2-3 mal gelesen und...lange drüber nachgedacht. Jetzt möchte ich dich meine Interpretation wissen lassen. Mag sein, dass sie fernab deiner Intetion liegt, aber das wäre ja legitim (denk ich mal)
Also.... sich nicht in eine Norm pressen lassen, beim Schreiben. Keiner Norm unterliegen, sich nicht an ein Schema anlehnen müssen/wollen, weder optisch noch stilistisch. Das genormte Dichten überlässt man dem Klempner. (weil: Dichtungen, Wasserrohre...das is ja alles genormt)
Ich mag solche 'Knacknüsse', die mich beschäftigen, mich herausfordern, dahinter zu steigen.
jetzt will ich es genau wissen, ob deine Message bei mir angekommen ist.
Als Fotograf habe ich gelernt, dass der wahre Künstler es beherrscht, gekonnt die 'akademischen Regeln' zu brechen. Das hebt ihn hervor von den 'normalen' Bildschaffenden. Nicht anders verhält es sich in der Poesie oder in wahrscheinlich allen Bereichen 'kreativen Schaffens' (ausgelutschter Begriff, hab leider keinen passenderen). Für mich als Anfänger schau ich natürlich hoch zu Lyrikern, die dies beherrschen, wohl wissend, dass ich mit meinen Möglichkeiten meilenweit hinterherhinke. So üb ich mich natürlich nach vorgegebenen Regeln, hoffend, irgendwann einmal, nach vielen jahren, diese Phase verlassen zu können. Wenn ich manche Werke von dir lese, so ist unschwer auch für mich festzustellen, dass du dich nicht diesen Schemen unterwirfst. Und trotzdem mach ich (gedanklich) Sprechpausen, damit es rund wird. Diese Pausen sind dann so gesetzt, dass man genauer lesen muss, um dem Inhalt folgen zu können. Wenn dem so ist, dann ist dies eine geniale Vorgehensweise für mich. Das nur als Beispiel.
Hallo Biggi, ob ich die von dir gestellte Aufgabe zur Zufriedenheit lösen kann? Ich will es mal versuchen!
Den Satz von der Norm, geht schon in die richtige Richtung. Auch die Frage nach dem "Warum" soll den Betreffenden nachdenklich machen! Er soll die künstlich gestellte Frage beantworten (die hier impliziert ist) wer ihn dazu beauftragt hat, dieses Gedicht zu schreiben? (Ähnlich einer rhetorischen Frage)
Oder schreibt er es nur, um sich wichtig zu machen`?
Warum drängt er sich anderen Mitmenschen auf oder will er ihnen etwas sagen, auf das sie hören sollten? Und ist das so wichtig, daß er es ihnen in Reimform kredenzen muß ?
Was sollte die Betonung, 'ich komme aus dem Geordneten' ? Diese Vorabaussage bekämpft schon eine vermutete Unterstellung des möglichen Gesprächspartners!
Auch ein Klempner wird noch bemüht, um dem Gedicht die künstlerische Qualität zu nehmen und es als banales Geschreibe abzutun.
Wenn ein Klempner dichtet, dann schließt er ein Leck ... ein Dichter hingegen kreiert Kunst !
Ob das reicht? Jedenfalls sind es gedankliche Anregungen!
Liebe Grüsse und noch einen schönen Abend. winni
NB: Wolfgang, habe deinen Kommentar gerade eben erst, danach gelesen, aber ich hoffe, daß du auch schon aus diesen Sätzen auf deine Fragen eine Antwort findest!
Ich bin Autodidakt und die brechen immer die Regeln wenn es sein muß!
Vorab jedenfalls schon mal vielen Dank! für deine aufschlussreichen Zeilen, denen ich mich noch ein Weilchen widmen werde um auch das zu erfassen, was ich jetzt beim ersten Lesen nicht sofort 'zuordnen' konnte.
also ich muss deine Gedichte immer mehrfach lesen. Sie provozieren , aber gerade deswegen mag ich sie so sehr! Und das wird wohl auch der Grund sein, warum du dich anderen Menschen mit deiner DichtKunst aufdrängst, weil du gerade das willst - provozieren -
Ich fühle mich von vielen deiner Gedichte direkt angesprochen. Und frage mich: Warum eigentlich?! Was ist es jetzt, was dich getroffen! Und dann kann ich es ganz still für mich alleine annehmen... auch eine Art konstruktive Kritik (die dich beauftragt ein Gedicht zu schreiben?) und daraus zu lernen
Und sind Regeln nicht dafür da, um gebrochen, in Frage gestellt zu werden? Aber du als alter (Über)Flieger liebst sie ja - die grenzenlose Freiheit
@:Ich bin Autodidakt und die brechen immer die Regeln wenn es sein muß!
Hallo Winni,
ich bin Quereinsteiger und als solcher sind mir diese Regeln zunächst durchaus wichtig. Um diese Regeln eben als Quereinsteiger brechen zu können, muss man sie allerdings zunächst auch beherrschen. Ich wenigstens. Um so mehr meine Bewunderung all den Anderen, die diese Phase auslassen (können).
Lieber Wolfgang, um noch einen drauf zu setzen, erkläre mir mal warum ich 30 Jahre in meiner Gemeinde die Orgel in den Gottesdiensten gespielt habe, ohne es je gelernt zu haben! (?)
Nach Noten kann ich überhaupt nichts spielen, aber alles was ich singen kann, alle Choräle, habe ich immer auswendig gespielt. Die Kirchenbesucher haben auch immer gewußt, wen sie am Spieltisch hatten, die einen mochten meine Art, anderen war ich zu schnell. Aber eingeschlafen ist keiner!
Einiges, was ich Biggi und Wolfgang 'erzählt' habe kannst du ja auch lesen und es mit deinen Thesen vergleichen.
Dieses ins Herz treffen, von dem du sprichst, ist mir Auftrag. Sicher sind romantische Arbeiten angetan den Geist zu stimulieren wie eine aufgehende Blüte.
Aber Gedichte sollen und das ist meine Meinung, so geschrieben sein, daß, wenn man sie schräg hält, keine Buchstaben herausfallen ...
Ich will damit sagen, zusammengezimmerte greifen nicht an und animieren nicht fröhlich zu sein!
Ein Gedicht das nicht tangiert, wäre besser nicht geschrieben worden.
In Antwort auf:Ich will damit sagen, zusammengezimmerte greifen nicht an und animieren nicht fröhlich zu sein!
...stimmen nicht nachdenklich, d. h. auch mal sein Ich in Frage zu stellen... und vieles mehr
In Antwort auf: Ein Gedicht das nicht tangiert, wäre besser nicht geschrieben worden
Lieber Winni, hier stimme ich nur bedingt mit dir überein, denn ich bin meine eigene kleine Persönlichkeit, mit eigenen Werten und eigenem Geschmack. Und das ist gut so! Stell' dir mal vor, alle Frauen würden den Humor von Wolfgang genauso lieben wie die Biggi obwohl, für ihre Figur würde es sich prima machen (wenn ich auch über diese gar nicht urteilen kann...), denn neben den Bauchmuskeln würden sich auch noch attraktive Muckis herausbilden
Oder deine Gedicht!?! Wenn die alle mögen würden!? Wem könntest du dann noch provozieren können und Regeln wären dann auch für alle grenzenlos
Liebe Taube, ein wenig haben wir uns mißverstanden. Nicht die Aufgabe des eigenen Wesens habe ich gemeint, sondern nur die Praktik, hier der Zwang Gedichte unbedingt schreiben zu müssen, obwohl kein Talent oder irgendeine Anlage erkennbar ist.
Wenn Kinder Klavier spielen und nur auf den Tasten herumhauen ist das auch keine Ouvertüre!
Von der Verschiedenartigkeit der Geschmäcker über Gedichte war hier auch nicht die Rede und was ich mit 'tangieren' gemeint habe, war das Ergriffen sein, ein Gedicht ohne Aussage ist wie ein ausgeblasenes Ei!
Kritik hat immer zwei Seiten, positiv oder negativ und Jeder wird so urteilen wie er die Klänge hört, bis hin zu dem Tauben !
Nein Winni, wir haben uns schon richtig verstanden!
In Antwort auf:Wenn Kinder Klavier spielen und nur auf den Tasten herumhauen ist das auch keine Ouvertüre!
Und trotzdem freue ich mich über ihre 'gehVersuche' und gebe ihnen meine Unterstützung. Ich finde nur, du solltest nicht immer so hart urteilen und aus deiner subjektiven Sicht.
Und wenn ich unsere 'hausOrdnung' (mir liegt dazu ein besseres Wort auf der Zunge, welches mir aber nicht einfallen will) hier studiere, sind wir ein Haus voller Laien (du auf deine Weise ebenso... denn beherrschst du die Noten, die du spielst? kannst du sie für andere zum Nachspielen, für Kinder, die sie erlernen wollen, zu Papier bringen?) Denn 'Experten' sind wir nur in unseren persönlichen Erfahrungen und darin wie wir versuchen, damit umzugehen, sie anzuwenden.
Und schaue dir die Texte von Aykan an (lieber Aykan, ich weiß, dass du es jetzt verstehst...): Tonmäßig ergeben sie wohl alles andere als eine Ouvertüre, aber lausche mal diesen schrägen und lauten Klängen... dieses Niveau erreichen die lyrisch hochwertigen Melodien und Synfonien moderner Dichter (viele Wohlstandskinder darunter, so meine starke beHauptung) nimmer...
sondern nur die Praktik, hier der Zwang Gedichte unbedingt schreiben zu müssen, obwohl kein Talent oder irgendeine Anlage erkennbar ist
Nun muss ich mal kurz einhaken... Iris, ich denke, du hast diese Aussage von Winni - dieses 'hier' auf´s Gedichtehaus bezogen?
Ich persönlich glaube, dass seine Aussage pauschal gültig gemeint war. Will mal versuchen seine Aussage so zu schreiben, wie ich sie verstanden hab:
...sondern nur die Praktik - in meinem Gedicht gemeint - der Zwang, Gedichte unbedingt schreiben zu müssen.
Für mich jedenfalls eine pauschalgültige Aussage/Frage, die auch den Winni selbst einschließt. Ich hab mich heute aufgrund dieses Gedichts und des Austauschs dazu, auch schon gefragt: Warum schreibe ich eigentlich Gedichte... Warum veröffentliche ich sie im Internet.... usw.