Freund, reiche mir den dunklen Krug, gefüllt mit bitt'rem Bier. Das Leben ist bloß Schein und Trug, so trinke Du mit mir. Trügt uns der Schein noch nicht genug, dann trinken wir den nächsten Krug.
Die Hand zur Hilfe ausgestreckt hab' jeden ich gestützt. Nun wär' ich beinah selbst verreckt, hab' keinem mehr genützt. Komm, Freund, reich' mir den dunklen Krug. Für heute war's noch nicht genug.
Mein Haus stand offen jedem Gast, ich hatte gern Besuch. Nun hisse ich auf halbem Mast der Seele Fahnentuch. Vom bitt'ren Bier schenk' noch 'mal ein, darin ertränk' ich meine Pein.
Freund Spiegel, schau' mir ins Gesicht und sag' mir, wer ich bin. Geh' streng nur mit mir ins Gericht. Wo finde ich den Sinn? Aus Dir, da werde ich nicht klug. Komm, leeren wir den nächsten Krug.
Tja, ab und zu kehre ich eben meine weibliche Seite heraus und gebe mich mysteriös Ist es nicht besser, die dunklen Gedanken in ein Gedicht hineinzuschreiben als sie in sich herumzutragen?
Ne, danke, paßt schon. Meine Frau und ich haben ja vereinbart, keine Geschenke zum Fest. Außerdem weiß ich nicht, ob Mieder in meiner Größe überhaupt hergestellt werden
Als ich damals in vietnamesischer Tracht heiratete, hat der Schneider in Saigon extra nachgefragt, ob er das richtig verstanden habe. Er solle zwei der für eine Tracht vorgesehenen Bahnen aneinandernähen ?!
Hallo Arne, soweit ich deine Werke bisher überschauen konnte, ist mir kein so düsterer Text aufgefallen wie dieser. Es ist toll geschrieben, das steht außer Frage und beschreibt auch eine Wahrheit, aber, keine pauschalisierbare. Ganz gleich wie sehr wir auch im Alltagstrott um Realismus gefordert sind, aber Menschen und somit menschlich bleiben wir doch. Ich schlage daher vor, dass u. a. nicht eine Festlichkeit unser Verhalten begründet, sondern lass unser Verhalten eher ein Fest begründen. Ich hoffe dass auch mit meinem Wunsch um ein frohes Weihnachtsfest die Feier realistisch gerecht begründet ist. In diesem Sinne, G. Ast