Kaufrausch

Menschenmassen drücken, drängen,
schieben, schupsen, zanken, zwängen
sich durch volle Einkaufsgassen
und es ist doch nicht zu fassen,
was sie alles kaufen wollen
und sie gehen dann mit vollen

Plastikbeuteln, Tüten, Taschen
Tolle Schnäppchen zu erhaschen,
in noch manches kleine Lädchen,
wo der Chef und seine Mädchen
auch noch freundlich lächeln dürfen.
Dann in den Cafés da schlürfen

All die Omis, Muttis, Tanten,
die zuvor durch ’s Kaufhaus rannten,
heißen Tee mit süßer Sahne,
Eiscreme futtern mit Banane,
Mandelkuchen, Erdbeertorte –
Oh, es fehlen mir die Worte –

Denn der Hunger ganz alleine
kann’s nicht sein, wie ich nun meine,
nein, es gibt da nichts zu lachen –
tun sie ’s nur, weil ’s andre machen ?
Motto ist: Was andre können,
dürfen wir uns auch mal gönnen.

Und nach kurzer Überlegung
Setzt sich alles in Bewegung
Und die üble Kaufsucht dann
Fängt noch mal von vorne an.
Und die Moral von der Geschicht’:
Eine Moral, die gibt es nicht !

© whp – 11.3.2007