Hallo Anette, wie beeindruckt ich ja von deiner Kunst des Reimens bin brauche ich dir sicher nicht mehr zu sagen, deshalb äußere ich mich zu dem, was dieses Gedicht thematisch behandelt. Der Begriff "Eifersucht" gehört zu eines meiner persönlichen Unworte und bin mal gegenüber der allgemeinen Leserschaft mutig genug um zu erklären, warum das so ist, auch auf die Gefahr hin, auf Widerspruch zu stoßen. Es gibt Äußerungen die der Eifersucht allgemein widersprechen, so z. B.: "Niemand kann jemand anderem gehören" und ähnliche Sätze. Aber gesagt ist das schnell und leicht um u. a. sein eigenes Wunschgesicht zu wahren, aber was sich in Wahrheit im Herzen abspielt, wird oft verschwiegen. Dabei könnte es so einfach sein zu verstehen, das jeder nur ernten kann was gesät wird. So halt jemandem alle denkbaren Freiheiten zu lassen, ohne auch nur im Ansatz zu versuchen, aus Verlustangst oder ähnlichen Motiven, besitzähnliche Ansprüche zu stellen oder sich womöglich zu erpressen, sei es durch eine angedrohte Trennung oder wie auch immer. Aber jeder der sich dem Unsinn "Eifersucht" auch in seiner Gefühlswelt voll und ganz bewusst ist, bietet als Mensch einen Wert an, den ein durchschnittlich anständiger Mensch sicher nicht mit Füssen treten kann, ohne sich dabei selbst zu verletzen, denn ein größeres Geschenk wie dass, was man mit -frei gehen lassen- gut umschreiben kann, kann in dessen ausstrahlender Attraktivität -zumindest meiner Ansicht nach- wohl kaum anziehender sein. LG, G. Ast
ich rede hier in diesen Versen nicht von der " gesunden" Eifersucht, von der wohl jeder der liebt, eine kleine oder weniger kleine Portion in sich trägt. Diese ist vollkommen normal und auch sehr gut, wenn derjenige, der sie verspürt,sachlich damit umzugehen versteht. Ich habe vielmehr die andere, besitzergreifende, krankhafte Eifersucht versucht anzusprechen, die den anderen erdrückt, vielleicht sogar terrorisiert. Mit dieser wird niemand den andern halten können, im Gegenteil: er wird ihn vertreiben und somit die Liebe im anderen letztendlich töten. Wenn die wahre Liebe im Spiel ist, wird keiner dem anderen einen Grund geben Eifersucht heraufzubeschwören. So sehe ich die Dinge.
einfach schön dein Gedicht liebe Anette und sowas von wahr und richtig beschrieben, ein wenig eifersucht kann das leben versüssen aber zuviel davon kann dich von atmen abhalten sogar am ende kann der Tod vor der tür stehen...
und ein kleiner von mir
Eifersucht Aus meiner hand kam dein Tod. Aus Eifersucht erschlug ich dich, dein Blut lief an mir runter. Meine Eifersucht nahm dein Leben. Ich nahm es ohne zu wissen das deine Liebe immer nur mein war. Es gab niemanden außer mir. Jetzt steh ich an deinem Grab, die liebe in meiner Waffe. Ich bin gleich bei dir. Ich hoffe du vergibst mir und nimmst mich in deine arme. In Eifersucht verlor ich dich, mit meinem Blut bitte ich dich um deine Liebe. by Aykan MoonBlooD
Hallo Anette, puh, also ich möchte ja keine große Diskusion anzetteln, aber mein Beitrag bezog sich nicht auf eine "gesunde Eifersucht", was immer das auch heißen mag, aber doch zum nachfragen bewegt. Was bitte verstehst du unter einer "gesunden" Eifersucht? Wenn sie doch vollkommen normal, ja sogar sehr gut ist, warum gilt es dann zu lernen damit sachlich umzugehen, als drohe ansonsten eine Eskalation? Ich bitte um Verzeihung, aber man könnte meinen, als wolle man versuchen eine gesunde Krankheit zu definieren. Dass wahre Liebe keinen Anlass zur Eifersucht liefert, ist mir auch klar, bzw. nur dann, sofern beide sich um die einzig wahre Liebe des anderen sicher sein können. Und wenn man das alles zusammen sieht, widerspricht sich das Ganze nicht doch ein wenig? LG, G. Ast
Ich hatte das Wort extra in Anführungsstriche gesetzt, da es ja in seiner Eigenschaft mit Sicherheit nicht als "Gesund" da steht. Wie schon gesagt: Jeder, der liebt empfindet Eifersucht. Ob sie nun begründet ist, oder nicht. Und da liegt der Hase begraben! Begründete Eifersucht kann ich akzeptieren, aber keine unbegründete, womit man den Partner bombadiert und ihm dabei die Hölle bereitet. Das ist krankhaft und liegt in meinen Augen auch jenseits der Liebe. Begründete Eifersucht kann ich bejahen, frage mich aber, ob dann die Beziehung noch in Orndnug ist, wenn eben begründete Eifersucht auftaucht. Liebe Grüße Anette
Merkst Du was, Anette? Deine Gedichte sind von Form, Metrik, Reim, Wortwahl anscheinend schon so jenseits all unserer (konstruktiven) Kritik, daß wir uns mit Herzenslust auf die Inhalte und die daraus entspringenden Diskussionen stürzen. Aber bevor ich jetzt auch noch einen eigenen Beitrag zum Thema Eifersucht leiste (das altbekannte Zitat "Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft" wäre mein Beitrag gewesen), wende ich mich dreisterweise doch einfach mal Deinem Gedicht an und für sich zu. Gleich vorweg, es ist ein sehr gutes und handwerkliches solides Gedicht, stilsicher und es greift, wie man der Diskussion entnehmen kann, auch ein bewegendes Thema auf. Der Lesefluß ist gut, die Metrik sauber. Um das durchgängig zu erreichen, machst Du allerdings ab und zu ein paar Abstriche in den Reimen bzw. bemühst die dichterische Freiheit der Wortstellung. Das geht oft gut: "Ob sich ein Grund begründend zeigt, liegt vielmals im Geheim‘. Verletzter Stolz, der oft geneigt zu bilden sich den Reim."
Hier gefällt mir "Grund begründend" als Pleonasmus auch klanglich, zudem alliteriert es mit "Geheim". Der Reim "Geheim(en)" und "Reim" ist metrisch hingebogen, aber das paßt im Gesamtkontext.
Nicht so ganz gefällt es mir dann hier: "Hat man, von Liebe involviert, als Basis sie bedacht, verliert, Vertrauen integriert, die Eifersucht an Macht."
Zwar metrisch einwandfrei, und der Reim "involviert - integriert" stimmt sowohl im An- als auch Ablaut überein, doch springt in der letzten Strophe des Gedichts bei mir der Funke nicht ganz über. Zum einen liegt es sicher an dem Handelnden "Hat man ..." (entpersonalisiert), zum anderen stolpere ich immer wieder über "von Liebe involviert", denke an "involviert in Liebe, involviert mit Liebe" und musste mehrmals drüberlesen, bis es geklingelt hat.
Wie anders dagegen der "leiden"schaftliche Auftakt des Gedichtes: "Mit Schmerz durchdringt ein spitzer Speer das Herz gefüllt von Lieb‘."
Spitzer Speer - sp sp: eine klanglich hervorragende Alliteration. Das Bild des spitzen Speers, welcher das gefüllte Herz durchbohrt, reißt mich augenblicklich mit und läßt mich voller Erwartung in das Gedicht tauchen. Ich denke, es hätte noch großartiger sein können, wenn nun tatsächlich ein Jemand, ein Leidender in den Mittelpunkt gerückt wäre. Mit dem anonymen "man" in der Folge kann ich mich nicht mehr identifizieren. Das ist bei dem Thema natürlich auch ganz gut
Alles in allem lobe ich dieses Dein Gedicht und weiß es in Deinem Gesamtwerk wohl aufgehoben. Natürlich hast Du noch bessere Gedichte geschrieben, aber es ehrt Dich geradezu, nicht ausgerechnet zum Thema Eifersucht dein krönendes Werk verfasst zu haben
Danke für diese anregenden Zeilen und eine meisterliche Perle von Gedicht, welches zu kritisieren ich mir nur deswegen anmaße, weil seine Brüder und Schwestern sogar noch heller funkeln.
Och Arne. das macht gar nichts, dass dieses Thema kein Meisterstück geworden ist.Muss es ja auch nicht. Sollte es ja lediglich nur ein kleiner Denkanstoß sein, und war auch überhaupt nicht geplant, geschweige ausgefeilt bzw ausgereift, nur ein " Stehgreifschnellentwurf" Trotzdem freue ich mich über eure Kommentare. Beim letzten vers solltest du die KOmmasetzung beachten. " von Liebe involviert" ist ein "Einschub", also: Wenn die Liebe in mir involviert ist... und habe sie als Basis bedacht..... dann verliert Eifersucht an Macht, wenn gleichzeitig Vertrauen integriert ist.Nun KLar???
Hallo Anette, ... keine unbegründete Eifersucht, das leuchtet ein. Es ist nicht so, dass mir dein Gedicht unverständlich ist, aber das Wort -Eifersucht- lässt viele Definitionen zu und wollte halt mehr dazu aus deiner Sicht wissen. Ich danke dir und finde dein Gedicht -auch wenn ich das nur sehr laienhaft beurteilen kann- absolut toll.
Hallo Arne, dein Beitrag ist auch sehr lehrreich. Ich wusste nicht, dass Beiträge sich auf konstruktive Kritiken beschränken sollten, möchte dir aber für diesen netten Hinweis danken.