Wenn Schatten durch Gedanken dringt, der alle Wahrnehmung bedeckt und Dunkel in die Seele bringt, dann grinst er, der die Sense schwingt und müde Leiber niederstreckt.
Er spendet seine Gegenwart und steigt von seinem Leichenross, kommt näher, setzt sich und verharrt, für einen Augenblick erstarrt, als kalter Knochenkopfkoloss.
Er schreitet nicht an seine Tat und zeigt sein Antlitz unverhüllt. Das ist, worum schon Mancher bat, in Hoffnung auf den letzten Rat, der müdes Leben neu erfüllt.
Entscheiden hilft er jedem Geist, der beinah zu entschwinden droht, der ausserhalb des Leibes reist und sich von andern Geistern speist, bevor ein Tor sich schliesst zum Tod.
Lieber Tobi, habe selten eine so umfängliche und auch zutreffende Schilderung einer Begegnung mit dem Drogentod gelesen. Da bist du nicht einfach so drüber hinweg gehuscht, sondern man spürt die Auseinandersetzung. Fein ausgedrückt mit dem Satz, 'Er spendet seine Gegenwart', eben schleichend und die reicht schon aus, es sich wieder gefallen zu lassen.
Aber du sagst auch: 'Entscheiden hilft er jedem Geist' und auch: 'er setzt sich und verharrt!' Da er unsere Schwächen kennt, weiß er damit umzugehen.
Vielleicht hilft es einem Betroffenen, der es liest, aus seinem Dilemma herauzufinden? Mir hat deine 'Entscheidung' gut gefallen!
Guten Morgen Winni, vielen Dank! Ganz recht, dieses Gedicht hatte ich verfasst, nachdem ich eine schwere Entscheidung traf. Es spielten mehrere Faktoren zusammen, die mich nicht mehr zögern liessen, mit dem Konsum von Marihuana aufzuhören. An dem Gedicht müsste man merken, dass es mir nicht gerade leicht fiel. Ich stellte fest, dass ich manche Entscheidung besser im Angesicht des Todes treffen kann. So fiel auch seinerzeit die Entscheidung, Drogen zu nehmen. Nun hätte mich der fortgesetzte Konsum von Marihuana nicht physisch getötet, aber meine Psyche schrie nach Klarheit, Freiheit, ja Nüchternheit.
ja diese droge bringt keinen um aber er macht langsam für langsam bis man im leben nichts mehr auf die reihe bekommt man schiebt es auf morgen und dann wider immer weiter es ist egal irgendwann werde ich schon das machen und so geht es immer weiter bis man nicht mehr aus dieser lage raus kommt,vielen wollen breit druch das leben laufen und das real nicht sehen aber wenn du runter kommst die droge wirkt nicht mehr um so härter wirt das real leben, aber als ich sagte die droge bringt keinen um was ist das den dann der ist langsam aber auch ein tod irgendwo...sorry für diese zeilen...und dein gedicht ist wunderschön muss ich sagen weil ich es sagen will...was wäre das leben ohne ein scherz...
Hi Aykan, ja sehr richtig, es bremst einen im Leben. Doch das war gerade das Interessante, der Reiz daran, denn im Leben braucht man auch sehr oft eine Bremse. Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass es weniger Kriege gäbe, würden diejenigen Leute mit Militärvollmacht ihre Entscheidungen nach Genuss von gutem Marihuana nochmal überdenken. Ja, Kiffen macht zu faul zum Töten.
ein starkes Gedicht ... Inhalt und Worte, Wirkung und Entscheidung. Ich ziehe meinen Hut vor Dir, two thumbs up! Mir gefallen in Deinen Werken vor allem deine Alliterationen wie "kalter Knochenkopfkoloss". Deinen Wunsch nach Langsamkeit kann ich sooo gut nachvollziehen. Deine Entscheidung, sie bei klarem Verstand zu suchen, ist großartig - zumal Du so wunderbare Gedichte zustande bringst, davon haben wir alle etwas
Ich hab zwar keine persönliche Erfahrung mit Marihuana etc., aber viel Erfahrung mit Hektik, Splitterzeit und der Notwendigkeit, Ruhe und Gelassenheit ins Leben zu bringen. Der Tod als Entscheidungshilfe kann Wunder wirken - auch wer glaubt, in ihm so etwas wie Erlösung zu erlangen, braucht ihm nur einmal lange in den offenen Rachen zu schauen, um sich schaudernd wieder dem Leben zuzuwenden.