch angelegt.
Herzlichst silent
Wirklich reich ist wer mehr Träume in seiner Seele hat als die Realität zerstören kann
*Schunkelaufstellung einnehm* Jaaaaa, das ist der Zynismus, bei dem man einfach mit muss ...
Ich freu mich doch immer, wenn jemand Gute-Laune Gedichte schreibt "Es geht mir gut. Ich mag mich nicht beklagen."
Vom Tenor her hab ich sowas ähnliches mal geschrieben. Immer mal wieder interessant, auch solche Gefühle schriftstellerisch auszuloten, aber Zynismus, ich erwähnte es andernorts, ist auf Dauer nicht abendfüllend. Ich freue mich also auf Deine nächsten Gedichte.
Liebe hört nie auf? Wär schön und grauenvoll zugleich. Ich denke da z.B. an ein Lied meines Mitstreiters aus einem Seitenprojekt, mit dem Titel "When Love Loses Its Strength". Sie kann verblassen, wird zum Hassen, Liebe kann man gar nicht fassen.
Wenn ich meine Exfrau noch lieben würde, wäre das fürchterlich. Ich hasse sie noch nicht einmal, ich verachte sie zutiefst. Das fühlt sich besser an, als verblasste Liebe.
Lieber Tobi, das Wort meint auch nicht die Liebe zu einer bestimmten Person, sondern die Liebe an sich. Uns Menschen sind die Gefühle mit in "die Wiege" gelegt worden.Im Grunde ist es sehr gut, dass wir sie besitzen. Egal ob in dieser Form, oder vielleicht auch im Gegenteil.Nur ihre Auswirkungen sind unterschiedlich. Schlimm ist es, meiner Meinung nach, gar keine Gefühle zu besitzen. Gelichgültigkeit ist weitaus schlimmer als Hass.Es ist die Form, die danach kommt. Liebe Grüße Anette
Lieber Tobi. warum steckst du denn soviel gute Energie in etwas, was gegangen ist? Warum schleppst du denn einen Anker hinter dir her, der nur behindert?
Warum schreibst du Gedichte? Nehme an, weil du deinen Wert nicht verschleissen lassen und gehört werden willst! (?)
Und du wirst doch gehört und deine Arbeiten werden bewundert. Ich schreibe es mal, oft muß man es gelesen haben, eh man es glaubt!
Nachgeschleppte Anker behindern die Fahrt!
Auch Anette's -Zynismus- drückt es aus, gleich am Anfang ' ich kann nicht besser klagen' Snobismus pur!
Guten Morgen Anette und Winni, stimmt! Am schlimmsten ist es vermutlich, wenn man aufhört, sich selbst zu lieben, seine Selbstachtung verliert. Das ist mir noch nie passiert.
Verachtung kostet mich allerdings keine Energie, im Gegenteil, ich fühle mich dadurch überlegen. Gleichgültigkeit gegenüber der Mutter meiner Tochter, kann ich nicht empfinden. Um gehört zu werden, mache ich Musik, oder schreie rum. Wobei ich Musik in erster Linie für mich selbst mache.
Ich schreibe Gedichte, weil es mir hilft, Gedanken zu bannen und zu lenken. Der Suchtdruck bleibt dann aus. Und natürlich auch, weil ich den Reim erhalten will.