Wenn an Winter ich denk, weckt es Kindheit in mir. Schnee auf den Straßen, nicht wie heute und hier: Dass nur Matsch oder Regen alle Wege verdreckt, oder ein Hauch nur sie mit Flocken bedeckt.
Wie war damals Advent im Dezember noch toll. Wiesen mit Schnee gab’s, überall und recht voll. Wo man Schlittschuh konnt‘ fahren auf gefrorenem See, Schneemänner schmolzen erst im Frühjahresklee.
Viele Eisblumen gab’s an den Fenstern, im Strauß, Lebkuchenduft zog herrlich lecker durchs Haus. Und als Kinder wir träumten noch vom Christkind so oft, Püppchen in Stuben waren heimlich erhofft.
Die Idylle, die einst jene Weihnachtszeit bot, findet man heute nur mit ganz großer Not. Fried und Freude von damals kennt man lange nicht mehr. Dankbarkeit zeigen, fällt dem Kinderherz schwer.
Selbstverständlich scheint nun schon geworden zu sein Konsumrausch wird größer und Bescheidenheit klein. Wie vermiss ich die Zeit jener Freude als Kind, Winter und Weihnacht - die geblieben doch sind.
Liebe Anette, sehnsüchtig und winterstimmig geschrieben, eine Erinnerung, die auch ich teile und der man wie sovielen Erinnerungen oft nur im Herzen oder in so wunderbaren Worten wie deinen nachspüren kann. Es soll reichlich Schnee liegen bei uns nebenan in der Eifel. Wenn ich mir von Heggse erklären lasse, wie das mit dem Radkreuz funktioniert und wir Winterreifen drauf haben, spüren wir am Wochenende mal dort dem Wintergefühl nach. Und meinem Kleinen erzähle ich dann, wie schön der Winter auch früher immer schon war und was zu Weihnachten passiert und warum.
Ich lenk ab.
Tolles Gedicht, weite Sätze und dennoch metrisch punktgenau. Dein Gefühl, in winterwarme Worte verpackt, die ich gerne gelesen habe. Danke
Keine Sorge, aus Erfahrung geht meine schwungvolle Phase irgendwann wieder vorbei und dann schreibe ich wieder mehr reflektierte Gedichte als rasche Kommentare
ach ja, ich kann mich auch noch an zeiten erinnern, wo wir kinder mit dem schlitten im winter die harburger berge (bei hamburg) runtergesaust sind oder schnee- ballschlachten schlugen - oder in planten un blomen (Pflanzen und Blumen = ein Park) gabs im winter eine schlittschuhbahn - wo wir sogar bei musik unsere ungeübten kreise zogen und nach den jungs schielten (grins)
es ist jetzt so selten richtig winter im norden der republik - aber die sehnsucht danach bleibt, weil man es früher doch so erlebt hatte.
Liebe Grüße RUBI Du kannst hinfallen - aber du mußt IMMER WIEDER aufstehen!!!