Schlendernd gingen wir, umschlungen, still und tief der kalte See. Abendlied war schon gesungen, Kälte durch dein Kleid gedrungen, knöcheltief lag schon der Schnee.
Du bliebst stehen, dunkle Föhren nahen Waldes riefen Dich. Etwas schien Dich zu verstören, schienst den Schattenruf zu hören, dunkler Herr rief Dich zu sich.
Ich blieb angewurzelt stehen, bot Dir dennoch keinen Halt. Sah ich Deine Augen flehen, widerstrebend noch, zu gehen? Doch Du eiltest in den Wald.
Düster, wie er Dich dort bindet, wenn er über Dich verfügt, immer ist, was dort man findet, weniger, als was Dir schwindet, weil die Angst Dich selbst betrügt.
Schlender Du, das Herz umschlossen, still und tief im dunklen Tal. Dunkel bin auch ich, entschlossen Schatten trotzend, unverdrossen Herrscher über Schmerz und Qual.
Das nächste liebe Elfchengedicht kommt bestimmt, aber heute schwinge ich mal die schwarze Lederpeitsche und laß es mal so richtig düster krachen. Dichterische Freiheit und so ...
Wie kam es zu diesem Gedicht? Ich mußte einfach mal eine Menge dunkler Assoziationen verarbeiten in dieser düsteren Fantasie. Wie begegnen wir dem Schatten? Mit Licht? Einige begegnen dem Schatten, indem sie versuchen, dunkler zu werden als das Dunkel selbst. Wir alle besiegen die Angst auf unsere Weise. Einige besiegen die Angst, indem sie sich zu etwas noch Fürchterlichem machen. Andere, indem sie denen dienen. Beides ist Schwäche. Nur wer wahrhaft stark ist, nennt die Angst beim Namen und lacht sie aus.
Wie froh bin ich für das Licht und das Gelächter bei uns im Forum.
Mich packt das kalte Grauen les ich hier dein Gedicht, Mag meinem Aug' nicht trauen und glaube es noch nicht. Was hat dich hier geritten, obgleich's mir gut gefällt? Doch möchte ich dich bitten: geh nicht in diese Welt. Sie würde dich verzehren beherrschen dein Gemüt, Du kannst dich nicht verwehren dem, was dir drinnen blüht! und hat's dich erst gefangen, gibts dich so schnell nicht preis, dann kannste nur noch bangen und hast am Hals den Sch... ( dichterische Freiheit)!!
Wie war das mit autobiographisch vs. authentisch? Laß es mich so sagen, wenn Dir das Gedicht einen authentischen Grusel über den Rücken jagt, gut so. Aber ich habe keinerlei Ambitionen, ein finsterer Kerl zu werden