Unser „Fuhrpark“
Mal wieder schaut‘s vor unsrem Haus genau wie in `nem Fuhrpark aus. Am Straßenrand, in Reih und Glied, die Autos man nicht übersieht, sodass sich mancher Nachbar denkt, wer wohl die vielen Wagen lenkt. Auch sicher steht die Frag‘ parat: Wie viel‘ Moneten man wohl hat, um sich, so wie ein Krösusmann die Karren heut noch leisten kann.
Ein blauer Mitsubishi Star von meinem Mann, fast fünfzehn Jahr, blockiert meist das Garagentor und steht als einziger davor. Kein andrer darf sich unterstehn, sein Auto dort geparkt zu sehn.
Die Tochter einen Saxo fährt, der auch schon lange scheint verjährt, jedoch mit Subwoof involviert, sie laut sich damit präsentiert. In dunklem lila, ganz modern, hört man sie kommen schon von fern.
Die andere, zur Sommerzeit, ist “oben ohne” gern bereit für manche Fahrten und sehr froh, in einem roten Cabrio, der zwar bei Kälte öfters streikt, weil er dann gern zu Stottern neigt.
Ihr Mann, ein Möchtegernprolet, der neuerdings auf Alfa steht. Jedoch das teure Fahrgestell erwies sich als ein Fehlkauf schnell. Er muckt und spuckt als Launebär sich durch den dichten Stadtverkehr.
Dafür war mir das Glück wohl hold, mit meinem Starlet, der nie grollt, der längst aus jeder Autolist‘ als Wertobjekt verschwunden ist. Die Servolenkung fällt zwar aus, doch hat er viel PS im Haus. Als kleiner Flitzer und bequem ist er mir wirklich angenehm.
Mein Sohnemann fuhr auch bisher `nen Honda Civic im Verkehr. Seit kurzem den er nun beklagt. Der hat im freien Flug versagt und endete mit Tränen jäh, auf einem Schrottplatz in der Näh. Nun leiht er sich, oh Schreck und Graus, das Fahrgestell von Papa aus.
Der kleinste Sohn in seinem Wahn bracht eines Tags `nen Golf hier an. Ihn auszuschlachten war sein Sinn. Jetzt steht er da so vor sich hin, gibt Anlass meinem Ehemann, dass er sich wieder ärgern kann.
Zu allerletzt sieht man in weiß, ob Wintertags, ob Sommer, heiß, den Wagen, den zum Dienst ich brauch, am Straßenrand, leicht abseits auch, zwar wechselt öfter das Modell, doch immer an derselben Stell.
Dies‘ einem Dauerzustand gleicht, der zur Vollendung noch nicht reicht, denn kommen noch zwei Töchter an mit ihren Wagen, Kind und Mann, erhöht sich gleichfalls das Problem: Wo soll man parkend jetzt noch stehn?
Nun fehlt, hab ich mir vorgestellt, ein großes Schild, das aufgestellt, worauf man dick in Lettern schreibt, und jeder gleich vor stehen bleibt: „Gut, und günstig ebenso, der Fuhrpark von Esposito“
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