dein gedicht erinnert mich (wenn auch nicht sprachlich, so aber inhaltlich) sehr stark an ein bekanntes werk des expressionismus....ach ich komm jetzt aber nicht drauf. Nachtcafe oder so ähnlich muss es geheißen haben. auf jeden fall ging es da auch um die beschreibung verschiedener "hässlicher" menschen, die sich laut, vulgär und unangenehm waren. allerdings war das eine sehr verschlüsselte, hinter ekligen und typisch expressionistischen Chiffren ("Eiter", "Galle", das "blut chopaiins" daran erinner ich mich noch) verdichtete form der gesellschaftskritik. dein lustiges gegenstück wirkt fast wie eine "übersetzung". eine erfrischen bodenständige sprache, gepaart mit klaren deutlichen bildern und einer prise ironie. muss schon sagen: der schreibstil steht dir gut zu gesicht. lob der meisterin
Ich bin schön, reich, sportlich und intelligent. Was aber besonders auszeichnet, ist meine außerordentliche Bescheidenheit!
hehe, Danke lieber Sebastian. Also, ähem, ich muss jetzt 2 Dinge zugeben: 1. Das von Dir erwähnte Gedicht kenne ich nicht *schäm* 2. Dies war ein 5 - Minuten Werk von mir Mir war einfach mal nach was leichtem, und leicht ist es mir tatsächlich gefallen, war ich doch erst ne schöne Tasse Kaffee trinken, und konnte all diese Subjekte so schön beobachten. Ich bin immer wieder über die Vielfalt erstaunt, die die Menschheit an den Tag legt. Jeder ist für sich was besonderes, gleich, wie er aussieht. Aber bei manchen fragt man sich schon ob sie schon mal was von der Erfindung Spiegel oder Dusche gehört haben Und wenn man ne zeitlang da sitzt, fühlt man sich so herrlich normal Also, nix Meisterin heute, eher faul aber einfallsreich
na dann zieh ich meinen hut vor dir als freidenkerin....
ne im ernst: dein gedicht wirkt wirklich wie auf besagtes werk bezogen. wenn du es aber nichtmal kennst, dann sind dir eben die selben gedanken wie dem dichter gekommen. das verdient doch auch mal respekt
ich habs übrigens auf meiner festplatte gefunden. kein besonders tolles gedicht von gottfried benn...aber du wirst die parralelen zu deinem sehen
Gottfried Benn
Nachtcafé
824: Der Frauen Liebe und Leben. Das Cello trinkt rasch mal. Die Flöte rülpst tief drei Takte lang: das schöne Abendbrot. Die Trommel liest den Kriminalroman zu Ende.
Grüne Zähne, Pickel im Gesicht winkt einer Lidrandentzündung.
Fett im Haar spricht zu offenem Mund mit Rachenmandel Glaube Liebe Hoffnung um den Hals.
Junger Kropf ist Sattelnase gut. Er bezahlt für sie drei Biere.
Bartflechte kauft Nelken, Doppelkinn zu erweichen.
B-Moll: die 35. Sonate. Zwei Augen brüllen auf: Spritzt nicht das Blut von Chopin in den Saal, damit das Pack drauf rumlatscht! Schluß! He, Gigi! –
Die Tür fließt hin: Ein Weib. Wüste ausgedörrt. Kanaanitisch braun. Keusch. Höhlenreich. Ein Duft kommt mit. Kaum Duft.
Es ist nur eine süße Vorwölbung der Luft gegen mein Gehirn.
Eine Fettleibigkeit trippelt hinterher.
"In seinem Gedicht „Nachtcafe“ stellt der expressionistische Dichter Gottfried Benn Ideal und Wirklichkeit, Schein und Wahrheit, Vorstellung und Realität gegenüber. Das lyrische Ich beobachtet das Geschehen in einem Cafe, das Musizieren von hoher Kunst und das flache Alltagsverhalten der Gäste. Mit gnadenlosen Kommentaren bewertet das lyrische Ich, was er sieht und entdeckt, was sich hinter „Der Frauen Liebe und Leben verbirgt“." hab das mal aus einer rezenssion kopiert.
Ich bin schön, reich, sportlich und intelligent. Was aber besonders auszeichnet, ist meine außerordentliche Bescheidenheit!
Na vielen Dank für Deine Mühe!! Jetzt weis ich auch, warum ich es nicht kannte Ich glaube ich hab schon mal irgendwo erwähnt, daß ich eine Art hass-Liebe zu Herrn Benn pflege, da ich, wie Du mal so treffend gesagt hast, einige Dinge irgendwie "abstoßend" finde. Dies soll seiner Genialität keinen Abbruch tun, aber ich les es einfach nicht gerne bzw. ich merks mir nicht, weil ich mich immer schütteln muss Aber ich danke Dir für den Aufwand, es mir näher zu bringen.
Liebe Steffi, ohne Zweifel zählt man dich zu den Netten. Ein lustiges Gedicht voll aus dem Leben. Endlich konnte ich heute schmunzeln, trotz meiner dicken Backe wegen eines ach so blöden Zahnziehens Sei ganz lich in deinen Abend gegrüßt, Karin Lissi
@Karin Lissi: Och Du Arme! Zahnschmerzen sind was grausames. Na ja, wenn der Übeltäter mal raus ist, und die Backe wieder dünne, wirds auch wieder besser gehen Ich freue mich, daß Du schmunzeln konntest und ich Dir den Tag ein bissel versüßt habe. Darauf jetzt ne Tasse Kaffee! Ganz liebe Grüße und einen schönen Sonntag, Steffi
@Camaela: Gell, das ist herrlich. Am liebsten sitz ich im Sommer draußen unter einem Sonnenschirm, und beobachte, was da so kreucht und fleucht Was muß man da manchmal schmunzeln Ich danke Dir für den netten Kommentar, und sei gedrückt für Dein liebes Kompliment Hach, das geht runter wie Öl
Mir hat dein Gedicht großen Spaß gemacht. Mußte echt lächeln, denn ich sitze ab Frühling oft in einem Cafe in der Ecke und schaue was da auf der Hauptstraße so vorbei läuft, latscht, marschiert, zieht und zerrt, schleppt und schlurft. Zu schön und oft zum lachen, manchmal aber auch sehr traurig. Trotzdem ziehe ich meinen Kaffee immer sehr in die Länge weil ich nicht genug bekommen kann.
hähä, wer macht das nicht gerne?? Ich könnte da stundenlang zusehen. Dabei gehts mir mehr ums Benehmen als ums Aussehen. Was da an Hektikern, Zicken, Proleten, Duckmäusern usw. rumläuft ist einfach nur faszinierend. Man könnte meinen, manche haben 3 Leben Ich danke Dir noch mal herzlich für die lieben Worte. Vielleicht gehen wir irgendwann mal gemeinsam ne Tasse kaffee trinken - und dann wird gelästert, was das Zeug hält