Was dir und mir der Herbst nun will bescheiden, ist nur von kurzer Dauer, doch wie Gold. Das Bunt der Blätter, das der Frühling könnt‘ beneiden, verliert bald seine Schönheit - gottgewollt.
Erstaunte Augen sich in Freude winden, und jeder Sinn entfaltet seine Gier um Gottes Allmacht in Natur zu finden, die dort sich gnadenreich erweist in Zier.
Die Ernte wurde längst schon eingefahren, die Mühen eines Sommers sind vorbei, und was erblühte einst im Tau, dem Klaren, verwelkt und stirbt, zerfällt zu Einerlei.
Noch wandern güld‘ne Strahlen durch die Räume. Das Sommersonnenlicht schon bald erlischt, das sich im dürren Laub massiver Bäume, schon totgeweiht, mit Winterboten mischt.
So wie verblassen all die Goldmomente, die uns das Jahr beschert mit müder Kraft, wird auch der Mensch nach seiner Herbsteswende zuletzt von Todeshand hinweggerafft.
Du Menschenkind, verwende dein Erblühen. Zu schnell entflieht die Zeit, die nichts dir zollt. Im gold‘nen Herbst darfst ernten noch dein Mühen bevor du stirbst, wie alles - gottgewollt.
Wenn ich Deine Schaffenskraft, Deine Wortlust und die daraus resultierenden, wunderbaren Gedichte betrachte, komme ich unweigerlich zu dem Schluß, daß Du Dich keinesfalls im Herbst Deines Lebens befindest, sondern uns diese Worte aus einem ewigen, frischen, energiegeladenen Frühling schreibst.
Das Thema Herbst ist eines, an dem sich wohl jeder und jede beizeiten versucht. Du setzt mit Gottgewollt einen Maßstab, was Inhalt, Metrik, Bildkraft und vor allem Aussage angeht. Genug geschrieben, ich lese es lieber nochmal und nochmal und nochmal
danke Arne!! Hab es gestern abend geschrieben... Ist nicht alles was geschieht hier auf der Erde irgendwie gottgewollt?? Zumindest gibt er sein Amen dazu..