Die letzten vier Strophen sind in den zwanzig Minuten entstanden, wo ich die ersten beiden Strophen quasi als halbfertiges Gedicht einzustellen gedachte. Nein, es ist nicht autobiographisch und nein, bei uns liegt kein Schnee, mein Herz ist auch nicht zerrissen. Ich hatte nur gerade eine Abfolge kurioser Situationen und aus dem resultierenden Gefühl heraus ist der Rest des Gedichtes geboren. Inzwischen frage ich mich ernsthaft, kann man Gedichte schreiben, wenn man eins mit sich ist und in seiner Mitte ruht?
Hallo Arne, super sind deine Zeilen, Harmonie und schreiben, weiß nicht.... mir fehlt oft die Harmonie und dann fallen mir die tollsten Zeilen ein.
Bei uns ist das Land zugedeckt mit Weiß, weiß und frostig überzogen sind Baum und Strauch, weiße Eiskristalle fallen auf die vereisten Straßen. Es hat so um die 10 Grand minus und es sieht aus wie in Sibirien. Der Schnee knirscht unter den Schritten und wenn die Sonnenstrahlen sich durch die Nebelwände tasten, sieht es aus wie im mystischen Märchen- Weihnachtsland.
Lieber Wicht, lieber Winni, liebe Anette und liebe Heidemarie, danke für Eure Gedanken und Kommentare, vor allem das schöne Bild von Heidemarie und die umgedichtete Strophe, lieber Winni - hier ist wirklich Potential für verschiedene Ebenen und Du hast eine ganz besondere beleuchtet. Mein Gedanke ging eher in Richtung der Jagd nach dem Zauber, der dieser Winterwelt wohl innewohnt, dem schlafenden, uralten Traum, der, mit den richtigen Worten geweckt, das Wintereis zum Schmelzen bringt. Aber die Strophe müsste auch für diesen Gedanken noch einmal überarbeitet werden und Deine Variante ist da schon mal näher an dem, wie es sein sollte.
Die Inspiration war ein Spaziergang nach plötzlichem Abendfrost, der Bäume überpuderte und Spinnweben wie aus dicken, weißen Spaghetti gewoben erschienen ließ, wo durch den Nebel der Mond wie eine geprägte Silbermünze durchschien. Heute morgen schaute ich aus dem Fenster und sah den Mond etwa genau so da stehen: Ein runder, gelber Gouda. Und der Frost ist auch verschwunden. War es alles nur ein Traum?
Wie dem auch sei, ich wünsche Euch allen ein wunderbares und gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr. Hoffentlich kann ich vorher noch ab und an reinschauen, ansonsten bin ich erst wieder "Vollzeit" am 7. Januar 2008 aktiv.
Arne...du bist vielleicht witzig... wie ruht man denn bitte in seiner Mitte? Ich weiß gar nicht was das ist Für mich besteht die Kunst darin, seine verschiedenen Seiten zu erforschen und mit der eigenen Stimmung andere nicht zu sehr zu belasten - dafür eignen sich Gedichte hervorragend! Man weiß nie, ob das Geschriebene direkt etwas mit jemdandem zu tun hat oder nicht ( "Hast du das selbst erlebt?" ist die blödeste Frage überhaupt und ich hasse unbegründete Interpretationen...) Du als Leser kannst entscheiden, inwieweit du dich darauf einlassen möchtest, was du gerade gelesen hast ... du hast die Gewalt, ob du einen Eintrag machst oder nicht oder ob du 2 Worte schreibst oder 5 Seiten .... manchmal wirkt so ein Gedicht auch ganz anders als es der Schreiber beabsichtigt hat Sag mir einmal, ob du dich wohler fühlst, wenn du, unruhig in der Mitte, ( ich liebe diesen Ausdruck) ein Gedicht verfasst. Mir geht es nicht so...fast im Gegenteil... ein Gedicht hat schon immer einen Nachfolger (jedenfalls in meinem Kopf) und es treibt mich immer weiter vorwärts so als wollte es sagen: "Hey, das war ja ganz ok, ist aber noch steigerungsfähig " Glaubst du, das wäre möglich, wenn man nicht rastlos ist? Diese rastlose Seite ist eine von vielen und ungemein wichtig ;)
Es hat mir Spass gemacht dazu zu schreiben, sonst wäre es wohl auch nicht so viel geworden ;) Judith